Kompakt:

Kompakt, verständlich und mit zahlreichen Beispielen analysiert der ZEIT-Redakteur das Thema Lohn und beleuchtet dessen Entwicklung historisch, mit dem Schwerpunkt auf der aktuellen Lage.

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Schieritz – Der Lohnklau
Autor Mark Schieritz
Verlag Knaur
Erschienen September 2015
ISBN 978-3-426-78781-6
Seitenanzahl 144 Seiten

Inhalt

Was macht Arbeit eigentlich aus und wer definiert ihren Wert? In einem kurzen historischen Abriss beleuchtet der Autor die Entstehung des Lohns und seine Bedeutungswandlung vom frühen Ägypten bis hin zur heutigen Zeit. Dabei zeigt er auf, wie die weltweite Einkommensschere und Ungleichverteilung von Reichtum entstehen konnten und führt Lösungen an, wie dem entgegen gewirkt werden kann – das Ganze aufgeteilt in sechs Kapitel-Happen:

  • Einleitung
  • Woher das Geld kommt
  • Was wir verdienen
  • Was uns zusteht
  • Warum wir nicht verdienen, was wir verdienen
  • Was zu tun ist
  • Fünf Thesen gegen den Lohnklau

Stil und Verständnis

Markus Schieritz ist aktuell wirtschaftspolitischer Korrespondent der ZEIT und leitete u. a.  die Finanzredaktion der Financial Times Deutschland. Diese Erfahrung merkt man seiner Schreibweise an, die auf anschauliche Weise komplexe Sachverhalte erklärt – ohne groß Fremdwörter oder komplizierte Satzstrukturen zu verwenden. Gerade bei einer solchen Bandbreite wie „Der Lohnklau“ sie birgt, ist das nicht zu unterschätzen … Nichtsdestotrotz benötigt es an mancher Stelle mehrmaliges Lesen, was aber sicherlich von dem eigenen Wissensstand in dieser Materie abhängt.

Für all jene, die sich dafür interessieren, wie die heutige Ungleichverteilung des Vermögens entstanden ist, bietet Schieritz dünnes Büchlein einen guten Ansatz, um in das Thema einzusteigen. Durch den überschaubaren Seitenumfang bekommt der Leser genau die ausreichende Informationsmenge, um die Neugierde zu wecken. Diesen Anspruch setzt sich auch die Reihe, in der „Der Lohnklau“ erschienen ist. „Knaur Klartext“ beschäftigt sich mit aktuellen Themen und beleuchtet deren Hintergründe – als „ideale Ergänzung zum tagesaktuellen Geschehen über die Zeitungslektüre hinaus“, wie der Verlag selbst auf seiner Homepage schreibt.

Das, was nach der beendeten Lektüre bleibt, ist ein gewisses Gefühl der Ohnmacht – denn das Wissen um die Umstände ändert diese nicht unbedingt. Deswegen ruft Schieritz am Ende mit fünf Thesen dazu auf, gegen den Lohnklau zu handeln:

„Politische Entscheidungen haben die Löhne unter Druck gesetzt, und durch politische Entscheidungen kann dieser Prozess wieder umgekehrt werden. Das britische Arbeitspferd ist vom Erdboden verschwunden, weil es durch die Erfindung des Verbrennungsmotors überflüssig wurde. Der Mensch ist kein Pferd. Er ist Subjekt und nicht Objekt der Geschichte. Er muss die Verhältnisse nicht akzeptieren, sondern kann sie verändern.“ (S.140)

Aufmachung

Die Klappbroschur führt auf der vorderen Klappe wie auf der Rückseite eine knappe Inhaltsangabe an, während auf der hinteren eine kurze Biographie des Autors platziert ist.

Nach einer Einleitung folgen sechs Teile mit drei bis vier betitelten Unterkapiteln, die durch einen Bildnachweis abgeschlossen werden.

Ähnliche Titel

„Die Inflationslüge“ (Mark Schieritz – Sachbuch); „Arm durch Arbeit: Ein Undercover-Bericht“ (Markus Breitscheidel – Sachbuch); „Die verkaufte Demokratie“ (Christian Nürnberger – Sachbuch)

Herzlichen Dank an Knaur für das Rezensionsexemplar.