Helen B. Kraft ist eine umtriebige Autorin, die demnächst ihren ersten Fantasy-Roman beim Machandel-Verlag veröffentlicht. Neben Lesungen dieses Romans schreibt sie in unterschiedlichen Genre Kurzgeschichten und Romane. (Foto: Copyright Helen B. Kraft)

Danke, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast.

Vielen Dank, Julia, dass ich mich hier vorstellen darf.

Dein Roman „Höllenjob für einen Dämon“ erscheint demnächst beim Machandel-Verlag. Wie bist Du auf diesen Verlag aufmerksam geworden und weshalb hast Du Dich für ihn entschieden?

Ich habe meine Verlegerin Charlotte Erpenbeck schon vor Jahren über das Tintenzirkel-Forum kennengelernt. Sie hat mir erzählt, dass sie den Fantasy-Bereich ihres Verlages aufbauen wollte. Als „Höllenjob für einen Dämon“ dann soweit war, ihn Verlagen und Agenturen anzubieten, habe ich ihn an Charlotte geschickt und der Rest ist (wie man so schön sagt) Geschichte.

Worum wird es in dem Roman gehen und worauf können sich die Leser freuen?

Der Roman handelt von Shatan, dem Hüter der Höllenkessel. Er wird von seiner Fürstin Luzifer auf die Erde geschickt, um deren Tochter Evangelina vor Gott zu retten, der sie offenbar tot sehen will. Das stellt sich dann allerdings als wahrhaft höllischer Job heraus, weil ein durchgeknallter Erzengel Jagd auf die beiden macht. Und als … nein, das verrate ich dann doch nicht, das solltet ihr schon selbst herausfinden.

Du bist ja sehr umtriebig, was die Genre betrifft, in denen Du schreibst. Gibt es eines, das Dich besonders interessiert?

Ich liebe Romance Fantasy, aber eigentlich bin ich für alles offen. Derzeit habe ich mir Mystery Fantasy als neuen Favoriten erkoren und ein passendes Manuskript liegt schon bei einer Agentur. Ich bin optimistisch, dass man bald mehr dazu hören wird.

Du spielst in Deiner Freizeit gerne World of Warcraft – etwas, das ich auch leidenschaftlich gerne betreibe. Wie bist Du dazu gekommen und was genau fasziniert Dich an dem Spiel?

Ich bin eigentlich niemand der gern PC-Spiele gespielt hat. Als mein Mann dann World of Warcraft testete, fühlte ich mich sofort angesprochen. Mich fasziniert, dass man in das Leben eines Gnoms oder Zwerges oder was auch immer eintauchen kann. Man erlebt die Abenteuer hautnah mit. Deshalb spiele ich gerne. Die Abstände variieren, wobei ich immer der Schreiberei den Vorzug gegeben habe und geben werde. Wenn mich die Schreiblust packt, kann nicht einmal die digitale Welt des WoW mich davon abhalten.

Was hat Dich ursprünglich zum Schreiben gebracht? Hast Du ein Vorbild?

Ja, meine ältere Schwester. Sie hat mich immer ermutigt und war mein Ghostwriter, als ich als 6-jährige zwar lesen, aber noch nicht selbst schreiben konnte. Ohne ihre Motivation hätte ich mich niemals getraut, mit meinen Geschichten an die Öffentlichkeit zu gehen.

Wie organisierst Du Deine Zeit, die Du zum Schreiben benötigst, denn Du schreibst ja auch noch an einem Blog?

Die Frage aller Fragen. Ich bin vollzeitberufstätig. Daher kann es auch vorkommen, dass mein Blog ein wenig darunter leidet, wenn mich das World of Warcraft- oder Schreibfieber packt. Aber ich fahre täglich auch zwei Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist erstaunlich, was man während dieser Zeit alles schreiben kann. Zudem kommt, dass ich als ausgebildete Sekretärin runde 800 Anschläge die Minute schaffe, so dass ich damit viel Zeit wettmachen kann. Trotzdem ist es natürlich anstrengend, aber wenn ich dann als Resultat einen verlegten Roman in Händen halte, ist es der Mühen wert.

Hast Du Schreibrituale? Oder eine bestimmte Musik, die Du zum Schreiben hörst?

Witzig, dass diese Frage jedes Mal gestellt wird. Ich habe eigentlich keine Rituale und höre auch keine bestimmte Musik. Trotzdem kann ich feststellen, dass ich bei Kampfszenen eher Hardrock und bei Sterbeszenen sanftere Musik bevorzuge. Meist jedoch schreibe ich in vollkommener Ruhe, wobei mich Texte in Songs nicht sonderlich vom Schreiben ablenken.

Was liest Du gerade?

Aktuell eine Anthologie über London. Sie ist schon ein wenig älter, aber ich hänge derzeit auch meinem Pensum hinterher. Die Veröffentlichung von „Höllenjob für einen Dämon“ bindet einiges an Kapazitäten. Aber ganz aufs Lesen mag ich eben doch nicht verzichten.

Worauf dürfen sich die Leser demnächst bei Dir freuen?

Wie gesagt, setze ich meine Hoffnung in meinen Mystery Fantasy, der bei einer Agentur liegt. Er spielt in einem alternativen London, hat Steampunk-Elemente und natürlich kommt die Romantik auch nicht zu kurz.

Außerdem schreibe ich am zweiten Band einer vierteiligen Reihe, bei der die Rettung unserer Welt vor brennenden Wesen aus dem Untergrund eine wichtige Rolle spielt. Ich berichte in regelmäßigen Abständen davon auf meinem Blog.

Danke für das Interview.

Ich habe zu danken. Es hat mir viel Spaß gemacht.