Kompakt

Das Comic ist eine betörende Mischung aus einer wahren Farbexplosion, filigranen Kunstwerken, die bei anderen Veröffentlichungen Panels heißen, und einer spannenden Geschichte. Comicfans sollten auf jeden Fall zugreifen, denn wer weiß, wann es so ein Kleinod noch einmal geben wird?

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Alisik 01
Autor Hubertus Rufledt
Illustration und Co-Autor Helge Vogt
Verlag Carlsen Comics
Erschienen Juli 2013
ISBN 978-3-551-77026-4
Seitenanzahl 112 Seiten
Altersgruppe Ab 12 Jahren

Inhalt

Alisik ist ein junges Mädchen, das orientierungslos auf einem Friedhof aufwacht. Umgeben von Untoten wird ihr erstmal mitgeteilt, dass sie tot und nun eine der Postmortalen sei, die darauf warten, dass Herr Todt entscheidet, ob sie in die Lichtwelt oder ins Dunkelreich gehen sollen. Trotz ihrer neuen Freunde fühlt sich Alisik rasch einsam. Erst als sie den blinden Jungen Ruben trifft, der sie hören kann, wird ihr klar, dass es auch etwas nach dem Tod gibt …

Stil

Faszinierend wird die Welt von Alisik in Szene gesetzt. Neben farblichen Abstufungen und kleinen Ornamenten, die die Seiten zieren, ist das durchwegs farbige Comic dank der herrlich skurrilen Charaktere eine wahre Augenweide. Alisik wirkt ein wenig wie eine kleine Puppe mit ihren roten Wangen und dem Kussmund. Auch ihre schlanke Gestalt und das weiße Kleid, in dem sie ursprünglich aufwacht, trägt dazu bei, dass sie wie eine Porzellanpuppe aussieht. Ihre neuen Bekannten auf dem Friedhof stellen sich erst später anhand eines amüsanten Reimliedes vor, bei dem die Sprechblasen von weißen Farbspritzern übernommen werden.

Die Welt der Menschen setzt durch kräftigere und rötlichere Farben einen deutlichen Kontrast zu der blaugrünen und düster-faszinierenden Welt der Postmortalen. Da die Farbgebung durch einen Computer erfolgte, sind selbst Lampen oder Feuer mit einer geradezu hervorstechenden und filigranen Form versehen worden, die an das Comic fesselt.

Neben den üblichen Bildern, die nicht durch klare weiße Stege getrennt werden, sondern einfallsreich miteinander verbunden werden, gibt es zwischen den Kapiteln einseitige Darstellungen eines „Interludiums“, durch das der Leser erfährt, was mit dem alten Friedhof geschehen soll. Ausschnitte aus dem Handbuch der bei Herrn Todt beschäftigten Mitarbeiter geben ebenfalls weiter Aufschluss darüber, wie sich die Regeln der Welt gestalten, in der sich Alisik nun befindet. Beschreibungen und Einblicke in Alisiks Gedanken wirken manchmal wie ein Gedicht, das Ausblick auf die Zukunft gibt oder die Stimmung wunderbar einfängt.

Die Liebesgeschichte zwischen Ruben und ihr wird dank der Begegnungen, die sie immer wieder mit ihm hat, langsam aufgebaut. Dabei ist immer klar, wer gerade spricht, denn die lebenden Menschen erhalten eine hell hinterlegte Sprechblase, während die Postmortalen schwarze Sprechblasen mit weißer Schrift besitzen.

Sehr spannend sind die Einblicke, weshalb sich die verschiedenen Postmortalen auf dem Friedhof aufhalten und was sie in ihrer Vergangenheit Schreckliches getan haben, dass Herr Todt sich erst noch entscheiden muss, in welches Leben nach dem Tod sie eingehen. Amüsant ist eine kleine Hommage an den Film E.T. bei einem der Kapitelbilder.

Abschließend befindet sich ein doppelseitiges Bild des Friedhofs und ein bearbeitetes Foto der beiden Autoren im Comic.

Aufmachung

Das Cover des Taschenbuches zeigt Alisik vor ihrem Grabstein – eine ähnliche Szene ist im Comic selbst enthalten. Auf der Rückseite befindet sich ein Blick auf den Friedhof unter der Inhaltsangabe.

Ähnliche Titel

Twilight (Comic; Filme; Romane); „Dark Love“ von Lia Habel; Vampire Kisses (Manga); Coraline (Film; Comic; Roman)

Herzlichen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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