Kompakt
Rache, Mobbing, Überleben – Keiko Suenobu beschäftigt sich mit den düsteren Seiten der Gesellschaft, dargestellt in Form des Klassenverbandes, und wie diese sich auf ihre Helden auswirkt. Wer die Mangaka kennt, weiß, was ihn erwartet, alle anderen dürfen sich auf ein Psychogramm freuen, das zugleich spannend und gruselig zu lesen ist.
| Bewertung |   |
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Originaltitel | Limit, Vol. 1 |
| Autor | Keiko Suenobu | |
| Illustration | Keiko Suenobu | |
| Übersetzung | Claudia Peter | |
| Verlag | Egmont Manga und Anime | |
| Erschienen | Oktober 2012 | |
| ISBN | 978-3-7704-7873-6 | |
| Seitenanzahl | 192 Seiten | |
| Altersgruppe | Ab 16 Jahren | |
Inhalt
Konno ist in der Oberschule und gehört zur Clique der beliebten Sakura, womit sie in der Schulhierarchie über Klassenkameradinnen wie Morishige, einer Außenseiterin, steht. Doch auf dem Weg zum Schulcamp verunglückt der Bus, wobei nur wenige Mädchen überleben. Abgeschnitten von der Außenwelt muss Konno erkennen, dass Morishige sich zur Herrscherin dieser kleinen Welt aufspielt und gewillt ist, ihren Machtanspruch notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Aber auch andere Freundschaften bröckeln …
Stil
Zu Beginn fesselt die Idee an das Manga, dass die Heldin Konno sich durch die Schulzeit schlängeln will wie ein Fisch – sich de Strömung anpassen will und dadurch leicht hindurchkommen will. Daher hat sie sich auch der beliebten Clique um die attraktive Sakura angeschlossen, die leichtfertig und mit ungerührter Miene Außenseiter niedermacht. Diese werden unattraktiver dargestellt und stechen durch verschiedene Merkmale aus der ansonsten hübsch dargestellten Umgebung heraus: Morishige ist fülliger, wozu auch ihre Frisur mit den kurzen schwarzen Haaren, ihre Sommersprossen und ihre größere Nase beitragen. Konno und Sakura erhalten Stupsnasen, lange Haare und werden zudem meist von leicht unten gezeigt, was ihren höheren Status unterstreicht. Kamiyas Brille und ihre Zöpfe zeigen sie als ruhige und zurückhaltende Figur, die erst dann zeigt, was in ihr steckt, als der Unfall stattfindet.
Überhaupt ändern sich die Rollen der Figuren nach dem Unglück auf drastische Weise. Keiko Suenobu ist dafür bekannt, schwere Themen zu bearbeiten, wie beispielsweise schon in ihren Manga „Life“ oder „Vitamin“, die sich um Mobbing drehten. Hier erhält das Sujet jedoch einen düstereren Tonfall, da das Überleben der Gruppe von ihrem Verhalten abhängt. Das zeigt sich auch im Einsatz von stärkeren Strichen der Tusche.
Da die Reaktionen und Dialoge der Charaktere im Vordergrund stehen, wird die Umgebung mit weniger Strichen ausgestattet, außer es handelt sich um wichtige Panels wie den Unfall oder die ersten Blicke auf den Wald, in dem sich die Schülerinnen befinden. Dramatische Szenen vermitteln durch Speedlines und schwarze Hintergründe die passende Stimmung.
Die Panels selbst sind zwar dynamisch angeordnet, aber gut verfolgbar. Die Geräuschworte wurden übersetzt und im Original belassen.
Aufmachung
Das Taschenbuch fällt durch das weiß gehaltene Titelbild auf, auf dem Konno zu sehen ist. Die Rückseite zeigt eine größere Ansicht von Konnos Gesicht hinter der Inhaltsangabe. Ein Einblick der Mangaka in ihr Arbeitszimmer und ihre Arbeitsuntensilien, die sie zum Zeichnen benutzt, runden den Band ab.
Ähnliche Titel
Confidential Confessions (Manga); Dragon Head (Manga); Psyren (Manga); Der Herr der Fliegen (Roman; Film); Battle Royale (Manga; Roman; Film); Life (Manga); Vitamin (Manga)
Herzlichen Dank an den Egmont Manga und Anime-Verlag für das Rezensionsexemplar.
