Kompakt

Die Serie wagt sich auf neues Terrain und ist für Abenteuerlustige und Neugierige auf den SM/Bondage-Bereich hervorragend geeignet. Andere, die auf härteren Tobak stehen, könnten sich an der etwas harmlosen Geschichte stören, aber die Reihe ist auf jeden Fall etwas anderes auf dem Markt.

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Originaltitel Nana to Kaoru, Vol. 01
Autor Ryuta Amazume
Illustration Ryuta Amazume
Übersetzung Burkhard Höfler
Verlag Panini Comics
Erschienen August 2010
ISBN 978-3-86607-953-3
Seitenanzahl 200 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

Inhalt

Kaoru und seine alleinerziehende Mutter wohnen seit langem neben seiner Mitschülerin Nana und deren Mutter. Kaoru hat ein Faible für sadomasochistische Spiele und sammelt Utensilien sowie Hefte und Kataloge, da er bisher niemanden gefunden hat, mit dem er seine Fantasien ausleben kann. Zusätzlich fühlt er sich zu Nana hingezogen, die aber als besonders akkurate und penible Schülerin gilt. Kaoru dagegen ist ein so schlechter Schüler, dass seine Mutter seine Spielsachen – unter ihnen ein neues Lackkostüm, das Nanas Maße besitzt – zusammenpackt und die Versuchung an Nana übergibt mit der Bitte, so lange darauf aufzupassen, bis Kaoru gelernt hat. Nana, momentan sehr gestresst von ihren Aufgaben in der Schule und auf der Suche nach Ablenkung, kann der Neugier nicht lange widerstehen und lugt in die Tüte. Entsetzt, aber auch fasziniert probiert sie das Kostüm an. Dabei schnappt das Schloss zu, so dass Nana sich peinlich berührt an Kaoru wenden muss.

Die Serie ist ein guter Einstieg in die Erotik-Ecke, bei der der Leser einiges über Sado-Maso und Bondage, bei dem der Partner kunstvoll gefesselt wird, lernen kann. Vor allem der psychologische Aspekt der Unterwerfung in einer BDSM-Beziehung wird besonders beleuchtet.

Stil

Ähnlich wie bei „Manga Love Story“, bei dem Kenntnisse über Erotik und Ehe in Form eines Manga gebracht wird, vermittelt auch „Nana & Kaoru“ Wissen über Bondage und Sado-Masochismus. Auch hier werden die weiblichen Figuren sehr attraktiv gezeichnet, der Held der Geschichte aber eher hässlich. Ein Kennzeichen des Zeichners sind die etwas langgezogenen Gesichter. Nanas volle Unterlippe zeigt Kaoru, ob Nana die Dinge, die er mit ihr tut, gefallen, denn sie leckt sich dann die Lippen. Während ihr Körper sehr erwachsen gezeichnet ist, sind ihre Gesichtszüge eher verniedlicht. Kaoru dagegen besitzt hervorquellende Augen, Augenringe und eine gebeugte Haltung, womit er der perfekte Vertreter der Gattung Nerd/Otaku/Stubenhocker ist.

Realismus findet sich bei den Seilen und den Kostümen von Nana, deren Einzelheiten sehr ausgearbeitet sind. Die meiste Zeit stehen die Figuren im Vordergrund, doch wenn Umgebung und Requisiten wichtig sind, werden sie sehr detailreich gezeichnet.

Die Panels sind sehr dialoglastig, was im Hinblick auf den Inhalt sehr wichtig ist. Nanas Gedanken sind manchmal etwas weitläufig, ihnen ist aber immer gut zu folgen. Obwohl die Originalgeräuschworte beibehalten wurden, wurden sie auch übersetzt, wodurch dem Leser kein Detail entgeht. Die Anordnung der Panels ist nur zwischendurch sehr offen, was Neulinge beim Mangalesen herausfordern könnte, die meiste Zeit sind sie aber sehr übersichtlich. Da zwischen Nanas und Kaorus Sichtweise gewechselt wird, muss der Leser sich ein wenig konzentrieren, da es verwirrend wirken kann.

Aufmachung

Auf dem Cover des Taschenbuches ist Nana zu sehen – passend für den Inhalt gekleidet. Dieses Bild windet sich um das Manga bis auf die Rückseite, auf der sich auch die Inhaltsangabe befindet. Druck und Bindung sind im Gegensatz zu alten Ausgaben des Panini Verlags viel besser geworden.

Ähnliche Titel

Manga Love Story (Manga), Das Bondage Handbuch (Matthias Grimme; Buch)


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