Kompakt

Den Leser erwartet ein sehr abwechslungsreiches und einfallsreiches Buch, das nicht historisch korrekt, aber dennoch äußerst unterhaltsam ist. Wer erotische Liebesromane mag, die frischen Wind in das Genre bringen, ist hier richtig und darf sich auf einen spannenden und neuartigen Roman freuen.

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Originaltitel Prelude to a Scandal
Autor Delilah Marvelle
Übersetzung Alexandra Kranefeld
Verlag Cora
Erschienen Juni 2012
ISBN Historical Special 44 (2/12)
Seitenanzahl 318 Seiten

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Inhalt

London, 1829. Lady Justine versucht, ihren Vater aus dem Gefängnis freizubekommen, denn er hat sich dank einer wissenschaftlichen Arbeit über die in der Natur vorgesehene Homosexualität Feinde in höchsten Kreisen gemacht. Einzig sein Gönner, der Duke of Bradford, könnte ihm nun noch helfen. Überraschend geht er auf Justines Vorschlag ein und bietet ihr nicht nur die Freilassung ihres Vaters, sondern auch noch die Ehe an. Doch die Ehe mit Bradford stellt Justine vor ungeahnte Herausforderungen, denn kann ein notorischer Weiberheld wirklich gezähmt werden und ist sie in der Lage, sich seiner düsteren Vergangenheit zu stellen?

Stil und Charaktere

Delilah Marvelle schreibt in einem flüssigen und modernen Stil, der einige Liebhaber von historischen Liebesromanen stören könnte. Doch die amüsanten Ideen, die sie einbringt, trösten locker darüber hinweg, wie beispielsweise der „Homo sapiens libertinus“ auf Seite 49. Durch Justines ungewöhnliche Jugend in Afrika und ihren wissenschaftlich gebildeten Vater, der ihr einiges erklärt hat, ist sie offener und drückt sich freizügiger aus als andere, was sehr erfrischend ist. Auch lässt sie sich durch Bradfords dramatische Vergangenheit und seine sämtlichen Probleme nicht aus der Ruhe bringen. Die Herausforderungen, denen sich Bradford stellen muss, sind ungewöhnlich genug, um die Neugier des Lesers zu wecken. Seine Vergangenheit ist sehr düster und sorgt für Dramatik.

Die Verbindung der beiden macht großen Spaß und bringt frischen Wind in das Historical-Genre. Durch die wissenschaftliche Arbeit von Justines Vater wird ein Kapitel in der englischen Geschichte eröffnet, das normalerweise eher im Hintergrund steht. Homosexualität zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung und wirbelt die Leben der Charaktere ziemlich durcheinander. Dadurch bleibt es bis zum Ende spannend, was sich nun noch alles ergeben wird.

Ungefähr in der Mitte gibt es einen kleinen Hänger, der dank neuer Ereignisse und Entwicklungen bald wieder aufgelockert wird. Details wie das Benimmbuch von Justine, das immer wieder auftaucht, machen ebenfalls neugierig und fesseln den Leser an die Geschichte.

In Form eines personalen Erzählers aus der Sicht von Justine und Bradford erhält der Leser Einblick in die Handlung. Die Schauplätze bleiben hinter den Charakteren zurück, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Dafür entschädigen die wirklich einfallsreichen Lebensläufe und Personen, mit denen Marvelle den Leser beschenkt. Die erotischen Szenen sind zusätzlich sehr sexy gehalten, wobei Bradford sich auch sehr deutlich ausdrückt und kein Blatt vor den Mund nimmt, um zu sagen, was er von Justine will – eine wirklich gut gelungene Neuerung, die eine tiefere Intimität zwischen Justine und Bradford ermöglicht.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover ein Paar in leidenschaftlicher Umarmung. Auf der Rückseite ist die Inhaltsangabe abgebildet. Der Roman ist in einen Prolog und 24 Kapitel unterteilt, die als „Skandal“ bezeichnet werden. Amüsant sind die Abschnitte aus Justines Benimmbuch, die darunter zitiert werden.

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Herzlichen Dank an den Cora-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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