Kompakt:

Mayu Shinjo liefert gewohnte Kost. Wer also bisher ihr Fan war, wird es auch weiterhin sein, aber wer mit ihren bisherigen Werken Probleme hatte, wird auch hier nicht bekehrt werden.

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Mayu Shinjo – Die Unschuld des Lehrers Band 1 Originaltitel Kyoshi no junjo seito no yokubo
Autor Mayu Shinjo
Illustration Mayu Shinjo
Übersetzung Luise Steggewentz
Verlag Tokyopop
Erschienen Oktober 2015
ISBN 978-3-8420-1736-8
Seitenanzahl 192 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

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Inhalt

Nagisa Mamiya ist Lehrer an einer Jungenschule und besitzt einfach kein Durchsetzungsvermögen. Daher tanzen ihm die Schüler auf der Nase herum, die ihren jungen Lehrer gerne als Mädchen verkleiden oder ihn anders drangsalieren. Mitten in eine solche Aktion platzt der neue Schüler Minato, der lange Zeit in Amerika gewesen war. Es stellt sich heraus, dass Minato Mamiya von früher kennt und seine Rückkehr dazu nutzen will, seine Gefühle für ihn zu erforschen. Mamiya steht ein harter Kampf bevor, wenn er seine Position als Lehrer behaupten will …

Stil

Mayu Shinjo dürfte den meisten Mangalesern durch ihre bekannte Serie „Kaikan Phrase“ ein Begriff sein. Auch ihre späteren Serien „Haou Airen“ oder „Virgin Crisis“ haben ihr einen Namen in der Szene verschafft. Thema war immer eine unschuldige Heldin, die von einem düsteren und meist berühmt-berüchtigten Helden entjungfert wurde und später die Aufmerksamkeit von weiteren Männern auf sich zog.

Die Hoffnung, dass dieser Boys Love eine weniger klischeehafte Handlung und Konstellation von Protagonisten aufweisen würde, wurde leider nicht erfüllt. Im Grunde könnte man Mamiya mit Aine, der Heldin aus „Kaikan Phrase“ austauschen. Auch er ist unschuldig, naiv und so vertrauensselig, dass er erst zu spät erkennt, dass sein Kollege Herr Tsukioka nicht die besten Absichten hat, als er ihm hilft. Ständig sucht er nach Entschuldigungen für das Verhalten der anderen, die ihn vergewaltigen oder misshandeln wollen. Das macht ihn nicht besonders sympathisch.

Minato, sein ehemaliger Nachhilfeschüler, der schon damals schlauer war als Mamiya, zeigt die typischen Verhaltensweisen von Shinjos Helden: Er ist stur und ständig hinter Mamiya her, dem er unmissverständlich mitteilt, dass er mit ihm schlafen will. So viel jugendlicher Überschwang sorgt für amüsante Szenen, in denen er Mamiya überrascht.

Der große Gegner der beiden ist Tsukioka, der erst sehr freundlich wirkt, aber bald seine wahre Natur zeigt, die er so gut verbergen kann. Und hier steckt auch das Problem der Geschichte: Es kommt zu nicht einvernehmlichen sexuellen Handlungen, die dem Leser nichts ausmachen dürfen, um Gefallen an dem Manga zu finden. Wer grundsätzlich gegen so etwas ist, sollte die Finger davon lassen.

Die Zeichnungen sind solide ausgeführt, allerdings ist der Stil jedem bekannt, der Shinjus bisherige Werke kennt. Das Cover ist fast schon untypisch geraten, der Inhalt jedoch bietet die üblichen Panels mit Großansichten der Gesichter und der Figuren, während die Hintergründe eher unbearbeitet bleiben, außer bei einigen Schlüsselszenen.

Abschließend gibt es noch einen Einblick in Minatos Gedankenwelt dank eines zusätzlichen Kapitels aus seiner Sicht, das sehr witzig ist und zeigt, wie sehr er auf Sex fixiert ist.

Somit ist die Reihe für Shinjo-Fans etwas, das sie getrost kaufen können, denn die wichtigsten Versatzstücke ihrer bisherigen Erfolgsserien sind enthalten, aber Neueinsteiger oder Leser, die mit Themen wie nicht einvernehmlichen sexuellen Handlungen nichts anfangen können, sollten sich lieber an die unten erwähnten Alternativen halten, die auch Konstellationen von Lehrer/Schüler besitzen, das aber weitaus künstlerischer und vor allem romantischer in Szene setzen.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch zeigt die beiden Protagonisten. Auf der Rückseite sind sie ebenfalls, allerdings in verniedlichter Form, neben der Inhaltsangabe zu sehen.

Ähnliche Titel

Manga von Mayu Shinjo; „Ein Lehrer zum Verlieben“ (Nase Yamato – Manga); „Lieber Lehrer“ (Yaya Sakuragi – Manga); „Sexperimente“ (Rie Honjoh – Manga)

Herzlichen Dank an Tokyopop für das Rezensionsexemplar.