Kompakt:

Hier erfahren Sie auf lockere Art und Weise, wie Sie Körpersprache richtig lesen und einsetzen können – ob nur für einen Moment, eine geschäftliche Beziehung oder eine längerfristige Freundschaft.

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Schafer – Der Sympathie-Schalter Originaltitel The Like Switch
Autor Jack Schafer mit Marvin Karlins
Übersetzung Christa Trautner-Suder
Verlag mvg
Erschienen Oktober 2015
ISBN 978-3-86882-588-6
Seitenanzahl 320 Seiten

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Inhalt

Zwischenmenschliche Kommunikation besteht nicht nur aus verbalen Bestandteilen, sondern auch aus einer Menge non-verbaler. Was diese genau ausmacht, will Jack Schafer auf einfache und anschauliche Weise näherbringen. Er hat über 20 Jahre als Agent mit Schwerpunkt Verhaltensanalyse für das Federal Bureau of Investigation gearbeitet. Mittels der Freundschaftsformel erklärt er nun, wie man erfolgreich Kontakte knüpft – sei es für den Umgang mit Kunden, Partnern oder Freunden.

In acht Kapiteln geht der Autor auf seine theoretischen und praktischen Grundlagen ein:

  1. Die Freundschaftsformel: Nähe + Häufigkeit + Dauer + Intensität = Freundschaft
  2. Beachtet werden, noch bevor das erste Wort gesprochen wird: Erkennen von freundschaftlichen und feindlichen non-verbalen Signalen
  3. Die goldene Regel der Freundschaft: Methoden, damit sich andere Leute gut fühlen und Sie als einen Freund behandeln werden
  4. Die Gesetze der Anziehung: Methoden, um Gemeinsamkeiten zu finden, die eine erfolgreiche Beziehung stärken
  5. Die Sprache der Freundschaft sprechen: verbale Kommunikationsstrategie nach LOVE (Listen = Zuhören, Observe = Beobachten, Vocalize = Aussprechen, Empathize = Nachempfinden)
  6. Nähe aufbauen: Hilfsmittel zur Herstellung eines guten Kontakts
  7. Dauerhafte Beziehungen pflegen und aufrecht erhalten: CARE als Schlüssel (C = Compassion/Concern = Mitgefühl/Sorge, A = Aktives Zuhören, R = Reinforcement = Verstärkung, E = Empathie)
  8. Die Gefahren und Verheißungen von Beziehungen in der digitalen Welt

Stil und Verständnis

Mit Menschen hat jeder von uns zu tun. Diese richtig zu verstehen ist aber manchmal gar nicht so einfach. Dem will „Der Sympathie-Schalter“ Abhilfe schaffen, was ihm auch gelingt – zumindest in gewissem Maß.

Die acht Hauptkapitel basieren aufeinander, was dem Leser anhand der – auch sehr schwammig formulierten – Überschriften aber leider nicht auf den ersten Blick klar wird. Zudem besitzen die Kapitel viele Unterpunkte, die diverse Anbahnungsmöglichkeiten und Signale mehr oder weniger ausführlich thematisieren. Diese weisen keine erkennbare Strukturierung auf, die dem Leser dabei helfen würde, die unterschiedlichen Gesten bzw. Zeichen nach Bedeutsamkeit oder einem anderen Kriterium zu reihen. So folgt eine Anekdote des Autors aus seinem FBI-Dienst allgemeinen Erklärungen und vice versa. Das ist zwar durchaus unterhaltsam, jedoch nicht ganz so einprägsam, wenn man aus der Lektüre am Ende auch ‚Gewinn‘ ziehen möchte. Das Register am Schluss des Buches hilft immerhin dabei, nach bestimmten Stichpunkten zu suchen.

Unabhängig davon überzeugt Jack Schafer durch seinen sympathischen Schreibstil und die Nähe, die er gegenüber seinen Lesern zeigt. Durch seine Arbeit als Agent der Bundespolizei musste er rasch lernen, wie man zu Verdächtigen oder feindlichen Agenten schnell Vertrauen aufbauen und diese zu einem eventuellen Geständnis oder einem Überlaufen auf die eigene Seite überzeugen kann. Diese Fähigkeiten hat er jahrelang trainiert und liefert hierzu zahlreiche Kostproben in diesem Buch. Stellenweise haben die Anekdoten einen eher negativen Effekt – der allerdings nicht am Autor liegt, sondern allein den von ihm beschriebenen Tatsachen geschuldet ist. Wenn Sie als Leser erfahren, wie einfach es sein kann, Menschen in der eigenen Umgebung zu beeinflussen oder wie simpel man selbst zum Betroffenen wird, fasziniert und erschreckt das zugleich.

„Ich nahm den Tatverdächtigen mit einem bewussten Hochziehen der Augenbrauen, leicht zur Seite geneigtem Kopf und einem simulierten echten Lächeln mit Krähenfüßchen um meine Augen an der Tür in Empfang. […] Ich schüttelte ihm freundlich die Hand und bat ihn ins Gesprächszimmer. Aus zweierlei Gründen bot ich ihm eine Tasse Kaffee an. Erstens wollte ich das psychologische Prinzip der Gegenseitigkeit zum Tragen bringen. Wenn Leute etwas bekommen, selbst wenn es ganz triviale Dinge sind, haben sie das Bedürfnis, sich zu revanchieren. […] Es gelang mir, durch gemimte freundschaftliche Signale einen ausreichend guten Kontakt zu dem Tatverdächtigen herzustellen, um ihm die Illusion zu geben, keine Bedrohung zu sein, sondern eine Person, der er ein Geheimnis anvertrauen kann. Ein Geheimnis, das ihn für den Rest seines Lebens ins Gefängnis brachte.“ (S.56)

Der „Sympathie-Schalter“ dient nicht nur als Augenöffner für eigene und fremde Verhaltensweisen, sondern erlaubt dem Leser auch einen genauen Blick auf die Funktionsweise von Beziehungen zu werfen. Was er dann mit diesem Wissen anfängt, bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen …

Aufmachung

Das Taschenbuch besitzt ein schlichtes Cover und auf der Rückseite den üblichen, diesmal etwas reißerisch formulierten Klappentext.

Der Inhalt startet mit jeweils einer Widmung der beiden Autoren sowie einer kurzen Einführung, wie man Menschen für sich gewinnt. Nach den acht Kapiteln, in denen die Grundlagen dazu erklärt werden, folgt der Epilog. Hier werden noch einmal zahlreiche Praxisbeispiele aufgeführt, um die Anwendung der Freundschaftsformel darzustellen. Den Abschluss bilden ein ausführlicher Anhang sowie das Register.

Ähnliche Titel

„Menschen lesen“ (Joe Navarro – Sachbuch); „Körpersprache – Das Trainingsbuch“ (Christian Schmid-Egger, Caroline Krill – Sachbuch); „Körpersprache des Erfolgs“ (Samy Molcho – Sachbuch)

Herzlichen Dank an den mvg Verlag für das Rezensionsexemplar.