Ginny Baird ist die Autorin einer wundervollen Weihnachtsliebesromanserie, die perfekt zu dieser Jahreszeit passt.

Sie hat mehrere Novellen mit einem Spritzer Humor darin geschrieben. (Foto: Copyright Ginny Baird)

Wie hat alles begonnen und weshalb haben Sie sich für Liebesromane entschieden?

Ich glaube, ich wurde das erste Mal auf die Idee, Liebesromane zu schreiben, aufmerksam, als ich den Klassiker „Sturmhöhe“ (Wuthering Heights) in der High School gelesen habe, aber dann fand ich auch heraus, dass Liebe witzig sein konnte und ich mochte eine Liebesgeschichte, die mich zum Lachen bringen konnte. Als ich anfing, romantische Komödien im Kino anzusehen, verstand ich sofort, dass dieses Genre wie für mich geschaffen war. Das ist das, was ich am meisten mag: süße, gefühlvolle Liebesgeschichten – mit einem Spritzer Humor darin!

Sie schreiben viele Weihnachtsgeschichten über Liebe und Romantik. Ist Weihnachten einer Ihrer Lieblingsfeiertage und wie verbringen Sie Weihnachten und Neujahr?

Ich liebe Weihnachten; es ist einfach etwas Magisches an dieser Jahreszeit. Ich glaube, es ist eine Zeit, in der die Menschen oft innehalten und darüber nachdenken, was in ihrem Leben wichtig ist. Es ist die Jahreszeit, um auch dankbar für das zu sein, was wir haben. Was gibt es für einen größeren Segen, als endlich, vielleicht nach einer Zeit von Unsicherheit oder Herzschmerz, die eine wahre Liebe deines Lebens zu finden?

Weihnachten in unserem Haushalt ist sehr geschäftig. Da wir sechs Kinder haben, haben mein Ehemann und ich normalerweise das Haus voll, oft mit Anhang (wie Freunden). Wir mögen es, ein schönes Weihnachtsessen zu haben, meist nachdem wir am späten Nachmittag in der Kirche gewesen sind. Dann entspannen wir uns vor dem Kaminfeuer, schauen einen Film an oder spielen ein Spiel. Der Weihnachtstag ist im Gegensatz dazu sehr ruhig. Wir öffnen Geschenke, mampfen die Reste vom Vortag und lassen es uns gut gehen, während wir die Gegenwart des jeweils anderen genießen.

Manchmal bin ich so inspiriert von den Freuden dieser Jahreszeit, dass ich meinen Laptop hervorziehe und anfange zu schreiben! Genau das geschah bei „The Christmas Catch“, den ich am 25. Dezember 2010 begann.

Wovon wird das dritte Buch der „The Holiday Bride“-Serie handeln?

Es hat den Titel „Mistletoe in Maine“ und handelt von einem alleinerziehenden Vater, der ein Gasthaus in der wilden Nordwestecke des Staates betreibt. Paul Loves einziges Kind (ein Sohn namens Daniel) wird bald aufs College gehen, daher plant Paul, das Gasthaus zu verkaufen und sich in Montreal etwas frühzeitig zur Ruhe zu setzen. Aus sehr unterschiedlichen Gründen sind Pauls Mutter und Daniel absolut dagegen, dass Paul umzieht, und legen ihm ständig Steine in den Weg. Einer davon ist Pauls frühere High School-Liebe, die immer noch wunderschöne und attraktive Beth.

Währenddessen nimmt sich in Virginia die alleinerziehende Carol Baker vor, ihren zwei Kindern traditionelle weiße Weihnachten zu bieten. Sie ist geschieden und der Vater der Kinder war leider nicht der aufmerksamste Vater. Daher startet Carol in dieses kühne neue Abenteuer, um ihre kleine Familie vollständig zu machen. Sie nimmt ihre Kinder mit zum „Love Inn“ in Maine und hofft auf ein glückliches Fest – eines, während dessen sie zusammenwachsen und friedlicher miteinander umgehen können.

Carol und Paul fühlen sich zueinander hingezogen, aber es gibt eine Reihe von Komplikationen, von denen eine der größeren die Tatsache ist, dass Paul ein Gastwirt und ein sehr aufrechter Gentleman ist. Also auf keinen Fall der Typ, der es gewohnt ist, mit seinen Gästen zu flirten! Die Geschichte besitzt eine zusammengewürftelte Gruppe von „Darstellern“, was bedeutet, dass verschiedene kleine Liebesgeschichten sich um die Hauptliebesgeschichte drehen. Ich mag es, dass Charaktere jeden Alters involviert sind, weil das zeigt, dass die Liebe in jedem Stadium des Spiels frisch erblühen kann.

