Kompakt

Eine spannende Frauengestalt der Geschichte wird hier dem Leser nahe gebracht. Obwohl die Formatierung des Textes etwas leserfreundlicher hätte gestaltet werden können, ist es der Inhalt wert, sich mit Caroline Schlegel-Schelling auseinanderzusetzen und ihrem Lebensweg, der mit faszinierenden geschichtlichen Ereignissen verbunden ist, zu folgen.

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Appel_Caroline Schlegel-Schelling
Autor Sabine Appel
Verlag C.H. Beck
Erschienen März 2013
ISBN 978-3-406-64626-3
Seitenanzahl 287 Seiten

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Inhalt

Caroline Michaelis-Böhmer-Schlegel-Schelling (1763-1809) war der weibliche Mittelpunkt des frühromantischen Kreises in Jena. Fast schon radikal vertrat sie die Ideale der „jungen Wilden“ der Literatur in ihrem eigenen Leben und ging ihren Weg, der Göttingen, Mainz und Jena beinhaltete. Als Professorentochter kam sie bereits früh in Kontakt mit Vertretern der deutschen Aufklärung und hinterließ dank ihrer spitzen Feder in ihren Briefen ein interessantes Erbe, das den heutigen Lesern Einblick in damaliges Gedankengut gibt. Verbunden mit ihrem Lebensweg werden natürlich die wichtigen geschichtlichen Ereignisse, die damals in Europa Einfluss auf die Menschen hatten, geschildert.

Stil und Verständnis

Sabine Appel hat sich bereits einen Namen als Schreiberin von historischen Biographien gemacht. Darunter fällt auch dieses Werk, das sich einer sehr illustren Frauengestalt widmet. Bereits das Leben und die Kontakte von Caroline Schlegel-Schelling bieten genügend Stoff, um eine spannende Reise in die Geschichte zu unternehmen – die historischen Begebenheiten damals tragen das Ihre dazu bei.

Leider macht Appel nur sehr wenige Absätze und baut manches Mal Sätze über eine Viertelseite, was dem Auge des Lesenden keine Möglichkeit zum Ausruhen gibt und die Verfolgung des Geschriebenen erschwert. Dennoch besitzt sie einen eingängigen Stil, bei dem sie mitunter saloppe Begriffe einfließen lässt: „An Gotter schrieb sie aber nun einen Brief, in dem sie es krachen ließ.“ (S. 79)

Sehr gut gelungen sind dagegen die Einbindungen in die historischen Ereignisse, die Schlegel-Schellings Leben umgaben: „Ein weltgeschichtliches Ereignis hielt mittlerweile Europa in Atem. In Carolines Briefen kommen die Vorgänge der Revolution in Frankreich bis dato nicht vor – was nicht heißen muss, dass sie sie ignorierte.“ (S. 81) Hilfreich sind auch die Unterteilungen in verschiedene Zeitabschnitte, die dem Leser eine Orientierungshilfe geben, was ihn nun erwarten wird. Zugleich benutzt Appel durch Vorausdeutungen am Ende von Kapiteln eine kleine Art Cliffhanger, die neugierig auf mehr macht: „Das größte Abenteuer ihres Lebens erwartete sie.“ (S. 80)

Die Briefe, die zitiert werden, sind in der damaligen Rechtschreibung gehalten und werden kursiv gedruckt, wodurch sie sich gut vom restlichen Text absetzen. Dabei bezieht sich Appel nicht nur auf die Briefe, die von Schlegel-Schelling erhalten sind, sondern auch auf andere Quellen: „Bis auf zwei kurze Briefe an die Gotters ist dies das letzte erhaltene Briefzeugnis von Caroline aus Mainz. Den Rest kennen wir nur aus anderer Überlieferung und es setzt sich mit Forsters Rolle in der Mainzer Revolution zu einem Ganzen zusammen, in ziemlich eng gefasster Dramaturgie.“ (S. 116)

Durchwegs sind zahlreiche Gemälde und Zeichnungen in schwarz/weiß enthalten, die die Personen zeigen oder wichtige Ereignisse in Szene setzen, die im Text dargestellt werden. Dadurch ergibt sich ein rundes Bild für den Leser, der den Schilderungen bis zum Ende gerne folgt.

Ein ausführliches Literaturverzeichnis, ein Abbildungsnachweis und ein Personenregister schließen das Werk ab.

Aufmachung

Das blau gebundene Buch wurde mit einem Schutzumschlag ausgestattet, bei dem die vordere Umschlagklappe eine ausführlichere Inhaltsangabe als die Rückseite enthält, während die hintere ein Foto und einige Informationen über die Autorin zeigt. Ein Inhaltsverzeichnis, sortiert nach Jahreszahlen, hilft bei der Orientierung.

Ähnliche Titel

„Ein freies Frauenzimmer“ von Barbara Sichtermann; „Caroline Schlegel-Schelling: Ein Lebensbild in Briefen“ von Sigrid Damm; „Zum Trotz glücklich“ von Brigitte Roßbeck

Herzlichen Dank an den C.H. Beck-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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