Kompakt

Wir sammeln tagtäglich neuen Ballast an, der uns – seelisch wie materiell – belastet. Um den Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, lädt Regina Tödter mit Buddha zu einer Entrümpelungstour ein, die in den eigenen vier Wänden beginnt und vor dem persönlichen Umfeld nicht Halt macht.

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Regina Tödter – Buddha räumt auf
Autor Regina Tödter
Verlag Südwest
Erschienen Februar 2015
ISBN 978-3-517-09356-7
Seitenanzahl 143 Seiten

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Inhalt

Buddha wusste schon vor 2.500 Jahren, dass zu viel an Besitz nicht glücklich macht. Anhand dessen religiöser Grundsätze zeigt Regina Tödter auf, wie man durch weniger Dinge mehr Gelassenheit und Achtsamkeit gewinnt.

Wer hier jedoch einen reine Aufräum-Ratgeber erwartet, wird enttäuscht. Das ‚klassische‘ Entrümpeln nimmt nur ein Kapitel ein. Der Rest widmet sich auf dem Loslassen auf anderen (auch spirituellen) Ebenen.

Stil und Verständnis

Regina Tödter hat Theologie und Religionswissenschaften studiert und sich währenddessen intensiv mit dem Buddhismus auseinandergesetzt. Danach ging sie in die Textilbranche und entdeckte den Paten aller Chinarestaurants erst wieder, als sie sich selbstständig machte und in alten Studienunterlagen kramte … Das Ergebnis: Mit der beruflichen Veränderung folgte auch eine private, die darin resultierte, dass Regina Tödter heute nur mehr 300 Gegenstände besitzt und erklärte Minimalistin ist.

Einen derart radikalen Bruch schlägt „Buddha räumt auf“ jedoch nicht vor. Vielmehr will das Buch dazu anregen, den eigenen Besitztümern ihre Wichtigkeit zu nehmen und dadurch seelischen wie materiellen Ballast zu verlieren. In den ersten beiden einführenden Kapiteln – „Was ist Minimalismus?“ und „Buddha wird zum Aufräumprofi“ – erzählt Regina Tödter, wie sie ihr Minimalismus-Konzept entworfen hat und wie dessen buddhistisch-religiöse Grundlage aussieht. Minimalismus bedeutet, zu teilen und loszulassen, und genau an diesem Punkt kommt Buddha ins Spiel. Dieser dient allerdings nicht als Dekor, sondern als theoretischer Unterbau, der sich in den vier Edlen Wahrheiten des Buddhismus manifestiert:

1. Das Leben ist Leiden.
2. Die Ursachen des Leidens sind Gier, Aggression und Verblendung.
3. Durch Loslassen erlöschen die Ursachen und damit das Leiden.
4. Der Weg zur Aufhebung ist der achtfache Pfad.

Und dieser zeigt sich wiederum um vier Punkten:

1. Weisheit (rechte Sicht, rechte Entschlossenheit)
2. Ethisches Verhalten (rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt)
3. Meditation (rechtes Bemühen, rechte Aufmerksamkeit, rechte Konzentration)

Der wichtigste Schlüssel zu Zufriedenheit ist Empathie, Mitgefühl – in Form der Aufgabe von übertriebener Ichbezogenheit. Das überträgt die Autorin nun auf das Ausrümpeln des eigenen Zuhauses, auf die Ernährung, das Arbeitsleben, die Freizeit, das Reisen und das Teilen mit anderen Menschen (Prinzip KoKonsum).

Die Autorin spricht ihre Leser mit Sie an, was keinesfalls distanziert wirkt. Die liebevollen Illustrationen – besonders die zu Anfang der Kapitel – sind gelungen und passen zum Inhalt. Zahlreiche Info-Boxen fassen die wichtigsten Inhalte eines Kapitels kompakt auf einen Blick zusammen.

Der Grundtenor durch das Buch hinweg allen lautet: loslassen und achtsam sein. Dieses Motto wurde bereits oft aufgegriffen, liefert aber hier durch seine Kompaktheit, die vielen spirituellen Aspekte und den unaufdringlichen Erzählton eine gute Anregung, nachzudenken und bei Interesse weiterzulesen.

Aufmachung

Die Klappbroschur zeichnet sich durch einen schlichten, klaren Stil aus. Das Cover ziert ein Mr.-Proper-Buddha, den auf der Rückseite eine kurze Inhaltsangabe ergänzt. Auf der vorderen Klappe stehen fünf Vorteile, die aufgrund des Entrümpelns mit Buddha gewonnen werden. Auf der hinteren befindet sich eine Biographie der Autorin samt Foto.

Das Buch startet mit dem Inhaltsverzeichnis, dem zwei einführende Kapitel zum Thema Minimalismus und Buddhismus folgen. Unter dem Titel „Buddha räumt auf“ wendet die Autorin diese beiden Aspekte auf unterschiedliche Themen an: Wohnung, Ernährung, Arbeit, Teilen (KoKonsum), Freizeit und Reisen. Der 8-seitige Anhang umfasst Sharing-Plattformen, Literaturtipps, Links und Blogs.

Ähnliche Titel

„Das Happiness-Projekt“ (Gretchen Rubin – Roman); „Das kleine große Glück“ (Lucy Dillon – Roman); „Die Regeln des Glücks“ (Dalai Lama – Sachbuch); „Glück schlägt Geld“ (Kerstin Bund – Sachbuch); „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ (Richard David Precht – Sachbuch)

Herzlichen Dank an den Südwest-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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