Kompakt

Die Umsetzung der Romanvorlage ist herrlich gelungen und beeindruckt mit wunderbaren Zeichnungen, die die Welt von Gabaldon großartig in Szene setzen. Fans der Reihe sollten an diesem Kleinod nicht vorbeigehen.

Bewertungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Originaltitel The Exile – an Outlander graphic novel
Autor Diana Gabaldon
Illustration Hoang Nguyen
Übersetzung Barbara Schnell
Verlag Blanvalet
Erschienen November 2011
ISBN 978-3-7645-0422-9
Seitenanzahl 224 Seiten
Altersgruppe Ab 14 Jahren

Inhalt

Schottland, 1743. Der Schott Murtagh wartet bei Nacht und Nebel auf ein Schiff, das seinen Neffen Jamie Fraser aus dessen Verbannung zurück nach Schottland bringen soll. Für Murtagh verkörpert der junge Mann eine neue Zukunft, doch Jamie hat nicht vor, das Oberhaupt des MacKenzie-Clans zu werden, wie manche aus der Familie es sich erhoffen. Als sie auf der Flucht vor englischen Rotröcken über eine Frau namens Claire Beauchamp Randall stolpern, wird alles noch viel mysteriöser, denn es zeigt sich bald, dass Claire ein großes Geheimnis verbirgt. Jamie verfällt ihr mit Haut und Haaren, während Murtagh Gefahr von ihr ausgehen sieht. Doch beide ahnen nicht, dass die wahren Probleme ihnen erst noch bevorstehen …

Bei der Graphic Novel handelt es sich um eine Umsetzung des Romanstoffes „Feuer und Stein“ aus der Feder von Diana Gabaldon, mit dem sie die Bestsellerlisten 1998 im Sturm erobert hat und der bereits einige Fortsetzungen nach sich gezogen hat. Allerdings dreht sich die Handlung nur um circa ein Drittel des Buches und wird mit neuen Facetten erzählt, die Fans der Geschichte noch nicht kennen.

Stil

Nguyen ist es durch Gabaldons ausführliche Anweisungen gelungen, Claire und Jamie Leben einzuhauchen. Leser der Romane könnten sich an den Figuren stören, falls sie ein ausgeprägtes Kopfkino besitzen, doch für andere und für Neugierige sind die Zeichnungen selbst schon einen Blick wert. Die Seiten sind streng linear aufgebaut, und die Panels durch weiße Stege voneinander getrennt. Die Bilder selbst sind komplett farbig und in einem sehr realistischen Stil gezeichnet, der aber auch zugleich sehr weich erscheint, da die Konturen nicht durch einen schwarzen Strich gezogen, sondern in einer etwas dunkleren Farbe angebracht wurden, als die, deren Fläche sie umgrenzen.

Claire besitzt ausgesprochen üppige Reize, die schon im Roman erwähnt werden. Ihr Ausschnitt lässt meist tief blicken, und ihre Kurven sind eindeutig nicht zu verstecken. Ihre braunen Haare fallen ihr lockig ins Gesicht, das sehr oft einen störrischen Ausdruck annimmt. Jamies jugendlicher Eifer und sein attraktives Äußeres wurden gut eingefangen. Ein paar ausgesprochen eindeutige Szenen lassen der Fantasie der Leser nur noch wenig Raum. Auch Murtagh und die anderen Figuren sind sehr einprägsam gezeichnet, wodurch das Wiedererkennen leicht fällt. Nur zwischendurch gibt es Szenen, in denen die vielen Kilte und die ähnlichen Frisuren von zwei oder drei Charakteren Schwierigkeiten bereiten bei der Identifizierung. Zu Beginn gibt es ein paar Bilder, in denen die Gesichter der Figuren fast emotionslos wirken, obwohl die Dialoge in den Sprechblasen von Wut oder anderen Gefühlen durchdrungen sind. Durch den realistischen Stil sind die Bilder wie kleine Gemälde, was scheinbar zu Ungunsten des Comicstils geht.

Die Hintergründe sind ausgesprochen detailreich gearbeitet, so dass der klare Sternenhimmel, Gebäude und die Weiten von Schottland herrlich in Szene gesetzt sind. Liegt der Fokus auf den Figuren, verschwimmen die Einzelheiten und machen Raum für leichte Farbübergänge, so dass nichts von der Handlung ablenkt.

Die Sprechblasen sind sehr einfach zu lesen, setzen sich aber durch ihre klare Form und schwarze Umrandung von den Zeichnungen ab, die durch die Aquarelle wie gesagt sehr sanft und fast schon märchenhaft wirken. Kleine Einfügungen wie Übersetzungen der gälischen Begriffe oder Zeitangaben wie „Unterdessen …“ runden das Werk ab.

Aufmachung

Hier hat sich der Verlag wirklich nicht lumpen lassen und das volle Programm aufgefahren: Angefangen beim gebundenen Format der Graphic Novel, über den Schutzumschlag mit Spotlack und hervorgehobener Schrift, bis hin zum hochwertigen Papier innen ist die Ausgabe ein wahrer Augenschmaus. Sowohl zu Beginn, als auch zum Ende wurden Texte von Diana Gabaldon eingefügt, die sich an ihre Fans richten und die Umstände der Entstehung der Graphic Novel und die Entwürfe verschiedener Charaktere und Dinge behandelt – äußerst faszinierend.

Ähnliche Titel

Twilight (Graphic Novel), Die Geißel der Götter (Comic)


Anzeige

Zur Leseprobe.