Im April wartet KAZÉ mit einigen wirklich spannenden neuen Titeln auf. Die Neuerscheinungen im Bereich Romance und Fantasy nehme ich hier ein wenig genauer unter die Lupe.
Beginnen wir mit den beiden neuen Romance-Titeln.
Zur Hölle mit Enra
Komachi ist als Tochter von zwei Anwälten ein wandelndes Gesetzbuch. Sie sorgt immer für Recht und Ordnung. Umso entsetzter ist sie, als eines Tages Enra vor ihr auftaucht, der Sohn des Höllenfürsten, der ihr mitteilt, dass sie auf seiner Schriftrolle stehen würde, auf der die Namen zukünftiger Sünder verzeichnet sind. Das lässt Komachi natürlich nicht auf sich sitzen, vor allem weil sie auch andere Namen auf der Liste erkennt. Sie wird Enra beweisen, dass jeder Mensch gut werden und bleiben kann!
Meine Meinung
Auf den ersten Blick wirkt die Serie wie eine typische Klamauk-Comedy, bei der zwischen Held und Heldin natürlich die Funken sprühen. Aber die Zeichnungen sind ansprechend, und der Plot war einfallsreich genug, um mich neugierig zu machen. Doch je weiter ich gelesen habe, desto mehr Inhalt hat sich mir geboten. Die Sünder, die Enra einsammeln und die Komachi retten will, haben alle mit ihrem Leben zu kämpfen. Und genau diese Stellen sind es, die interessant zu lesen sind, denn Komachi gelingt es mit ihrer Sturheit und ihrem unverbesserlichen Glauben an Gerechtigkeit, ihren eigenen Weg zu finden.
Hinter Enras Verbohrtheit, was seine Sicht der Dinge angeht, steckt auch etwas mehr als auf den ersten Blick ersichtlich ist und was neugierig macht, wie die Geschichte weitergeht. Zudem hat der Gute vier Geschwister, so dass noch genügend Raum für Irrungen und Wirrungen bleibt.
Jünger als ich
Mihoro ist es gewohnt, sich um ihre vier Brüder zu kümmern und als große Schwester ständig die Kohlen für andere (seien es Lehrer, ihre Brüder, ihre Mutter oder ihre Freundinnen) aus dem Feuer zu holen – kurz, sie ist ein kleines Mädchen für alles. Als sie daher Chiei begegnet, der niedergeschlagen neben seinem Fahrrad hockt, ist ihr erster Instinkt natürlich, ihm ihre Hilfe anzubieten. Allerdings sieht der junge Mann, der sie so an ihren jüngsten Bruder erinnert, sie weniger als Schwester denn als Mädchen. So beginnt eine leicht chaotische Werbung eines Jungen, der nicht als kleiner Bruder gesehen werden will …
Meine Meinung
Den Plot von älterem Mädchen, in das sich ein Junge verliebt, der jünger ist als sie, fand ich sehr spannend, da es davon nur sehr wenige gibt, also musste die Serie sofort ausprobiert werden. Mihoro ist ein sehr unabhängiges Mädchen, das es nicht gewohnt ist, Hilfe von anderen zu erhalten. Dass Chiei, der sie mag und sie gerne als Freundin hätte, das ärgert, ist nur zu verständlich. Er wünscht sich, dass sie sich mehr auf ihn verlässt. Da sie ihn aber nur als kleinen Ersatzbruder sieht, würde sie nie auf diese Idee kommen.
Als Leser merkt man recht schnell, was Sache ist, obwohl die Handlung nur aus Sicht Mihoros erzählt wird. Dadurch bekommt man ihre konfusen Gedankengänge mit und auch ihre Selbstvorwürfe, wenn es mal nicht so klappt, wie sie es sich vorgestellt hatte. Chiei muss sich erst mal einiges einfallen lassen, damit Mihoro merkt, wie es um sie gefühlstechnisch steht und dass sie ihn doch als Junge und weniger als Bruder sieht. Gegen Ende gibt es sogar eine Szene, bei der ich Vielleser erstmal Schnappatmung bekommen und ein „Hä?!“ gebrüllt habe – zur Unterhaltung der umsitzenden Gäste im Restaurant. Für mich bleibt es also sehr spannend, wie die Geschichte der beiden weitergeht!
The Tale of the Wedding Rings
Sato ist seit seiner Kindheit in Hime verliebt, das Nachbarmädchen, doch als er endlich seinen Mut zusammennimmt und ihr seine Gefühle gesteht, eröffnet sie ihm, dass sie für immer fortziehen wird. Das kann Sato natürlich nicht auf sich sitzen lassen, also folgt er ihr und landet prompt in einer Fantasy-Welt, in der er zum „Ring-König“ werden muss, sofern er bei Hime bleiben und überleben will …
Meine Meinung
Es freut mich sehr, dass inzwischen die Auswahl an Fantasy-Titeln im Mangabereich monatlich wieder wächst, so dass ich hier natürlich unbedingt reinlesen musste. Anfangs dachte ich, es würde sich um eine reine Ecchi-Fantasie handeln, bei der die Damen möglichst unbekleidet herumlaufen und der Held sich in einem wahren Harem an Schönheiten wiederfindet. Erstaunlicherweise war das aber – zumindest im ersten Band – bisher nicht der Fall.
Das Zeichnerduo Maybe hat bereits „Dusk Maiden of Amnesia“ veröffentlicht, das ich leider noch nicht gelesen habe, aber nach der bisherigen Lektüre der neuen Serie bin ich umso neugieriger darauf geworden und werde das nachholen. Gemeinsam mit Sato lernt man seine neue Welt und ihre Regeln kennen. Je mehr ich in die Geschichte eintauchte, desto interessanter wurde es. Die Beziehung zwischen Hime und Sato ist auch nicht so üblich wie sonst, sondern wächst von einer Freundschaft zu einer Ehe, die allerdings auch etwas unüblich ist. Es wird interessant, wie sie sich im Verlauf der Handlung noch ändern wird, wenn Sato sich besser in seiner neuen Welt zurechtfindet. Bis dahin darf man die Actionszenen genießen und sich auf die weiteren Abenteuer Satos erfreuen.
Mit den Boys Love-Titeln und den restlichen Neustarts geht es bald weiter.
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Vielen Dank an KAZÉ für die Rezensionsexemplare.