Kompakt

Der großartig recherchierte Roman umfängt eine lange Zeitspanne, in der man mit Gretel auf die Reise ihres Lebens geht. Eine eher unbekannte Seite des Holocaust und die pfiffige Sichtweise des Mädchens machen das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre.

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Irma Joubert – Das Mädchen aus dem Zug Originaltitel Tussen Stasies
Autor Irma Joubert
Übersetzung Thomas Weißenborn
Verlag Francke
Erschienen Juni 2014
ISBN 978-3-86827-457-8
Seitenanzahl 480 Seiten

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Inhalt

Polen, 1944. Die 6jährige Gretel Schmidt überlebt als Einzige die Deportation ihrer Familie nach Auschwitz. Jakób Kowalski findet das Mädchen und kümmert sich um sie. Als die Situation für beide nicht mehr tragbar ist, bringt er sie zurück nach Deutschland in ein Waisenhaus, das Kinder von SS-Offizieren nach Südafrika bringt, wo sie ein neues Leben beginnen können. Dort erlebt Gretel glückliche Tage, bis ihre Vergangenheit sie einholt …

Stil und Charaktere

Schon beim Lesen der ersten Seiten merkt man, dass Irma Joubert sehr detailgenau recherchiert hat. Sie hat sich mit ihrem Stoff sehr gut auseinandergesetzt, so dass man die damalige Zeit förmlich riechen kann.

Der Roman beginnt in einem Zug, der sich auch als roter Faden durch das gesamte Buch zieht. Gretel erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht im Präsens, aber ihre Darlegungen werden später mit denen von Jakób abgewechselt, so dass man auch die Sicht des etwas älteren Polen erhält.

Gretels Lebensweg wird mit vielen Details versehen und ist dank des eingängigen Schreibstils der Autorin zu gleichen Teilen unterhaltsam wie lehrreich. Gerade die Zeit und der Ort, die der Roman als Schauplatz hat, ist bisher eher weniger im Bewusstsein der Allgemeinheit vorhanden gewesen, so dass es eine spannende Möglichkeit ist, etwas über Polen und die Waisenkinder zu erfahren, die damals später nach Südafrika gebracht wurden. Die Erkenntnisse der Autorin beruhen auf historischen Dokumenten, die sie mühelos in die Handlung einfließen lässt.

Gretel ist ein aufgewecktes und intelligentes Mädchen, das mutig seinen Weg geht. Sie lernt rasch und ist unendlich wissbegierig. Dadurch erkennt Jakób auch rasch, dass sie etwas Besonderes ist. Die Freundschaft der beiden entwickelt sich rasch und zieht sich ebenfalls durch das Buch, wobei sie sich mit der Zeit in eine Liebesgeschichte verwandelt.

Während Francke bekannt dafür ist, dass der christliche Glaube in die Romane integriert wird, tritt er hier eher in den Hintergrund, was aber auch ein wenig der damaligen Zeit geschuldet ist und der verschiedenen Kulturen, durch die Gretel sich bewegt. So können auch Leser, die sich mehr für die Geschichte interessieren, beruhigt zugreifen, während christliche Leser einige Punkte haben, die sie wiedererkennen werden.

Aufmachung

Das rotbraun gebundene Buch besitzt einen Schutzumschlag, auf dessen vorderer Umschlagklappe Laudatios von Lesern enthalten sind, während auf der hinteren die Vita und ein Foto der Autorin zu sehen sind. Auf der Rückseite ist die Inhaltsangabe der Geschichte. Das Buch gliedert sich in 16 Kapitel und einen Epilog. Angaben über die Autorin und ihre Quellen beenden den Roman.

Ähnliche Titel

„Schindlers Liste“ (Film); „Die Bücherdiebin“ (Markus Zusak – Roman);

Herzlichen Dank an den Francke-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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