Kompakt:

Youka Nitta fährt wieder alle Register auf. Wer ihre bisherigen Werke mochte, kann auch hier nichts falsch machen, trotz des dünnen Bandes.

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Youka Nitta – Prince of Sahara Originaltitel Prince of Sahara
Autor Youka Nitta
Illustration Youka Nitta
Übersetzung Kaja Chilarska
Verlag Tokyopop
Erschienen April 2016
ISBN 978-3-8420-2556-1
Seitenanzahl 148 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

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Inhalt

Der Band versammelt zwei Geschichten. Die erste handelt von Qadir, der bei einer Auktion neben einem ihm wichtigen Porträt Henri de Albano ersteigert, einen jungen Adligen. Nach und nach werden die Hintergründe des Bildes eröffnet, hinter dem sich eine tragische und zugleich romantische Geschichte verbirgt.

Die zweite Geschichte handelt von Benten, einem wunderschönen jungen Mann, der sich gemeinsam mit seinem Bruder durch das Leben schlägt. Als ein westlicher und offensichtlich wohlhabender Mann auf ihren Vorführungen auftaucht, sehen die beiden ihre Chance …

Stil

Youka Nitta ist in Yaoi-Fankreisen weit bekannt. Daher ist es umso spannender, endlich mal wieder Nachschub von ihr zu bekommen. Und mit diesem kurzen Band hat sie es wieder geschafft, ihre Fans zu überzeugen.

Das arabische Setting ist wie gemacht für ihre Vorliebe für dominante Männer, die sich ihre Geliebten unterwerfen und dabei nicht unbedingt zimperlich vorgehen. Durch die Verstrickung der Geschichte zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird man in die geheime Welt des Harems entführt, in dem Intrigen gesponnen werden und das Leben in einem Wimpernschlag verwirkt sein kann.

Der Fokus liegt eindeutig auf den erotischen Szenen, die die Altersfreigabe wirklich rechtfertigen. Dennoch bleiben die Hintergründe nicht außen vor, sondern werden schön ausgearbeitet, was sich bei diesem Setting natürlich zusätzlich anbietet.

Auch die Welt von Benten, die traditionell japanisch ist, wird in vielen Einzelheiten gezeigt, wenn beispielsweise der westliche Held der Geschichte von den beiden Brüdern in ihren Räumen empfangen wird, in denen Schiebetüren und Tatami-Matten zeigen, in welchem Kulturkreis man sich bewegt.

Einziger kleiner Wermutstropfen ist die Darstellung von Prinz Raphael in der Vergangenheitsgeschichte in Arabien, denn er wirkt in vielen Panels wie eine Frau und weniger wie ein attraktiver Mann. Henri in der Gegenwart stattdessen entwickelt sich genau umgekehrt, so dass er anfangs weiblicher aussieht als am Ende der Handlung – eine raffinierte entgegengesetzte Darstellung, bei der es Spaß macht, sich den Band noch einmal unter diesem Aspekt durchzulesen.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch verbindet bereits auf dem Cover die westliche mit der arabischen Kultur. Auch auf der Rückseite befindet sich ein ähnliches Motiv neben der Inhaltsangabe. Eine Farbseite leitet in die Geschichte ein, und am Ende ist ein Nachwort der Mangaka zu lesen.

Ähnliche Titel

Manga von Youka Nitta; Manga von Ayano Yamane; Manga von Guilt/Pleasure; „Caste Heaven“ (Chise Ogawa – Manga)

Herzlichen Dank an Tokyopop für das Rezensionsexemplar.