Ich habe gerade den ersten Entwurf von „Mistletoe in Maine“ beendet und überarbeite es, während ich mich mit meinem Lektor koordiniere. Ich hoffe wirklich, dass ich diese Novelle in dieser Jahreszeit veröffentlichen kann, was bedeutet, dass ich sie bis zum Dezember 2012 beendet haben muss.

Wie viel recherchieren Sie für Ihre Romane?

Wow. Das ist unterschiedlich. Manche Geschichten sind vollständig von der Liebe und vom Leben inspiriert, wie „The Holiday Bride“, die mir in einem kreativen Schub zufiel, bei dem ich mich hinsetzen und sofort schreiben musste. Andere werden durch Reisen inspiriert, die ich unternommen habe. Und manchmal reise ich nur, um für eine anstehende Geschichte zu recherchieren.

Obwohl ich herausgefunden habe, dass die Leser meiner Art von Geschichten nicht unbedingt von Reisedetails überrannt werden wollen, ist mir klar, dass es wichtig ist, das „Gefühl“ des Ortes, von dem ich schreibe, richtig darzustellen. Mein Mann und ich unternehmen normalerweise immer einmal im Jahr eine gemeinsame Reise. Ich benutze oft unsere Abenteuerzeit, um auch meine Recherche für Geschichten zu vervollständigen. Wir waren beispielsweise in Santa Fe (Schauplatz von „Santa Fe Fortune“) und auch in Wyoming (Schauplatz eines zukünftigen Buches). Wir haben auch einen Ausflug nach Neuengland vor einigen Jahren gemacht, der gutes Futter für meine Novellen „The Christmas Catch“ und „Mistletoe in Maine“ lieferte.

Ich habe zudem das Glück, mit einer Reihe von außergewöhnlichen Lektoren zusammenzuarbeiten, die mir zeigen, wenn ein bestimmtes Detail nicht richtig klingt. Es war ein Segen, dass mein Lektor für „The Christmas Catch“, das in Vermont spielt, tatsächlich ein Haus dort besitzt, was sich auf vielfältige Weise als hilfreich herausgestellt hat. Ein anderer Lektor war wie ein wahr gewordener Traum, als es darum ging, gewisse Spezifika über Stiere und Pferde für „How to Marry a Matador“ zu recherchieren. Obwohl ich selbst in Spanien gelegt habe, gibt es bestimmte Nuancen, die ich nicht kannte. Ich kann nicht genug die Wichtigkeit unterstreichen, ein solides Team von Lektoren zur Verfügung zu haben. Ich liebe meine Lektoren und danke ihnen vielmals, dass sie mir unnötige Peinlichkeiten erspart haben!

Viele Autoren haben sich entschlossen, ins paranormale oder Jugendroman-Genre zu wechseln. Wenn Sie in ein anderes Genre im Liebesromanbereich wechseln müssten, welches wäre es?

Eigentlich habe ich meine Karriere als Autorin vor einigen Jahren als Thrillerautorin begonnen. Ich habe auch für die mittlere Lesestufe bei Kindern einen Kriminalroman geschrieben. Obwohl das alles sehr gut aufgenommen wurde und ein paar Preise gewonnen hat, gab es damals noch keinen Markt und keinen Vertrieb für diese Bücher. Momentan probiere ich, mein Schreiben von Thrillern mit einer neuen Serie wiederzubeleben – unter einem anderen Pseudonym. Im Moment bin ich aber auch äußerst beschäftigt, einfach Ginny Baird zu sein!

Wie halten Sie den Kontakt zu Ihren Fans? Gibt es deutsche Fans, die Ihnen schreiben?

Ich freue mich auf Briefe von Lesern und beantworte immer E-Mails, über die ich mich natürlich sehr freue. Ich bin auch auf Facebook und Twitter zu finden. Da ich bei den sozialen Netzwerken noch ziemlich neu bin, lerne ich dabei noch immer neues! Ich weiß, dass ich in Deutschland Buchverkäufe und Leser habe, aber falls ein paar von ihnen mir geschrieben haben, haben sie sich nicht zu erkennen gegeben. Ich würde mich freuen, wenn ich mehr von den Leuten in Deutschland hören würde. Bitte ermuntern Sie sie doch, mir über GinnyBairdRomance@gmail.com zu schreiben oder mir eine Nachricht auf meiner Facebookseite zu hinterlassen.

