Die Menge in der Halle
Der zweite Tag ist zu Ende gegangen und hatte es wieder in sich. Die Comicfiguren vor der Halle haben über Nacht gewechselt, so dass man heute von anderen empfangen wurde als gestern. Wer also zu tief ins Glas mit bayerischem Bier geguckt hat, kann sich wenigstens daran orientieren, welchen Tag wir haben.
Don Rosa beim Signieren
Der erste Termin war auch gleich besonders spannend, denn Verleger Lois Lammerhuber stellte „Die Kunst des Comicsammelns“ vor, das in seinem Verlag erschienen ist. Freut Euch jetzt schon auf die Rezension dazu. Als Stargäste waren dabei nicht nur Autor und Journalist Alex Jaburowski und die Fotografin Sandra Mann anwesend, sondern auch einige der Sammler, die für den Band interviewt wurden und ihre Sammlungen vorgestellt hatten.
Das herrliche Wetter kann man auch im angrenzenden Biergarten genießen
Dazu gehörten Peter Kronhagel, dessen Stärke seine „Akim“-Sammlung ist und der mit seiner Ehefrau angereist war, Heiner Jahncke und der Kauka-Experte Klaus Wintrich. Jahncke ist eine Marke für sich, der es verstand, so packend von seiner äußerst faszinierenden Sortiermethode für seine „populären Printprodukte“ zu berichten, dass das Publikum ganz sprachlos war. Ich war auf jeden Fall äußerst beeindruckt, wie er es schafft, seine mehrere Tausende umfassende Sammlung auf zwei kleinen Seiten im Blick zu behalten.
vorne: Jakubowski, Kronhagel, Mann, Wintrich, hinten: Lammerhuber
vorne: Jakubowski, Jahncke, Kronhagel, Mann, Wintrich, hinten: Lammerhuber
Durch eine kleine Pause zwischen den Vorträgen ergab sich die Gelegenheit, die restlichen Ausstellungen noch zu besuchen. Links vom Eingang gibt es einen Einblick in die britischen Künstler, die durch ihre Arbeiten den Weg für die heutigen Werke geschaffen haben. Dabei darf natürlich Alan Moore nicht fehlen, aber es gibt auch Comicseiten von „Modesty Blaise“, dem weiblichen James Bond, oder Seiten der Comicserie „2000 AD“, die vor allem noch deshalb in Erinnerung ist, weil darin Judge Dredd vorkam. Dazwischen gibt es mehrere Schaufensterpuppen, die „V wie Vendetta“-Masken und unterschiedliche Kostüme tragen.
Die Ausstellung von Martina Peters – besonders bemerkenswert: Das Quallenbild, dessen Farbgebung einfach hervorragend ist
Die Ausstellung von Cabus Zeichnungen der verschiedenen Jazz-Sänger und -Musiker
Am Nachmittag stand ein Vortrag über „Manga vor Tezuka“ an, den ich gerne bis zum Schluss angehört hätte, aber es gab eine Überschneidung mit „Die Beatles im Comic“, das zur Ausstellung gehört, die von Horst Berner kuratiert wurde. Also musste ich mich ein wenig früher davonschleichen, um mir einen Platz zu sichern. Denn der Vortragende war niemand anders als Klaus Voormann, der legendäre Fünfte Beatle, der zuletzt auf Thomas Gottschalks Geburtstagsparty einen Auftritt hatte. Das konnte man sich ja nicht entgehen lassen.
Aber keine Sorge, es gibt auch am Wochenende noch genügend Möglichkeiten, all diese leidenschaftlichen Sammler und die herrlichen Ausstellungen genießen zu können!
Klaus Voormann nach dem Vortrag
Horst Berner und Klaus Voormann im Gespräch
