Kompakt

Eine bittersüße Coming-of-age-story, ein spannender Entwicklungsroman und eine packende Biographie: „The Buddha of Suburbia“ erhielt 1990 den Whitbread Award für die „best first novel“, wurde als BBC-Serie verfilmt und erhielt einen Soundtrack von David Bowie. Zum Lesen und Anhören ein Genuss!

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Hanif Kureishi – The Budda of Suburbia
Autor Hanif Kureishi
Verlag Faber and Faber
Erschienen April 1999
ISBN 978-0-571-20043-6
Seitenanzahl 284 Seiten

Inhalt

Der Teenager Karim Amir wächst in den 1970ern im südlichen London auf. Sein Vater Haroon stammt aus Indien, seine Mutter aus London. Gemeinsam mit seinem Bruder Ally führt die Familie ein beschauliches Leben – bis ihre Nachbarin Eva in ihr Leben tritt. Der Wirbelwind bringt Haroon dazu, das Yoga wieder für sich zu entdecken und sich vom einfachen Angestellten zu einem indischen Gelehrten zu wandeln. Während sich die beiden ineinander verlieben, wirbelt Karims Leben weiter durcheinander. Er hat weder Bock auf Schule, noch weiß er, was er mit seinem Leben anstellen möchte. Er hat den vagen Wunsch, eines Tages Schauspieler zu werden. In Evas Sohn Charlie sieht er seinen Held – und seinen Schwarm …

Stil und Charaktere

Hanif Kureishis erster Roman wurde 1990 veröffentlicht und weist autobiographische Züge auf: Kureishis Vater stammt aus Pakistan und seine Mutter aus England, er wuchs in Südlondon auf. Seine Karriere begann in den 70er Jahren als Porno-Schreiberling unter den Pseudonymen Karim und Antonia French. Mit 18 Jahren spielte er bereits am Royal Court Theatre … Doch hinter „The Buddha of Suburbia“ steckt weit mehr als eine bloße Ansammlung an Ähnlichkeiten.

Ich-Erzähler Karim weiß nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Der Leser taumelt gemeinsam mit ihm durch seine Erfahrungen und Gedanken, die erzähltechnisch an einen „stream of consciousness“ erinnern. Karim berichtet, was ihm in den Kopf kommt. Der Leser sieht, was er sieht, hört, was er hört, und fühlt, was er fühlt – oder zu fühlen glaubt. Seine Erlebnisse drehen sich anfangs größtenteils um seine eigene Familie: Haroon, der seine spirituelle Seite entdeckt und dabei die Familie verlässt. Charlie, den er für seine Intuition und sein Charisma bewundert.

Jeder um ihn herum scheint zu wissen, was seine Bestimmung ist, sodass Karim meist als Versager da steht. In der Welt der rauen Südlondoner Vorstadt erweist er sich oft als zu ‚weich‘. Diese Rolle stellt er auf die Probe, als Changez, der aus Indien importierte Ehemann seiner besten Freundin, begegnet. In den Szenen, wo Karim den Starken mimt, gerät seine bisher so sanfte Persönlichkeit ins Wanken.

Diese wandelt sich – wie es sich für einen guten Entwicklungsroman gehört – im Lauf der Lektüre. Je älter Karim wird, desto mehr verändert sich seine Wahrnehmung der Welt. Er beginnt zu ahnen, was er mit seinem Leben anfangen könnte und probiert es mit der Schauspielerei. Hier ist es von Vorteil, wandelbar zu sein. Doch gerade in diesem Abschnitt tauchen oftmals Fragen nach der eigenen Herkunft auf, da Karim zwischen zwei Welten zerrissen ist: Indien und England, der Arbeiterklasse und den Bohemiens. In die Reflexionen mischen sich auch immer wieder (alltags-)rassistische Situationen, die die diskriminierende Haltung der Lächerlichkeit preisgeben. Der Roman begeistert durch das Aufzeigen der gesellschaftlichen Doppelmoral, durch den nicht immer sympathischen Protagonisten und die einmaligen Charaktere, die seinen Weg begleiten.

Kurz und knapp: „The Buddha of Suburbia“ fühlt sich so an, wie David Bowie klingt.

Aufmachung

Die Coverabbildung zeigt eine dunkelhäutige Hand, die eine geöffnete Lilienblüte hält. Interpretativ kann die Blüte auf Karims erwachende Sexualität hindeuten. Die Grautöne bzw. Schwarz-Weiß-Kontraste wecken aber auch Assoziationen an das Thema Herkunft.

Auf der Vorderseite befindet sich noch ein klein gedrucktes Zitat von Salman Rushdie, der das Buch anpreist. Auf der Rückseite befindet sich eine kurze Inhaltsangabe sowie ein Zitat aus dem „Independent on Sunday“.

Ähnliche Titel

„Das sag ich dir“ (Hanif Kureishi – Roman); „Sehr blaue Augen“ (Toni Morrison – Roman); „Pigeon English“ (Stephen Kelman – Roman)

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