Alexis Morgan ist die Autorin der wundervollen paranormalen Serie um die Paladine, mächtige Beschützer unserer Welt, die gegen die Anderen kämpfen, die jedes Mal die Grenze überqueren, wenn die Erde bebt. Ihre Serie wurde nun in Deutschland veröffentlicht und fasziniert die Leser. (Foto: Copyright Glen Sayes, Lumina Photography)

Danke, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen.
Ihre Paladin-Serie war in Amerika ein Hit. In Deutschland haben wir erst damit begonnen, daher wissen wir noch nicht so viel über die Welt der Anderen. Wie sind Sie auf die Idee von einer Grenze zwischen den Welten gekommen?

Lange bevor mir wirklich die Idee für die Paladine kam, wusste ich, dass da ein Krieger in meinen Gedanken herumstromerte. Obwohl ich anfangs nicht viel von ihm wusste, sah ich ihn immer wieder an der Grenze von Licht und Dunkelheit kämpfen. Ich war schon immer an Geologie interessiert, als ich daher entschied, dass das Licht eine Grenze zwischen unserer Welt und einer anderen war, schien es mir logisch zu sein, dass sie sowohl von Erdbeben als auch Vulkanen beschädigt werden könnte. Hier im Pazifischen Nordwesten leben wir an einer Verwerfungslinie und es gibt fünf Vulkane in meinem Staat, darunter den Mount St. Helens, der 1980 ausbrach.

Welche Aspekte finden Sie am faszinierendsten, wenn Sie an die Paladine denken?

Ich habe die Vorstellung geliebt, dass moderne Kämpfer einen geheimen Krieg führen, um den Rest von uns zu beschützen, dafür selbst aber einen schrecklichen Preis zahlen müssen. Obwohl sie wissen, dass jeder Kampf, jeder Tod ihr letzter sein könnte, nehmen sie dennoch ihre Schwerter in die Hand und stehen Schulter an Schulter, um die Welt sicher zu machen.

Wie haben Sie herausgefunden, welche Heldin zu welchem Helden passt?

Sie sagen es mir irgendwie. Zum Beispiel wusste Laurel in „Traumwächter“ (Dark Protector) ganz genau, dass sie eines Tages Devlins Leben ein Ende setzen müsste, wenn er sein letztes bisschen Menschlichkeit verliert. Allerdings macht sie das umso entschlossener einen Weg zu finden, das zu verhindern. Trahern, der Held des zweiten Buches, hat sich bereits so weit verloren, dass alle in der Paladin-Gemeinschaft glauben, dass er nicht gerettet werden kann. Es braucht eine Frau außerhalb ihrer eng miteinander verwobenen Gruppe, um sie sehen zu lassen, dass er durch die Kraft der Liebe zurück gebracht werden kann.

War es von Beginn an geplant, Barak sein eigenes Buch zu geben?

Nein, mit Sicherheit nicht. Eigentlich sollte er in Buch eins sterben. Aber als es Zeit wurde, ihn zu töten, konnte ich es einfach nicht tun. Beim Erzählen der Geschichte merkte ich, dass das ware Monster ein Mensch war, kein Anderer. Indem ich ihn leben ließ und ihn als den ehrenhaften Krieger zeigte, der er war, veränderte die Dynamik der gesamten Serie.

Und wie behalten Sie die Details in den Büchern im Blick, die einen sehr langen Zeitrahmen (in unserer Zeit) umspannt?

Ich habe eine Mappenbox für die Serie, in der ich ein Arbeitsblatt für jeden Charakter aufbewahre, damit ich den Überblick darüber behalte, wie sie aussehen und über jegliche persönliche Interessen oder Eigenheiten. Dass beispielsweise DJ es bevorzugt mit einer Axt statt mit einem Schwert zu kämpfen oder dass Cullen von der ruhigen, gelehrten Art ist. Ich zeichne auch Diagramme von Gebäuden, Büros und Hausen, die die Paladine benutzen.

Wie würden Sie die nächsten Romane nach dem um Barak beschreiben? Was steht den Lesern bevor und wie wild wird die Reise werden?

Das vierte Buch handelt von Cullen, der am Ende des dritten Buches in Baraks Welt reist. Danach ist Jarvis an der Reihe, der zuerst in „Schattenwächter“ (Dark Defender) als Traherns Freund erschienen ist. Die Sache wird gefährlicher, als mysteriöse Mächte gegen die Paladine arbeiten und ihre Verbündeten unter den Kalith Kriegern Devlin und seinen Freunden weiterhin einige Probleme verursachen.

Wie haben Sie sich nach dem Ende Ihrer Serie gefühlt?

Selbst wenn es Zeit ist, weiterzuziehen, ist es hart, Charaktere zurückzulassen, nachdem man acht Bücher und eine Novelle über sie geschrieben hat. Ich habe weiter Kurzgeschichten über die Paladine und ihre Verbündeten im nur für Mitglieder reservierten Bereich meiner Homepage geschrieben, die für diejenigen, die noch nicht alle Bücher gelesen haben, Spoiler enthalten. Momentan schreibe ich eine Fortsetzungsnovelle über Lonzo Jones, weil ich auch seine Geschichte erzählen wollte.

Wie haben Sie sich entschieden, welches Thema Sie für Ihre nächsten Bücher benutzen würden?

Erlösung ist eines meiner Lieblingsthemen sowohl in den Büchern, die ich lese, wie auch in den Geschichten, die ich schreibe. Das hat mich zu meiner nächsten Geschichte geführt.

Im Moment schreiben Sie Fantasy- statt paranormale Liebesromane. War das ein für Sie einfacher Wechsel?

Mein absolut erstes Manuskript, das sich nie verkaufte, spielte in einer Fantasy-Welt, daher kehre ich quasi zu meinen Wurzeln als Autorin zurück. „My Lady Mage“, das erste Buch in meiner neuen „Warriors of the Mist“-Fantasyserie, wird im Juli dieses Jahres veröffentlicht. Die Serie handelt von fünf Kriegern, die unter dem Fluss der Verdammten schlafen, bis sie von ihren Göttern gerufen werden, um die Welt gegen das Böse zu verteidigen.

Was für Projekte planen Sie für die Zukunft?

Im September erscheint ein Buch bei Harlequin Nocturne, das in meiner Vampirwelt „Savage Redemption“ spielt. Danach wird im März 2013 das zweite Buch in der „Warriors of the Mist“-Serie, „Her Knight’s Quest“, erscheinen. Zudem habe ich gerade eine zeitgenössische Serie verkauft, die Ende nächsten Sommers herauskommen wird.

Was lesen Sie momentan?

Ich lese „Crystal Gardens“ von Amanda Quick. Es ist das erste Buch in ihrer neuen Trilogie.

Was würden Sie gerne Ihren deutschen Fans sagen?

Eines der größten Geschenke, die mit meinem Schreiben verbunden sind, ist die Verbindung mit Lesern überall auf der Welt. Daher bin ich also hier, „winke“ Euch von der West Coast der Vereinigten Staaten zu. Ich hoffe, Ihr genießt es genauso, über meine Paladine zu lesen, wie ich es geliebt habe, über sie zu schreiben.

Danke für Ihre Zeit. Ich freue mich auf Ihr nächstes Buch in Deutschland.

Das Originalinterview ist hier zu finden.