Kompakt
Die Verknüpfung der bekannten Geschichte um Buddha mit dem Lebensweg von Tatta und Chapra sorgt für großartige Unterhaltung. Osamu Tezuka beweist wieder einmal, dass es ihm meisterhaft gelingt, Historisches mit erfundenen Versatzstücken zu versehen und dadurch den Leser zu fesseln.
| Bewertung |  |
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Originaltitel | Buddha |
| Autor | Osamu Tezuka | |
| Illustration | Osamu Tezuka | |
| Übersetzung | John Schmitt-Weigand | |
| Verlag | Carlsen | |
| Erschienen | Mai 2012 | |
| ISBN | 978-3-551-76631-1 | |
| Seitenanzahl | 304 Seiten | |
Inhalt
Indien. Kurz vor der Geburt von Siddhartha Gautama begegnen sich ein junger Mann aus der Sklavenkaste namens Chapra und der kleine Dieb Tatta. Tatta hat die Fähigkeit, sich in Tiere zu versetzen, während Chapra mehr aus seinem Leben machen will und mit seinem Schicksal hadert. Die beiden werden in die Unruhen gerissen, als eine Armee auf dem Weg in die Hauptstadt Kapilavastu in ihr Dorf einfällt.
Stil
Osamu Tezuka besitzt einen klaren und deutlichen Stil. Seine Figuren sind leicht wiederzuerkennen. Tatta hat einen schwarzen Schöppel und rennt meist splitterfasernackt durch die Gegend. Chapra hingegen wirkt etwas zivilisierter und erwachsener mit seiner hochgewachsenen Gestalt und den blonden Haaren. Im Gegensatz dazu ist der General der feindlichen Armee dickt, besitzt einen schwarzen Bart und fällt durch seine finstere Miene auf.
Besonders schön sind die Farbseiten zu Beginn, in denen die Umgebung dargestellt und die Kultur der Inder vorgestellt wird. Ganzseitige und doppelseitige Abbildungen von Gebirgszügen fangen die Stimmung von Beginn an ein und entführen den Leser direkt nach Indien. Wunderschöne kulturelle Schmuckstücke und Bauten werden durch erklärende Texte untermalt.
Die Panels sind sehr klar voneinander getrennt und werden sogar in die Handlung einbezogen, wenn beispielsweise Chapra durchdreht und sämtliche weißen Stege durchbricht. Die Bildgröße variiert und wird somit dazu genutzt, großflächige Umgebungen und Hintergründe darzustellen. Dazu gehören beispielsweise die Berge oder auch die Städte, in denen sich die Handlung abspielt. In den einzelnen Panels sind die Hintergründe nicht immer ausgearbeitet. Die Muster der benutzten Rasterfolien sind sehr grundlegend, wodurch sie nicht von der Geschichte ablenken.
Die Tiere, die Tezuka zeichnet, sehen auf der einen Seite sehr realistisch aus, auf der anderen aber haben sie genug comicartige Gesichtszüge, um ihre Emotionen deutlich ablesen zu können. Vor allem Tattas Interaktionen mit ihnen sind sehr gut in Szene gesetzt.
Die Spannung wird durch Chapras Lebensweg und seine Begegnungen mit den verschiedenen Personen erhalten, während inzwischen Buddhas Dasein beginnt. Die Geräuschworte werden direkt in die Bilder eingebunden und wurden komplett auf deutsch übersetzt.
Aufmachung
Der Hardcoverband zeigt auf dem Cover ein Bild aus dem Manga. Auch die Rückseite enthält ein Bild daraus, das als Hintergrund für die Inhaltsangabe genutzt wurde. Ein rotes Vorsatzpapier und eine Einleitung für den Leser, sowie ein Inhaltsverzeichnis geben dem Band etwas Hochwertiges. Am Ende ist eine Biografie von Osamu Tezuka enthalten sowie eine Auflistung seiner Titel.
Ähnliche Titel
Ikkyu (Manga); Asoka (Film); Little Buddha (Film)
Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.
