Kompakt
Einfallsreich entführt David Safier die Leser wieder in seine Welt – diesmal eine der Kühe. Leider sind die Kühe selbst auf Dauer etwas anstrengend, was das Leseerlebnis etwas trübt. Dennoch bleibt der Roman in guter Erinnerung und unterhält während des Lesens gut genug, um über einige wenige Längen hinwegzutrösten.
| Bewertung |   |
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| Autor | David Safier | |
| Verlag | Kindler | |
| Erschienen | November 2012 | |
| ISBN | 978-3-463-40603-9 | |
| Seitenanzahl | 336 Seiten | |
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Inhalt
Kuh Lolle hat einen schlechten Tag: Sie ertappt ihren geliebten Stier Champion dabei, wie er gerade Kuh Susi besteigt. Wäre das noch nicht genug, erfährt sie auch noch, dass alle Kühe des Bauern geschlachtet werden sollen. Dank des naseweisen Katers Giacomo kann sie nicht nur sich, sondern auch ihre Freundinnen Radieschen und Hilde retten. Dass sich Susi an die kleine Gruppe hängt, war weniger geplant. So macht sich die kleine Gruppe auf in das gelobte Land der Kühe: Indien! Dabei warten zahlreiche Abenteuer auf sie …
Stil und Charaktere
David Safier ist für seine einfallsreichen Umsetzungen bekannt, wie er schon in „Mieses Karma“ das Prinzip der Wiedergeburten und in „Jesus liebt mich“ das Christentum bearbeitet hat. Diesmal trifft der Leser auf eine interessante Umsetzung des Kuh-Glaubens, denn Lolle und ihre Mitstreiterinnen besitzen ihre eigene Vorstellung davon, wer die Welt erschaffen hat (natürlich eine Kuh).
Lolle, die Anführerin der kleinen Gruppe, zeichnet sich durch einen wachen Geist und Neugier aus, die sie dazu bringt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Da die Geschichte aus ihrer Sicht in der ersten Person berichtet wird, sind dem Leser ihre Überlegungen am nächsten. Ihre Freundin Radieschen hingegen ist eher simpel gestrickt. Sie ist unheilbar optimistisch und mitunter blauäugig. Zwischendurch gelingen ihr jedoch einige hilfreiche Ratschläge, die meist für den Leser sehr amüsant sind. Hilde hingegen ist die robuste und pessimistische der Gruppe. Sie weiß selbst nicht so recht, weshalb sie sich Lolle angeschlossen hat. Susi sieht in Lolle nach wie vor ihre Rivalin und gibt ihr immer wieder Kontra, was besonders wenig hilfreich ist, wenn sich die Truppe eigentlich einig sein sollte, um eine Gefahr zu überwinden. Derjenige, der sich noch am besten mit den Menschen auskennt, ist Kater Giacomo. Allerdings ist sein Wortschatz äußerst durch seinen italienischen Akzent durcheinander geraten, was in urkomischen Worten endet wie „Audoo“ für „Auto“.
Auch die übrigen Figuren werden farbenfroh ausgearbeitet. Leider gerät der Humor manchmal auf so abwegige Gleise, dass die Dialoge weniger den Fluss der Handlung vorantragen und mehr Selbstzweck sind. Das führt zu Längen, was den Leser dazu bringen kann, einige Passagen quer zu lesen.
Zahlreiche Gedichte und Lieder werden in die Handlung eingeflochten und umgetextet, wie beispielsweise bei „I wanna be loved by Kuh“, „An der Kuh-Pa, Kuhpa Cabana“ oder „Can you feel the Kalb tonight“. Die Geschichten über die Ur-Kuh, die alles erschaffen hat, werden mit eigener Überschrift und kursiv gedruckt vom restlichen Text abgesetzt.
Neben einigen Abenteuern, die die Kühe zu bestehen haben, gibt es auch Weisheiten, die sie im Lauf ihrer Reise erhalten, zum Beispiel „Sicherheit, Glück und Liebe … das ist alles in dir.“ (S. 100). Spannend gestalten sich die Begegnungen mit Old Dog, einem wahnsinnigen und brutalen Gegenspieler, dem sich Lolle immer wieder gegenüber gestellt sieht.
Aufmachung
Das braun gebundene Buch wird mit einem auffälligen Schutzumschlag geliefert, der sich in der gelben Farbe an die bisherigen Veröffentlichungen von David Safier anpasst. Die vordere Umschlagklappe zeigt eine ausführliche Inhaltsangabe, wie auf der Rückseite, während die hintere eine Vita und ein Foto des Autors zeigt. Das Vorsatzpapier bildet die Reiseroute ab, die die Kühe hinter sich bringen, bis sie in Indien gelandet sind. Das Buch selbst gliedert sich in 66 Kapitel und eine Danksagung des Autors.
Ähnliche Titel
Romane von David Safier; Romane von Richard Bach; Romane von Esther und Jerry Hicks
Herzlichen Dank an den Kindler-Verlag für das Rezensionsexemplar.