Ich bin ja schon Fan. 🙂 Was für Hobbies haben Sie, mit denen Sie Ihre Freizeit verbringen?

Während der Zeit, in der ich alleine bin, bin ich ein großer Kreuzworträtselfan, aber nur von denen, die in der Zeitung erscheinen. Aus irgendeinem Grund bin ich noch nie von den Rätseln in diesen Kreuzworträtselbüchern angezogen worden. Mein Mann und ich fahren auch oft gemeinsam Rad und mögen es, gemeinsam zu kochen. Als Familie spielen wir viele Wortspiele. Zwei unserer Lieblingsspiele sind Scrabble und das „Dictionary Game“.

Das „Dictionary Game“ ist, falls Sie es nicht kennen, eine ganz einfache Übung, bei der ein normales Wörterbuch benutzt wird. Die Person, die dran ist, nimmt ein zufällig ausgewähltes Wort aus dem Wörterbuch, das keiner kennt, dann erfinden die Teilnehmer mögliche Definitionen und schreiben sie auf Papierstücke. Derjenige, der das Wort auswählte, liest alle Definitionen laut vor (auch die richtige aus dem Wörterbuch), und die Mitspieler wählen geheim – indem sie ihre Hände heben – von welcher sie glauben, dass sie richtig ist. Man gewinnt Punkte entweder dadurch, dass man die richtige Definition errät, oder indem man die anderen dazu bringt, die eigene falsche Definition als richtig zu betrachten. Das Wörterbuch geht der Reihe nach herum und jeder kommt einmal dran, ein neues Wort auszusuchen. Es ist ein witziges Spiel, bei dem die Leute sehr viel lachen. Ich habe es damals in meiner Familie gelernt und gespielt, während ich aufgewachsen bin.

Was für Bücher sind Ihre Lieblingsbücher und welche verschenken Sie gerne?

Oh! Nun, ich gebe zu, ich bin ein kleiner Schreib-Streber. Ich kann Stunden damit verbringen, aus Spaß über dem Wörterbuch zu sitzen (und das nicht nur deshalb, um wegen dem „Dictionary Game“ auf dem Laufenden zu sein) oder „The Character Naming Sourcebook“ von Writers Digest Books durchzublättern. Man kann in diesem Buch alle möglichen Arten von großartigen Namen jeglicher Nationalität finden und auch herausfinden, was die Namen bedeuten. Ich benutze „The Character Naming Sourcebook“ seit Jahren und überprüfe immer die Namen meiner Charaktere, um sicherzustellen, dass sie perfekt passen. Ich meine, man würde ja auch sein Kind nicht aus dem Blauen irgendwie nennen oder? Genauso ist es für mich mit meinen Charakteren. Fast wie Kinder, die ich in die Welt setze. Egal, ob sie sechs oder siebzig Jahre alt sind, ich möchte einfach, dass ihre Namen zu ihnen passen.

Zum Vergnügen lese ich gerne Sachbücher und populär-psychologische Bücher. Ich bin ein besonders großer Fan von Deborah Tannen und mag besonders ihr Buch über die verschiedenen Kommunikationsstile von Mann und Frau mit dem Titel „Du kannst mich einfach nicht verstehen“ (You Just Don’t Understand). Ich neige dazu, Bücher in den Genre zu verschenken, die die Menschen mögen. Ich glaube, dass Bücher sehr persönlich sind und das, was man mag geschmacksabhängig ist, weshalb es selten ist, dass ich jemanden mit einem Buch überrasche, aus dem einzigen Grund, weil ich es gemocht habe. Ich müsste davon überzeugt sein, dass das etwas ist, das sie auch wollen und mögen. Wenn in der Familie oder bei meinen Freunden jemand darauf hinweist, dass er ein bestimmtes Buch – egal welches Thema – für eine bestimmte Gelegenheit möchte, gehorche ich immer gerne.

Möchten Sie Ihren deutschen Fans gerne noch etwas mitteilen?

Ja! Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine langatmigen Antworten auf diese wundervollen Interviewfragen zu lesen. Wie ihr vielleicht erraten konntet, stehe ich ziemlich darauf, Schriftstellerin zu sein. Manchmal kann ich mich einfach nicht stoppen.

Um mal wieder ernst zu werden: Ich möchte jedem eine glückliche Weihnachtszeit wünschen. Möge sie mit viel Liebe und Licht und ganz viel Lachen gefüllt sein.

Danke, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben.