Tessa Dare ist eine Liebesromanautorin, deren Romane ungewöhnliche Heldenpaare miteinander verbinden. Glücklicherweise hat sie sich ein wenig Zeit in ihrem Terminkalender freigehalten, so dass sie einige Fragen für Lazy Literature beantworten konnte. (Foto: Copyright Raphael Maglonzo)
Danke, dass Sie an diesem Interview teilnehmen.
Sie haben als Bibliothekarin gearbeitet. Wie viele Ihrer Erlebnisse dort haben Ihr Schreiben beeinflusst?
Generell hat mich die Liebe zu Büchern zu der Person gemacht, die ich bin. Ich war von Kindheit an eine leidenschaftliche Leserin und habe im Alter von 15 Jahren begonnen, in Bibliotheken zu arbeiten. Anfangs habe ich nur die Bücher wieder einsortiert, aber schließlich hatte ich meinen Abschluss in der Tasche und wurde eine richtige Bibliothekarin. das ist der perfekte Job für eine neugierige Person – ich habe jeden Tag etwas neues gelernt, indem ich den Leuten geholfen habe, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Es hat mit auch gezeigt, wie wichtig es im Leben von Menschen ist, Zugang zu Büchern und Informationen zu haben. Und zuletzt hat mir das Vorlesen vor gelangweilten Kindern geholfen, meine Leser neugierig zu machen!
Menschen in Büchereien oder Buchläden haben oft sehr amüsante Geschichten zu erzählen. Gibt es eine Episode, die Sie immer wieder gerne erzählen und bei der Sie sich erinnern können, dass Sie und Ihre Kollegen lachen mussten?
Die witzigsten (oder schlimmsten) Dinge schienen immer meinen Kollegen zu passieren. Ich erinnere mich daran, dass einige Kollegen alles mögliche gefunden haben, von einem Kuchen zwischen den Buchseiten bis hin zu einer Leiche in der Bibliothek. Glücklicherweise hatte ich nie ein solches „Glück“.
Ihre Romane sind sehr ungewöhnlich aufgrund Ihrer Wahl der Heldenpaare. Woher wissen Sie, welcher Held welche Heldin braucht?
Ich versuche sie wie Puzzleteile zusammenzufügen. Jeder Held sollte ein paar Fähigkeiten haben, die der Heldin fehlen, und umgekehrt. So ergänzen sie sich und werden vollständiger, wenn sie sich verlieben.
Wie viel Recherche müssen Sie für Ihre Handlungsorte vornehmen?
Oh, das ist das Beste! Ich habe ein paar Reisen nach England unternommen, um Handlungsorte für meine Bücher zu recherchieren und bin an der Küste und in „verwunschenen“ Schlössern gewesen. Allerdings ist das Internet auch ein unbezahlbares Instrument, um Fotos und Videos der modernen Zeit zu erhalten, und auch Gemälde und Bücher, die die Orte beschreiben, wie sie vor einigen hundert Jahren aussahen.
Haben Sie noch Zeit zu lesen und was sind Ihre Lieblingsromane?
Ich habe leider nie so viel Zeit, wie ich gerne hätte (weil ich sehr leicht einen ganzen Tag damit füllen könnte, nur zu lesen), aber ich liebe es, Liebesromane zu lesen, dazwischen mal historische Fiktion oder einen Kriminalroman, und auch Sachbücher.
Sind Sie sehr organisiert, um alles in den Griff zu bekommen – Ihr Leben und Ihre Geschichten?
Oh, nein. Ich bin gar nicht organisiert! Weder im Schreiben, noch im Leben. Ich wünschte, ich wäre es, aber ich habe akzeptiert, dass ein gewisser Grad von Unordnung einfach Teil meiner Persönlichkeit ist.
Gibt es einen Autor, den Sie bewundern und gerne treffen würden?
Ich habe das Glück, dass ich sehr viele meiner Schreib-Idole bei Schreibkonferenzen und Signierstunden treffen konnte. Die Liebesroman-Community ist so freundlich. Ich hatte leider bisher noch nicht das Vergnügen, Julie Garwood kennen zu lernen. Ihre Bücher haben in mir die Liebe zum Historical geweckt, daher ist sie an der Spitze meiner Wunschliste.
Erhalten Sie Fanpost aus Deutschland?
Immer mal wieder. Ich hätte gerne mehr!
Möchten Sie Ihren Lesern noch etwas mitteilen?
Nur das: Danke! Leser sind der Grund, weshalb Autoren ihren Job haben, daher bin ich immer dankbar und geehrt, wenn sich die Leute die Zeit nehmen, sich mit einem meiner Bücher zu beschäftigen.
Vielen Dank für das Interview.