Kompakt

Die herrliche Umsetzung von Buddhas Leben ist Osamu Tezuka wieder gut gelungen. Durch die Erzählung der Schicksale von Nebencharakteren fesselt Tezuka an das Buch und macht neugierig darauf, wie es weitergeht.

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Buddha 03 Originaltitel Buddha
Autor Osamu Tezuka
Illustration Osamu Tezuka
Übersetzung John Schmitt-Weigand
Verlag Carlsen
Erschienen Oktober 2012
ISBN 978-3-551-76633-5
Seitenanzahl 300 Seiten

Inhalt

Siddharta soll in einem Zweikampf die Hand der schönen Prinzessin Yasodhara erringen. Migaila, die ihn nach wie vor liebt, lässt sich einiges einfallen, um dies zu verhindern. Schon kurze Zeit später werden die Zeichen, dass Siddhartas Schicksal im Studium des Lebens liegt, immer deutlicher. Obwohl ihn alle davon abhalten wollen, verlässt er den Palast und schließt sich dem jungen Dhepa an, der sich einem ähnlichen Lebensweg verschrieben hat …

Stil

Nicht nur Siddharta und Migaila streiten um die Hand von Yasodhara, sondern auch der grausame Bandaka. Dieser fällt durch seine pupillenlosen Augen auf, was ihn finster und brutal wirken lässt. Auch seine Kampfkunst wird durch schwarze Hintergründe und so rasche Bewegungen gekennzeichnet, dass dem Leser deutlich gemacht wird, dass es sich hier um einen negativen Charakter handelt. Yasodhara ist im Gegensatz zur grazilen und wagemutigen Migaila eine zurückhaltende Dame mit ausdrucksstarken Augen und zahlreichem Schmuck behängt.

Die Hintergründe werden meist von Rasterfolien gefüllt, wenn der Fokus auf den Figuren liegt. Werden großformatige Landschaften gezeigt, überwiegt Osamu Tezukas Liebe fürs Detail. Die Geräuschworte wurden ins Deutsche übersetzt und direkt in die Bilder eingefügt. Tezuka fängt auch die unausgesprochenen Gefühle wunderbar ein, beispielsweise auf Seite 63, die komplett ohne Dialoge auskommt und die Stimmung des Brautpaares durch Schatten und zwei schwarze Vögel vermittelt. Kurz darauf zeigt eine Reihe von Panels auf Seite 67, wie sich die Braut von Siddharta wegbewegt, während er ihr nachsieht. Dadurch erreicht Tezuka einen geradezu Trickfilm-artigen Stil.

Herrliche Landschaftsbilder wie die ganzseitigen Panels auf den Seiten 88 und 89 zeigen Tezukas Stil, der detailreich Berge, Wälder und Straßen als Hintergründe für seine Figuren nutzt.

Die Dialoge zeichnen sich zwischendurch durch moderne Sprüche aus, die zum Lachen bringen, wie beispielsweise der Ruf eines Verkäufers beim Wettkampf, der „Hotdogs! Cola!“ anpreist (S. 40). Auf Seite 59, der Hochzeit, trägt sogar einer der Gäste das berühmte Ständchen „Ganz in Weiß mit einem Blumenstrauß“ vor, während auf Seite 92 ein frisch gebackener Vater folgende Anweisung gibt: „Richtet das Kinderzimmer her!! Baut einen Kindergarten!! Eine Grundschule! Eine Uni!! Schafft Spielzeug und einen Fernseher ran!“

Brutale Szenen, wie eine Folter (S. 50-52 oder S. 106), sind ebenfalls Teil der Geschichte, weshalb der Leser darauf gefasst sein sollte, mit einigen grausamen Bildern konfrontiert zu werden.

Figuren, die für die Handlung wichtig sind, bisher aber nicht aufgetaucht sind, werden durch einen Erzähler in einigen Bildern vorgestellt, wobei die Schrift direkt in die Panels eingefügt wird (bspw. S. 85). Auch Vorahnungen und Hinweise auf zukünftige Ereignisse machen den Leser neugierig auf mehr: „Doch davon soll an anderer Stelle die Rede sein.“ (S. 96)

Aufmachung

Das Cover des Hardcoverbandes zeigt wieder ein Bild aus dem Inhalt über dem Titel. Die Rückseite wurde mit der Inhaltsangabe gefüllt. Nach dem roten Vorsatzpapier folgt ein Bild aus dem Manga, worauf eine Einleitung einen Hinweis auf die zeitliche Einordnung der enthaltenen Dialoge und Darstellungen gibt. Teil 3 des Bandes enthält Farbseiten (S. 250-264).

Reihenfolge

1. Kapilavastu
2. Die Prophezeiung

Ähnliche Titel

Ikkyu (Manga); Asoka (Film); Little Buddha (Film)

Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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