Kompakt

Rikuos Abenteuer machen anfangs großen Spaß, allerdings wirkt die Geschichte nach einer Weile etwas verwirrend, da der Leser Rikuo über einen ziemlich langen Zeitraum begleitet, in dessen Verlauf er sich sehr abrupt ändert.

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Originaltitel Nurarihyon no Mago, Vol. 01
Autor Hiroshi Shiibashi
Illustration Hiroshi Shiibashi
Übersetzung Nina Olligschläger
Verlag KAZÉ
Erschienen März 2012
ISBN 978-3-88921-150-0
Seitenanzahl 224 Seiten

Inhalt

Rikuo Nura lebt bei seinem Großvater, der der Anführer von einem Haufen von Geistern ist. Rikuo selbst ist zu Dreivierteln Mensch und zu einem Viertel Yokai, also Geist, wodurch er sich die Anerkennung seiner zukünftigen Untergebenen hart verdienen muss. Als Kind wollte er immer wie sein Großvater werden, doch dann muss er erkennen, dass die Menschen die Yokai nicht besonders mögen und sie sogar fürchten. In der Hoffnung, beliebter zu werden und als „normal“ zu gelten, hält er sich zurück und meidet den Kontakt zu den Yokai. Das ist allerdings nicht so einfach, denn sein Großvater und seine Freunde unter den Yokai wollen, dass er der nächste Anführer wird. Eine kleine, hartnäckige Gruppe bildet die Gegenfront und will keinen Menschen als Herren anerkennen. Sie sind auch bereit, Rikuos Schulkameraden in ihre Konfrontationen zu ziehen, wodurch Rikuo nichts anderes übrig bleibt, als immer wieder seine wahre Gestalt als Anführer herauszukehren. Als in seine Klasse eine Geisteraustreiberin versetzt wird, wird es für ihn und seine Familie richtig eng …

Stil

Shiibashis Strichführung macht das Manga etwas schwer zu lesen. Er benutzt fast immer die gleiche Strichdicke und setzt Schraffierungen ein, was es für den Leser zu einer Herausforderung macht, die Bilder zu betrachten. Die Unterschiede zwischen den Figuren werden dadurch fast nicht mehr erkennbar. Dazu trägt auch der gleichförmige Einsatz von ein und derselben Rasterfolie bei, wodurch die Bilder sehr gleichförmig wirken.

Dafür besitzen die Geister, die Shiibashi zeichnet, ein sehr individuelles und witziges Aussehen. Es gibt einige bekannte Geister, wie Kappa – froschartige Flussgeister -, aber auch unbekannte Figuren wie ein Wesen, das keinen Hals hat, oder eines, das besonders groß und stark ist. Dabei geht Shiibashi sehr einfallsreich vor. Bei Massenauftritten der Yokai kann der Leser mehrere Minuten damit verbringen, die einzelnen Charaktere zu identifizieren und sich zu fragen, welche Gliedmaßen zu wem gehören. Dagegen sind die menschlichen Charaktere einfacher zu erkennen. Rikuo selbst fällt durch seine Brille und seine strubbeligen hellen Haare auf. Wenn er sich in seine Form als Anführer verwandelt, sieht er aus wie auf dem Cover des Bandes: nach hinten abstehende weiße und unten schwarze Haare, sowie traditionelle japanische Kleidung. Seine Kindheitsfreundin Kana-chan ist immer in Rikuos Nähe zu finden. Bisher spielt sie sonst keine große Rolle, im Gegensatz zu Kiyotsugu, dessen lockig herabhängende Haare und schmalen Augen ihn leicht erkennbar machen. Er ist derjenige, der am meisten von Yokai fasziniert ist und allen beweisen will, dass es Geister wirklich gibt.

Die Umgebung ist sehr ausgearbeitet und zeigt unter anderem die Schule und Rikuos Zuhause, das einem alten, traditionell japanischem Haus ähnelt. Dort besteht der Garten aus Steinlaternen, einigen Teichen und Holzbrücken. Da es sich um eine Geister-Geschichte handelt, gibt es einige Szenen mit heruntergekommenen Häusern, bei denen sich Shiibashi richtig austoben kann. Seine düsteren Räume und zerfallenen Möbel tragen sehr zum Ambiente bei.

Die Geräusche wurden komplett übersetzt, und die Panels sind sehr dynamisch angeordnet. Die Bilder werden durch die Figuren und durch Geräuschworte durchbrochen, sonst aber durch weiße Stege klar voneinander getrennt. Die Reihenfolge ist dadurch klar, dürfte Neueinsteiger aber dennoch etwas herausfordern.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover Rikuo in seiner Form als Anführer der Yokai. Im Hintergrund sind weitere Yokai zu sehen. Die Rückseite beinhaltet die Inhaltsangabe auf weißem Grund, während auf der rechten Seite ein schwarzer Streifen mit etwas helleren Tuscheklecksen angebracht ist. Die sieben Kapitel werden durch großformatige Kapitelbilder eingeleitet. Dazwischen sind Dialoge in einer Art von Schauspiel zu lesen, die sehr amüsant zu verfolgen sind. Ein Extrakapitel „Zoff im Yokai-Hauptquartier“ sorgt für einige letzte Lacher beim Leser, bevor er das Manga beendet.

Die Erstauflage enthält ein Lesezeichen, das aus einem Ausschnitt des Covers besteht und hinten die fünf neuen Titel von KAZÉ abbildet.

Ähnliche Titel

Hikaru no Go (Manga); 551 Lab (Manga); Paradox. Mein Geheimnis (Manga); Warehouse 13 (TV-Serie)


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Herzlichen Dank an den KAZÉ-Verlag für das Rezensionsexemplar.