Kompakt

Zu Beginn überwiegt das Schicksal eines der Nebencharaktere die Handlung, so dass erst ab der Mitte Buddha wieder in den Mittelpunkt rückt. Die tiefsinnigen Dialoge regen dabei zum Nachdenken an, während die Bilder wieder zum Schwärmen verführen.

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Buddha 04 Originaltitel Buddha
Autor Osamu Tezuka
Illustration Osamu Tezuka
Übersetzung John Schmitt-Weigand
Verlag Carlsen
Erschienen Januar 2013
ISBN 978-3-551-76634-2
Seitenanzahl 304 Seiten

Zum Inhalt auf der Verlagsseite.

Inhalt

Devadatta, das Kind von Bandaka, steht zu Beginn im Mittelpunkt. Er lernt als Kind nur die Härten des Lebens kennen, indem er von den anderen gehänselt und gemieden wird. Als er wegen seiner Taten zum Tode verurteilt wird, wird er in der Wildnis von einer Wölfin aufgenommen, bis auch dort klar wird, dass er als Mensch nicht zu den Tieren passt. Niedergeschlagen geht er seinen Weg. Inzwischen mühen sich Siddhartha und Dhepa mit ihrem Schützling, dem kleinen Assaji, durch die Lande. Die Begegnung mit der wohlhabenden Visakha und mit König Bimbisara stellen die weiteren Weichen für Siddharthas Leben.

Stil

Dank einer knappen Einleitung durch den Erzähler wird der Leser wunderbar empfangen und erhält einen guten Einstieg in die Ereignisse, denn Devadatta stand bisher nie als Hauptfigur in der Geschichte. Seine Kindheit und die Erlebnisse, die ihn prägten, erhalten durch die einfachen, aber doch sehr sprechenden Zeichnungen Osamu Tezukas die perfekte Untermalung. Seine Mutter, eine rundliche und liebenswerte Figur, ist die einzige, die ihm etwas Liebe entgegenbringt. Seine Kameraden, die in seinem Alter sind und mit ihm auf ein Picknick gehen, das die nächsten Ereignisse auslösen wird, sind sehr putzig gestaltet, verbergen dahinter aber einen mehr als gemeinen Charakter.

Die Wanderungen durch die Natur beeindrucken durch Tezukas Tuschzeichnungen, in denen die Moose, fließenden Gewässer und Palmen die herrliche Umgebung des kleinen Devadatta wiedergeben. Naturschauspiele wie ein sich hoch auftürmendes Gebirge (S. 214), die eine komplette Seite erhalten, rauben dabei immer wieder den Atem. Wenn der Fokus auf den Figuren liegt, treten die Hintergründe zugunsten von Weiß oder Speedlines zurück.

Wenn es sich um Siddhartha und seine Begleiter handelt, ist er dank der dunkleren Robe, die er trägt, leicht von Dhepa zu unterscheiden. Assajis Kreuz auf der Stirn macht ihn selbst als kleinere Figur eindeutig erkennbar. Ritter Sukanda, der sich ihnen später in den Weg stellt, fällt durch seine hochgewachsene Gestalt und den eindrucksvollen Helm auf. Ein Wiedersehen mit Tatta, der immer noch seinen struppigen Bart und die wilde Haarmähne trägt, sorgt für ordentlich Zündstoff und bringt zusätzlichen Schwung in die Handlung.

Die Kampfszenen und Hänseleien, denen Devadatta und später auch die anderen Figuren ausgesetzt sind, werden durch Deformierungen und übertrieben dargestellter Mimik unterstützt, so dass man sich als Leser zwischendurch über die Grimassen amüsieren kann, die zu sehen sind. Die Tiere, denen Devadatta im Lauf seiner Reise begegnet, sind sehr comicartig und mit Augenbrauen gezeichnet, wodurch auch hier die Mimik sehr sprechend ist.

Die Geräusche wurden komplett ins Deutsche übersetzt, wodurch nichts vom Genuss des Lesens ablenkt. Die Panels sind unterschiedlich groß gestaltet, womit Abwechslung in die Gestaltung kommt.

Aufmachung

Das Cover des Hardcoverbandes zeigt wieder ein Bild aus dem Inhalt über dem Titel. Die Rückseite wurde mit der Inhaltsangabe gefüllt. Nach dem roten Vorsatzpapier folgt ein Bild aus dem Manga, worauf eine Einleitung einen Hinweis auf die zeitliche Einordnung der enthaltenen Dialoge und Darstellungen gibt. Teil 3 des Bandes enthält Farbseiten (S. 250-264).

Reihenfolge

1. Kapilavastu
2. Die Prophezeiung
3. Die vier Pforten

Ähnliche Titel

Ikkyu (Manga); Asoka (Film); Little Buddha (Film)

Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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