Huehn_2014Susanne Hühn ist eine sehr fleißige Autorin, deren zahlreiche Veröffentlichungen sich um eine Vielzahl von Themen drehen. Trotz ihrer vielen Termine hat sie die Zeit gefunden, sich ein paar Fragen für Lazy Literature anzunehmen. (Foto: Copyright Susanne Hühn)

Ihr neuestes Buch, „Weil ich dich liebe…“, handelt von der Liebe. Wie kamen Sie auf die Idee?

Liebe ist doch sowieso das Wichtigste, oder? ♥ Denn wie oft sehe ich, dass Liebende sprachlos sind oder gar nicht wissen, was Liebe alles beinhaltet, wie viele Themen berührt werden in der Liebe, wie groß der Einfluss ist, den man aufeinander hat – im Guten wie auch im Schmerzlichen. Das Buch, die Karten sowie die CD wollen helfen, die Kommunikation zwischen Menschen, die sich lieben, zu intensivieren und neue Denkanstöße zu geben.

Was verbinden Sie persönlich mit dem Valentinstag?

Es ist ein romantischer Tag, an dem man sich gegenseitig bewusst eine Freude machen kann – aber wichtig ist er mir ehrlich gesagt nicht, denn sich gegenseitig Freude zu machen hängt nicht von bestimmten Daten ab. Ich weiß, wie schwierig der Valtentinstag für Singles sein kann. Kauft euch selbst Blumen und liebt euch selbst! Die Botschaften des „Weil ich dich liebe…“-Sets gelten auch für uns selbst.

Ihre Bücher drehen sich um die großen Themen Liebe, Selbstliebe, Loslassen und Kraft. Sind das Themen, die Sie selbst beschäftigen oder wie kommen Sie zu den Ideen für Ihre Bücher?

Da sind die Themen, die mich selbst beschäftigen, in jeder Hinsicht, schmerzlich und tief erfüllend. Ich bin numerologisch gesehen eine 33/6 (nach Dan Millman) und ich lerne am innigsten über jede Art von Beziehungen, so ist es einfach mein Thema – die Beziehung zum inneren Kind, zu sich selbst, zum Partner, zu den Eltern, zum Leben, zu Gott. Es ist mein großes Lebensthema, mich selbst in Beziehungen zum Rest der Welt zu erleben. Zudem bin ich Fische mit Aszendent Krebs, ich verschmelze und muss mich mit Mutterthemen auseinandersetzen – was sonst könnte ich schreiben als über Beziehungen?

Sie haben ein außerordentliches Tempo, in dem Sie Ihre Bücher veröffentlichen. Sind Sie besonders organisiert oder wie schaffen Sie dieses Pensum?

Ich erlebe das nicht so. Steven King hat Tempo, Eschbach hat Tempo, wenn man sich anguckt, wie dick ihre Romane sind. Ich schreibe seit 1992 Romane, seit 1998 Sachbücher und Romane, ich kann gar nicht anders, egal, was ich sonst noch zu tun habe. Schreiben ist, was mich zusammenhält, wenn alles andere wegfällt, wie sollte ich nicht schreiben? Wenn ich schreibe, bin ich mit mir, mit meinem Gott, mit dem Leben in Kontakt. Ich bin, wie bereits erwähnt, eine 33/6 nach Millmann, Selbstausdruck ist meine größte Herausforderung und meine Chance, emotional gesund zu werden. Und so schreibe ich. Ich schreibe sowieso, ob mit Verlag oder ohne, und es ist ein unermeßliches Geschenk, dass meine Bücher veröffentlich werden. Ich schreibe immer, wenn nicht sichtbar, dann im Kopf. Es ist mein Anker, wenn mich sonst nichts mehr trägt. Zum Glück trägt mich sehr vieles, das Schreiben aber bleibt. Es fühlt sich zu allem persönlichen Bedürfnis zudem an wie mein Auftrag das, was ich meine, verstanden zu haben, in Worte zu fassen und weiterzugeben.

Im Rahmen der Schirner-Tage und von Messen treffen Sie sicherlich zahlreiche Autoren. Welcher hat Sie besonders beeindruckt und wen würden Sie gerne einmal treffen?

Es gibt viele großartige Autoren und mich beeindrucken viele. Besonders aber beeindrucken mich die, von denen ich entweder die wichtigsten Dinge gelernt oder die mir durch ihre Bücher das Leben gerettet haben. Eschbach habe ich mal auf einer Messe getroffen und ich war so beeindruckt, dass ich nur Unsinn geredet habe. Barbara Wood, Steven King. Die wundervollen klugen Frauen, Robin Norwood, Julia Cameron, Louise L. Hay, Melody Beatti, Marianne Williamson, Anne Wilson Schäf. Ich schreibe ja besonders gern Romane und einen spannenden, berührenden Roman zu lesen hat mir in früheren Zeiten oft noch diesen einen Tag gegeben, an dem ich mich wieder fangen und weitermachen konnte, diese Pause, in der ich neu entscheiden konnte, weiterzumachen. Natürlich die großen Meister der Psychologie: Erich Fromm, C.G. Jung. Ach, es gibt so unermessliche kluge und brillante Köpfe, einen solchen Schatz von Wissen und Verständnis für das Leben. Solange es noch ein Buch gibt, das mich berührt und fesselt, solange kann mir nichts passieren. Sei es eins, das ich lese oder eins, das ich schreibe.

Haben Sie ein Lieblingsbuch, das Sie Ihren Lesern gerne empfehlen würden oder das Sie immer wieder gerne zur Hand nehmen?

Viele. Was ich jedem empfehle, der den Weg des Bewusstseins geht, ist „Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron und „Wenn Frauen zu sehr lieben“, die Bibel von Robin Norwood. Als Kind haben mich „Das Tagebuch der Anne Frank“ und „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ tief berührt und ich glaube, diese Bücher ließen mich auch irgendwie reifen und achtsam werden.

Wie empfinden Sie den Kontakt zu Ihren Lesern?

Als sehr angenehm, ich freue mich sehr, wenn ich Leser treffe – wenn man so zuhause vor sich hinschreibt, dann hat man eine „ideale Leserin“ vor Augen, an die man sich richtet. Aber den Lesern dann zu begegnen und zu erfahren, dass die Bücher tatsächlich berühren durften, ist etwas ganz besonders.

Was haben Sie als nächstes Projekt geplant?

Ich schreibe ein Buch über emotionale Gesundheit, das ist nun mal mein Thema und eins über die verschiedenen Sprachen der Liebe – und ich freue mich schon, mir wieder ein wenig Zeit zu verschaffen, um mich in meinen neuen Roman zu vertiefen. Romane brauchen eine ganz andere Selbstvergessenheit als Sachbücher und mehr Raum, den ich nicht immer habe. Ich freu mich schon sehr drauf, wenn ich diesen Raum wieder betreten kann, er wartet bereits auf mich.

Möchten Sie Ihren Lesern noch etwas mitteilen?

Danke, das ihr meine Bücher lest, euch berühren lasst und ich dadurch mehr Zeit und Raum habe, sie zu schreiben. Wenn euch meine Bücher auch nur ein wenig von dem geben, was mir andere Autoren ermöglicht und geschenkt haben, dann bin ich zutiefst erfüllt und glücklich.

Herzlichen Dank für das Interview.