Kompakt
Der einfallsreiche Dreh, aus Luzifer eine Frau zu machen und dem Helden aufzutragen, ihre Tochter in die Hölle zu holen, machen das Buch zu einem wahren Page-Turner. Fans von übernatürlichen Helden und spannenden Geschichten mit ordentlich viel Humor sollten sich dieses Leseerlebnis nicht entgehen lassen.
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| Autor | Helen B. Kraft | |
| Verlag | Machandel-Verlag | |
| Erschienen | September 2012 | |
| ISBN | 978-3-939727-20-0 | |
| Seitenanzahl | 363 Seiten | |
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Inhalt
Evangelina Winter, von Freunden Lina genannt, glaubt, nichts Besonderes zu sein, bis ein Dämon namens Shatan in ihrem Schlafzimmer auftaucht und ihr mitteilt, sie wäre die Tochter von Luzifer, der Herrscherin der Hölle. Mami will ihre Tochter zu sich holen, weshalb sie ihren treusten Dämon geschickt hat. Shatan würde dem Auftrag gerne nachkommen, um danach wieder seine Ruhe zu haben, doch auch der Himmel entsendet einen Boten: Gavarel, ein Schwert schwingender Seraphim, erscheint und versucht sein Möglichstes, um Lina das Zeitliche segnen zu lassen – eine Schnellstraße hinauf in den Himmel, da sie bisher noch nicht gesündigt hat und ihr Vater – auch bekannt als der Allmächtige – sie ebenfalls bei sich haben will. Lina bleibt nichts anderes übrig, als Shatan zu vertrauen und mit ihm zu fliehen, sofern sie ihr Leben behalten will. Dass der Dämon teuflisch gut aussieht, ist dabei nur ein weiterer Pluspunkt. Auf ihrer Reise entspinnt sich zwischen ihnen eine wachsende Zuneigung, die nicht nur Luzifer ein Dorn im Auge sein dürfte …
Stil und Charaktere
Helen B. Kraft versteht es, von der ersten Seite an den Leser zu fesseln, denn Shatan ist ein faszinierender Charakter, dessen Schicksal sie spannend in Szene setzt. Seine innere Stärke und sein Pflichtbewusstsein erinnert an standhafte Soldaten, während Evangelina keine Jungfer in Nöten, sondern eine durchsetzungsstarke junge Frau ist. Die Kombination der beiden ist unschlagbar. Dazu tragen nicht nur Evangelinas witzige Kommentare und Selbstgespräche bei, sondern auch die Figuren, die Kraft auftreten lässt und die bibelfeste Leser mit einem Schmunzeln wiedererkennen werden. Kraft verleiht altbekannten Charakteren neues Leben und haucht dabei der in der Bibel enthaltenen Konstellation von Gut und Böse Frische und neue Aspekte ein.
Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Shatan und Evangelina wird nicht besonders breit getreten, sondern geschickt in die Handlung eingeflochten, die vor Action und dramatischen Momenten strotzt. Vor allem der packende Höhepunkt des Romans überzeugt auf ganzer Linie.
Leser, die fest im christlichen Glauben verankert sind, könnten sich an den Protagonisten und anderen Charakteren stören, da hier nicht nur die Hölle, sondern auch der Himmel vorkommt und damit eine ganze Reihe von Figuren, die normalerweise nur mit Samthandschuhen angefasst werden. Ein klein wenig störend ist gegen Ende eine Verwechslung des Namen Jehova mit Jesus, was vom Leser ein wenig mehr Konzentration erfordert, aber das ist geringfügig im Vergleich mit der packenden Geschichte.
Verfolgungsjagden, die Suche nach Hinweisen und dazu noch die herrlich obskuren Selbstgespräche, die Evangelina führt, machen das Buch zu einem wahren Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Das Ende könnte bereits der Beginn eines neuen Bandes sein, so dass die Hoffnung bleibt, dass die Autorin ihre Figuren ein weiteres Mal auf die Bühne schicken wird.
Aufmachung
Das Taschenbuch zeigt schon auf dem Cover, worauf der Leser sich einlässt. Sehr witzig: Das kleine Flammenherz, das über Shatans Schwanz zu sehen ist. Auf der Rückseite ist die Silhouette einer Stadt vor einer Feuerwand zu erkennen und die Inhaltsangabe zu lesen. Das Buch selbst untergliedert sich in einen Prolog, 26 Kapitel, einen Epilog und eine Danksagung der Autorin. Im Anschluss ist ein Inhaltsverzeichnis zu finden. Jedes Kapitel wird durch die Figur eines Gargylen oder Teufels eingeleitet.
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Herzlichen Dank an den Machandel-Verlag für das Rezensionsexemplar.
