Kompakt

Diese Ausgabe sollte in keiner Sammlung fehlen, denn hier sind nicht nur die Höhepunkte von Edgar Rice Burroughs‘ Schaffen enthalten, sondern auch die Anfänge von Hal Fosters Können für die Ewigkeit festgehalten. Dass dies in Form eines außergewöhnlichen Werks erfolgt, ist ein umso größerer Grund, sich diese Ausgabe zu besorgen.

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Originaltitel Sonntagsseiten/Sundays 1931-1932 Seite 1-94
Autor Comic-Adaption des Romans Tarzan of the Apes von Edgar Rice Burroughs
Illustration Rex Maxon & Hal Foster
Übersetzung Wolfgang J. Fuchs (S. 10-49) und Barbara Propach (S. 50-144)
Verlag Bocola
Erschienen November 2012
ISBN 978-3-939625-61-2
Seitenanzahl 144 Seiten
Altersgruppe Ab 8 Jahren

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Inhalt

Lord und Lady Greystoke werden von einer meuternden Mannschaft an einem afrikanischen Strand in der Wildnis ausgesetzt, wo sie sich bemühen, ein Leben aufzubauen. Ihr Sohn kommt zur Welt, der später einmal Tarzan werden wird, der Herr des Dschungels. Nach dieser Einführung geht es mit den Abenteuern von Tarzan weiter, als er bereits vollständig in die Welt des Dschungels integriert ist. Neben Begegnungen mit seinem Freund Hauptmann d’Arnot und der Eroberung eines Forts, verschlägt es Tarzan auch in eine von der Welt abgeschiedene Gegend, wo er Flugsaurier vorfindet, deren scharfe Zähne ihn Respekt lehren.

Stil

Ein umfangreiches Vorwort von Detlef Lorenz und eine mit vielen Anekdoten und Humor bestechende Einführung von Uwe Baumann führen in das herrliche Werk ein. Darauf folgt eine erste Bildergeschichte, die Hal Foster 1928 zeichnete, um die Vorgeschichte von Tarzan zu erzählen. Darin werden der Schiffbruch und das darauf folgende Martyrium von Lord und Lady Greystoke geschildert. Bereits hier kommt der dynamische Strich von Foster perfekt zur Geltung. Die Emotionen der beiden Ausgesetzten, die Grimassen der Revoltierenden und die beeindruckend großen Körper der Affen werden in den schwarz/weißen Zeichnungen mit Leben erfüllt. Einzig Esmeralda, die Vertraute von Jane, wirkt außergewöhnlich hässlich und mit einem ewig erstaunten Gesichtsausdruck festgehalten.

Anschließend folgen die letzten Seiten, die Rex Maxon zeichnete und in denen es um die Rettung zweier Kinder aus dem Dschungel geht. Tarzan erscheint als Muskelprotz und mit nur selten wechselndem Gesichtsausdruck. Die Panels wirken im direkten Vergleich mit denen von Foster statisch und flach. Gegen Ende der Seiten von Rex Maxon (bis Seite 28 bzw. Seite 78 in der vorliegenden Bezifferung) zeigt sich aber eine dynamischere Komponente, die sich dann in den weiteren Seiten fortsetzt. Die Texte wurden, wie später auch bei „Prinz Eisenherz“ direkt als Flusstext in die Bilder eingesetzt. Allerdings sind sie sehr kurz, da die Bilder die eigentliche Geschichte gut transportieren.

Der Wechsel zu Fosters Übernahme ab Seite 29 bzw. Seite 79 gelingt dadurch sehr gut. Die Farben wurden restauriert und sind angenehm für das Auge. Einige der Zeichnungen erinnern an die aus „Prinz Eisenherz“ und dienten vermutlich als Vorlage dafür (s. Seite 30 bzw. 80, als Tarzan einen Handschlag austauscht, oder Tarzans Handbewegung unten auf Seite 33 bzw. 83). Foster gelingt die stattliche Erscheinung des Dschungelkönigs hervorragend und fängt den in ihm wohnenden Stolz und seine Ehrenhaftigkeit ein.

Blutige Episoden mit Kämpfen oder dramatischen Erlebnissen auf Schiffen und mit diversen Volksstämmen wechseln sich mit ruhigeren Momenten ab, in denen sich humorvolle oder rührende Szenen abspielen. Fans von Foster kommen bei jeder Seite auf ihre Kosten und können sich mit der Suche nach Parallelen in den Bildern zu „Prinz Eisenherz“ (ein weiterer Hinweis: Seite 53 bzw. 103 oben im Titel) neben dem Lesen der spannenden Geschichten unterhalten.

Der Band endet in einer Art Cliffhanger, der die Neugier auf den nächsten Teil wecken wird.

Aufmachung

Das gößerformatige Hardcoverbuch zeigt den Ausschnitt eines Panels von Hal Foster auf dem Titel. Dahinter sind auf grünem Grund die Umrisse verschiedener Panels zu erkennen. Die Rückseite ziert ein weiteres Bild von Foster unter der Inhaltsangabe. Die Papierqualität ist außergewöhnlich gut.

Ähnliche Titel

Prinz Eisenherz (Comic; Film); Romane von Edgar Rice Burroughs; Lance (Comic)

Herzlichen Dank an den Bocola-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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