Kompakt

Die ungewöhnliche Darstellungsweise des Helden wird selbst gelangweilte Mangaleser aus ihrem Trott reißen und sorgt für frischen Wind in der Szene. Dazu noch die doch sehr ernsthaften Themen, die durch die Zeichnungen aufgelockert werden – und das Ergebnis ist eine faszinierende Arbeit, die für die weiteren Bände noch viel verspricht.

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Gute Nacht Punpun 01 Originaltitel Oyasumi Punpun, vol. 1
Autor Inio Asano
Illustration Inio Asano
Übersetzung Sakura Ilgert
Verlag Tokyopop
Erschienen April 2013
ISBN 978-3-8420-0687-4
Seitenanzahl 224 Seiten
Altersgruppe Ab 15 Jahren

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Inhalt

Grundschüler Punpun erlebt seinen Alltag in Form eines vogelartigen Wesens. Eigentlich geht er brav in die Schule und verbringt seine Nachmittage mit seinen Freunden, doch in seiner Familie steht nicht alles zum Besten. Sein Vater und seine Mutter streiten oft, er verliebt sich in seine Klassenkameradin Aiko und entschließt sich, Weltraumforscher zu werden.

Stil

Inio Asano stellt Punpun als vogelartiges Wesen dar, das aus einem einzelnen Auge, einem Schnabel, zwei langen Strichen als Beinen und, falls notwendig, zwei weitere Striche, die die Arme darstellen. Eigentlich sollte es dadurch nicht möglich sein, Emotionen zu zeigen, doch auch das gelingt dem Mangaka auf interessante Weise, indem er die Augen als wilden Wirbel zeichnet oder die Wangen durch einige Schraffierungen rot werden lässt. Punpuns Familie sieht ähnlich aus und wird ebenfalls als vogelartige Wesen gezeigt. Die Haare der Mutter sind an den Seiten mit Lockenwicklern aufgedreht, sein Vater trägt eine Tolle und einen Schnurrbart und sein Onkel wird immer mit einer Mütze und einer eckigen Brille dargestellt.

Die übrigen Figuren sind realistischer gezeichnet, allerdings gibt es sehr viele Szenen, in denen Asano übertreibt und die Charaktere deformiert. Dabei ähneln sie den Zeichnungen von „Homunculus“ oder „Dragon Head“. Aiko ist meist niedlich durch ihre Zahnlücke, zeigt zwischendurch aber Ausbrüche, die den Leser befremden. Punpuns Klassenkameraden und Freunde interessieren sich hauptsächlich für Pornos und Sex, wodurch das Gespräch oft darauf gelenkt wird.

Die Hintergründe sind sehr detailreich ausgearbeitet. Nicht nur die Stadt, in der sich Punpun aufhält, sondern auch seine Schule oder sein Elternhaus. Schon das erste Panel zeigt einen Ausblick auf die Stadt, wobei sehr viele Häuser und Strommasten dem Leser die realistische Darstellungsweise Asanos auffällt. Umso überraschender ist dann die Figur des Punpun, der gleich den nächsten Panel einnimmt.

Die Bilder selbst sind klar durch weiße Stege voneinander getrennt, werden aber zwischendurch durch Sprechblasen miteinander verbunden. Die Geräusche sind im Original abgedruckt und daneben in kleinerer und angepasster Schrift auf Deutsch übersetzt.

Aufmachung

Das größerformatige Taschenbuch besitzt eine Umschlagklappe im gleichen Gelb wie das Cover, auf dem die Umrisse von Punpun erhöht gedruckt wurden. Auf der Rückseite befindet sich eine Inhaltsangabe, auf der hinteren Umschlagklappe eine Vita des Autors. Diese ist auch im Anschluss an das Manga unter einem Foto des Zeichners zu finden.

Ähnliche Titel

Dragon Head (Manga); Sun Village (Manga); Yotsuba (Manga); Ikigami (Manga); Solanin (Manga)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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