Kompakt

Comicfans und -sammler sollten hier rasch zuschlagen, denn eine solch herrliche Ansammlung von Fotos und Geschichten wird man nicht so schnell wieder finden. Allein der Beitrag für die Comicszene ist von unschätzbarem Wert.
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Alex Jakubowski – Die Kunst des Comic-Sammelns
Autor Alex Jakubowski
Illustration Sandra Mann
Verlag Edition Lammerhuber
Erschienen Juni 2015
ISBN 978-3-901753-80-0
Seitenanzahl 280 Seiten

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Inhalt

Alex Jakubowski hat mit Hilfe der Fotografin Sandra Mann 15 Comicsammler besucht und interviewt und ihre Sammlungen für die Nachwelt fotografiert. Folgende Sammler präsentieren ihre liebsten Stücke: Peter Orban, Hans-Joachim Hoeft, Christian Schmidt-Neumann, Carola Leonhard, Dagobert Orzegowski, Michael Gref, Alexander Bubenheimer, Winfried Secker, Peter Kronhagel, Heinz Fürst von Sayn-Wittgenstein, Frank Bader, Klaus Wintrich, Günther Polland, Thomas Wilde und Heiner Jahncke.

Stil und Verständnis

Wer ein Buch über Comic-Sammeln aufschlägt, erwartet natürlich viele Fotos. Und die bekommt man hier. Großformatig, oft sogar auf Doppelseiten zeigen die Fotos nicht nur die herrlichen Bilder und Figuren der Sammler, sondern auch die einzelnen Sammler in ihrem Element.  Manchmal halten sie einzelne Stücke ihrer Sammlung hoch, oft sind sie dabei abgebildet, wie sie in ihren Schätzen stöbern oder lesen.

Ob Ordner, ordentlich im Regal aufgereiht, stapelweise auf dem Fußboden oder anderweitig – die Bandbreite der Aufbewahrungen ist erstaunlich. Auch die Sorgfalt und die einfallsreichen Sortierarten sind beeindruckend. Wenn man die Texte liest, erfährt man genau, welche Details den einzelnen Sammlern wichtig sind, welche Kniffe sie sich über die Jahre hinweg angeeignet haben, um die besten Signaturen oder Zeichnungen der verschiedenen Künstler zu erhalten und an welche Begegnungen sie sich besonders gerne erinnern. Aus diesem Schema bricht nur das Kapitel über Heiner Jahncke aus, dessen Antworten wie in einem richtigen Interview dargestellt werden. Dadurch bekommt man noch einige Informationen zusätzlich geboten.

Es ist ein wenig schade, dass man nicht selbst bei den Sammlern auf der Couch Platz nehmen und sich diese Geschichten selbst erzählen lassen kann, denn aus den verschiedenen Interviews wird ersichtlich, dass sich da ganze Universen an Informationen und spannenden Erzählungen finden lassen würden – und man wird ein wenig neidisch auf den Autor und die Fotografin, die sich das alles haben anhören und die Schmuckstücke direkt sehen durften. Kleine Anekdoten zeigen die besonderen Beziehungen auch zu den Zeichnern, die die Sammler haben, wie z.B. Michael Grefs Bericht über die Suche nach einem Briefkasten mit Moebius (S. 112).

Als Fan bekommt man bei manchen Fotos wirklich feuchte Augen, wenn ein besonders tolles Bild zu sehen ist, das einer der Lieblingszeichner erstellt hat, oder eine Pappfigur des Lieblingscomics erkannt wird.

Der Epilog von Volker Hamann schließt mit einem wunderbaren Satz, den man sich beim nächsten Comicsalon in Erlangen oder auf einer anderen Messe gerne auf die Fahnen schreiben darf: „Leidenschaft und Begeisterung für dieselbe Sache ist eine gute Grundlage für Freundschaft.“ (S. 257)

Aufmachung

Das große Hardcoverbuch besitzt einen eingestanzten gelben Titel. Auf der Rückseite ist eine Inhaltsangabe zu finden. Ein Glossar hilft Nichtkennern der Szene dabei, einige grundsätzliche Begriffe zu verstehen.

Ähnliche Titel

„Sammelwunder, Sammelwahn“ (Philipp Blom – Sachbuch); „Alles über Comics“ (Andreas C. Knigge – Sachbuch); „50 Klassiker Comics“ (Andreas C. Knigge – Sachbuch)

Herzlichen Dank an den Edition Lammerhuber für das Rezensionsexemplar.

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