Kompakt

Auch der zweite Band überzeugt auf ganzer Linie. Interessierte an Buddha können hier aber nicht nur Buddhas Lebensweg verfolgen, sondern erhalten dazu noch eine mitreißende und fesselnde Geschichte um Nebenfiguren – alles natürlich in den detailreichen Bildern von Osamu Tezuka.

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Originaltitel Buddha
Autor Osamu Tezuka
Illustration Osamu Tezuka
Übersetzung John Schmitt-Weigand
Verlag Carlsen
Erschienen August 2012
ISBN 978-3-551-76632-8
Seitenanzahl 272 Seiten

Inhalt

Chapras Zustand ist kritisch, so dass der Mönch Naradatta und Tatta zusammenarbeiten müssen, um ihn wieder gesund zu bekommen. Inzwischen taucht Chapras Mutter auf und wird in den Kerker geworfen, da sie behauptet, Chapra sei ihr Sohn – ein Unding für den Helden Kapilavastus. Alles steuert auf eine Tragödie zu.

Inzwischen wächst Siddhartha im Königspalast auf. Noch ahnt er nichts von seinem großen Schicksal, obwohl sich die Vorzeichen häufen. Und auch die Wege unserer Helden werden sich schon bald kreuzen …

Stil

Osamu Tezuka beginnt die Handlung dramatisch mit der Einberufung eines Arztes für Chapra. Und hier zeigt sich auch der Witz von Tezuka: Der Arzt sieht einmal wie Tezuka selbst aus, dann wie ein Charakter aus „Astro Boy“, einem bekannten Manga des Großmeisters, bis er wieder dem Inder ähnelt, der er eigentlich ist. Tattas Fähigkeit, sich in Tiere zu versetzen, führt zu amüsanten und mitreißenden Sequenzen. Zum Beispiel schlüpft er in einen klapprigen Gaul, dessen Aussehen an die alten Disney-Filme erinnert. Später wechselt er zu einer Ente, in deren Form er von einem Raubvogel verfolgt wird. Die Aufteilung der Panels bei dieser Jagd auf Leben und Tod ist, obwohl die weißen Stege die Bilder klar voneinander trennen, packend und führt das Auge des Lesers in hohem Tempo durch die Seiten.

Bei anderen Gelegenheiten kommt Tezuka vollkommen ohne Worte oder Geräusche, die normalerweise übersetzt in die Bilder eingefügt wurden, aus und vermittelt mit seinen Zeichnungen jede Gefühlsregung der Figuren, wie auf Seite 44-45 deutlich wird, als der Heilige Asita dem neugeborenen Siddhartha das erste Mal begegnet.

Die Kampfszenen sind nicht zimperlich und werden mit dramatischen Mitteln gezeigt, die die Grausamkeit des Krieges dem Leser vor Augen führen (s. S. 70-71).

Die Umgebung erhält viele Details. Ganze Seiten werden von Tezuka für Landschaften genutzt, so dass Bergzüge und dichte Wälder den Leser regelrecht in das fremde Land und die fremde Zeit entführen (bspw. S. 31). Auch der Abschluss des ersten Teils, S. 102-103, entfesselt die Kraft der Natur durch eine Doppelseite, auf der der Leser den kleinen Tatta suchen darf, denn er ist inmitten der Berge fast unsichtbar. Atemberaubende Impressionen von Häusern, Palästen und Tempeln runden den Manga ab.

Teil 2 der Handlung wird von acht Farbseiten eingeleitet und hält danach konsequent das hohe Niveau. Während Siddhartha größer wird, folgt ihm der Leser durch die Höhen und Tiefen seines Lebens. Zwischendurch flicht Tezuka witzige Szenen ein, die vor allem von Nebenfiguren getragen werden. Die Haupthandlung wird mit angemessener Ernsthaftigkeit vorgetragen. Auch hier werden Tattas Verschmelzungen mit Tieren wieder zum Bestandteil der Geschichte und geben Tezuka die Möglichkeit, seine Zeichenkunst sowohl anhand seiner menschlichen Figuren wie auch anhand seiner Tierfiguren zur Schau zu stellen.

Das Ende der Handlung macht neugierig auf den nächsten Teil.

Aufmachung

Der Hardcoverband zeigt ein Bild aus dem Inhalt über dem Titel. Auf der Rückseite ist die ausführliche Inhaltsangabe zu sehen, ebenfalls vor einem Panel des Manga. Das Vorsatzpapier ist rot. Nach einer einleitenden Bemerkung an die Leser über mögliche Anstoß erregende Ausdrücke, die dem damaligen Zeitgeist geschuldet sind, findet sich ein Inhaltsverzeichnis, das bei der Orientierung hilft. Am Ende ist eine Biografie von Osamu Tezuka abgedruckt.

Reihenfolge

1. Kapilavastu

Ähnliche Titel

Ikkyu (Manga); Asoka (Film); Little Buddha (Film)

Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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