Kompakt
Melanie Schober macht mit ihrer neuen Serie neugierig auf mehr aus diesem neuen Universum. Dystopie-Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten und können sich an einem solide gezeichneten und gut durchdachten Manga erfreuen.
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| Autor | Melanie Schober | |
| Illustration | Melanie Schober | |
| Verlag | Carlsen Manga! | |
| Erschienen | Juli 2013 | |
| ISBN | 978-3-551-79381-2 | |
| Seitenanzahl | 192 Seiten | |
| Altersgruppe | Ab 16 Jahren | |
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Inhalt
Emil Schwarz lebt in einer Welt, die dank des gestiegenen Meeresspiegels fast vollständig unter Wasser liegt. Die Regierung kontrolliert fast jeden Schritt, um angeblich die Menschen davon abzuhalten, erneut die Fehler zu begehen, die sie an den Rand des Untergangs gebracht hat. Als Emil, der sich sowieso als Rebell betrachtet, einige unerwartete Informationen erhält, wird ihm klar, dass er mitten in eine Verschwörung geraten ist, die ihn sein Leben kosten kann …
Stil
Melanie Schober hat seit einigen Jahren auf sich aufmerksam gemacht und ist langjährigen Kennern der Manga-Szene ein Begriff. Nun liefert sie mit ihrer neuen Serie „Skull Party“, die auf vier Bände angelegt ist und von links nach rechts gelesen wird, neue Kost für Dystopie-Fans. Obwohl die Welt, die sie zeichnet, zu Beginn nicht sehr düster aussieht, sondern mehr Venedig ähnelt, schleicht sich Stück für Stück ein Gefühl der Bedrohung ein. Darüber können selbst die wunderschönen Brücken und Kanäle nicht hinwegtäuschen, in denen sich der Held Emil bewegt.
Emil selbst ist ein kleiner Revolutionär, der auf seine Art versucht, gegen das Establishment zu rebellieren. Er schwänzt die Schule und nimmt beispielsweise seine Tabletten nicht, die ihn leichter kontrollierbar machen und seine Lernleistung erhöhen würden. Auch sein Gebrauch von Schimpfworten wie „Bekackt“, mit dem Schober deutlich macht, dass man sich in einer anderen Zeit befindet, in der sich die Sprache weiter entwickelt hat, zeigen seine grimmige Art. Im Gegensatz zu ihm ist sein Freund Robert Schneider seit einiger Zeit angepasst und scheut sich nicht, auch Jagd auf seinen ehemaligen Kumpel zu machen, wenn er mal wieder der Schule fernbleibt.
Im Gegensatz zu ihm steht Emil seine Schwester Rosa zur Seite, die durch ihre Brille intellektuell und zugleich durch ihre Zöpfe etwas kindlich wirkt. Dahinter verbergen sich jedoch mehr Wissen und mehr Fähigkeiten als geahnt. Auch Emils Vater spielt eine wichtige Rolle in der ihn erwartenden Verschwörung. Und sein Bruder, der Teil des Militärs ist, hat ebenfalls eigene Pläne. Durch die individuelle Gestaltung der Figuren fällt es leicht zu erkennen, wen man als Leser vor sich hat. Obwohl Emil anfangs etwas unsympathisch wirkt, wächst er dem Leser langsam aufgrund seiner rebellischen Ader, die sich niemandem beugen will, ans Herz.
Der professionelle Einsatz von Rasterfolien vermittelt das sich einschleichende Gefühl der Gefahr, dem sich Emil ausgesetzt sieht, je weiter er in die Geheimnisse eindringt, die das Geheimnis um die Kristallschädel umgibt. In einer Vision wurde er von einem maskierten Wesen angewiesen, den Unterkiefer von einem der Schädel zu finden – und damit geht es für Emil tief hinein ins Kaninchenloch.
Die Hintergründe sind gut ausgearbeitet. Durch ihre Anwendung von Rasterfolien und Schraffuren wirken Schobers Zeichnungen wie eine Mischung aus klassischem Manga und plastischem Comic. Dadurch gelingt es ihr einen ganz eigenen Stil zu schaffen, der sauber und detailreich in das Universum von Emil entführt.
Skizzen der Figuren, die ihre Entstehung zeigen, beenden das Manga.
Aufmachung
Das Taschenbuch wurde durch Spotlack und ein etwas breiteres Format veredelt. Zudem führen vier Farbseiten in den Manga ein. Besonders spannend ist, dass zur Reihe eine Webseite existiert, für die man im Manga Codes entdecken kann, die dort Zusatzmaterial freischaltet. Auf der Rückseite des Manga ist eine knappe Inhaltsangabe zu finden und ein Bild von Emil.
Ähnliche Titel
Equilibrium (Film); Matrix (Film); 20th Century Boys (Manga); Billy Bat (Manga); Ikigami – Der Todesbote (Manga); Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Film)
Herzlichen Dank an den Carlesn Manga!-Verlag für das Rezensionsexemplar.
