Kompakt
Die auf zwei Bände angelegte Reihe wartet mit einer packenden Handlung und perfekt gezeichneten Figuren auf. Freunde von Mystery-Thrillern kommen auf ihre Kosten und sollten sofort zugreifen.
Bewertung | |
---|---|
Originaltitel | Coelacanth, vol.1 | |
Autor | Kayoko Shimotsuki | |
Illustration | Kayoko Shimotsuki | |
Übersetzung | Claudia Peter | |
Verlag | Egmont Manga und Anime | |
Erschienen | Dezember 2012 | |
ISBN | 978-3-7704-7865-1 | |
Seitenanzahl | 192 Seiten | |
Altersgruppe | Ab 14 Jahren | |
Inhalt
Einer der Lehrer an Hisanos Schule wurde ermordet. Hisano und ihr Freund Kentaro werden von der Polizei befragt, wobei sie verschweigen, dass der Mann nicht besonders beliebt war. Neugierig machen sie sich selbst auf die Suche nach Spuren. Dabei trifft Hisano einen jungen Mann, der vor zehn Jahren in einen Brand und einen mysteriösen Mordfall verwickelt war. Irgendwie scheinen die beiden Ereignisse zusammenzuhängen …
Stil
Ein Coelacanth ist ein Quastenflosser und damit ein lebendes Fossil. Für den Leser erschließt sich nach und nach, inwiefern diese Definition mit dem Manga zusammenhängt.
Die Umgebung der Figuren wird sehr realistisch ausgearbeitet. Die Schule der Heldin oder die Aula, in der die Nachricht vom Tod des Lehrers mitgeteilt wird, sind mit Schraffuren und starken Schwarz/Weiß-Kontrasten versehen. Meist liegt der Fokus aber auf den Charakteren, die in Großaufnahmen in den Panels abgebildet sind.
Hisano ist eine faszinierende Heldin, da sie ein Schaf sieht, das sonst niemandem erscheint. Dieses Tier tritt meist dann auf, wenn die Umgebung schwarz wird. Hisano und das Schaf treten dann in den Vordergrund und die Sprechblasen des Schafes sind grau hinterlegt und durch eine andere Schriftart vom Rest abgehoben. Witzig ist, wenn das Schaf mal wieder altkluge Dinge von sich gibt und dabei wie ein Stofftier in Hisanos Armen hängt. Manchmal ist es auch ein Beobachter des Geschehens – die wirkliche Bedeutung des Schafes ist wie ein kleines Puzzlespiel, das der Leser im Lauf der Handlung ebenfalls zu lösen versucht, wie die Mordfälle.
Hisano und auch die anderen Figuren besitzen ausdrucksstarke Augen, die etwas größer wirken als realistische Zeichnungen, jedoch weniger ausgeprägt als die bekannteren „Manga-Augen“. Yukinari, der mysteriöse junge Mann, den sie später trifft, sticht durch sein gutes Aussehen vom Rest der Menge hervor. Im Lauf der Handlung tritt er auch als Kind auf, wenn es sich um den Fall von vor zehn Jahren handelt. Kentaro ist dagegen weniger düster, sondern wie ein kleiner frecher Hund, der oft mit verniedlichtem Gesichtsausdruck auftritt oder überschwängliche Gefühle zum Ausdruck bringt.
Die Panelaufteilung erfolgt meist klassisch durch weiße Stege, allerdings werden sie dynamischer und enger miteinander verbunden, wenn es sich um dramatische Szenen oder Rückblicke in die Vergangenheit handelt. Dadurch folgt das Auge des Lesers den Geschehnissen rascher als sonst. Die Geräusche wurden im Original belassen und übersetzt.
Aufmachung
Das Taschenbuch zeigt ein durchgängiges Bild von Yukinari, das sich bis auf die Rückseite mit der Inhaltsangabe zieht. Ein Inhaltsverzeichnis leitet in die Handlung ein, während sich am Ende des Bandes ein Sonderkapitel mit einem Rückblick in die Vergangenheit von Hisano und Yukinari befindet.
Ähnliche Titel
Conductor (Manga); Line (Manga); Confidential Confessions (Manga)
Herzlichen Dank an den Egmont Manga und Anime-Verlag für das Rezensionsexemplar.