Kompakt:

Überraschend, spannend und durch die zwei verschiedenen Zeitebenen äußerst packend in Szene gesetzt – so kann man die neue Reihe beschreiben. Und wer sich hier nicht in mindestens eine Figur hineinversetzen kann, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

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Joshua Williamson / Andrei Bressan – Birthright Band 1 Heimkehr Originaltitel Birthright, vol. 1 Homecoming
Autor Joshua Williamson
Illustration Andrei Bressan
Übersetzung Franz He
Verlag Cross Cult
Erschienen Oktober 2015
ISBN 978-3-86425-679-0
Seitenanzahl 128 Seiten
Altersgruppe Ab 16 Jahren

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Inhalt

Der Rhodes-Familie geschieht der absolute Alptraum: Beim Spielen mit seinem Dad verschwindet der kleine Mikey spurlos. Ein Jahr später ist die Familie zerbrochen – die Mutter will die Scheidung, der Vater trinkt maßlos und wird als Mörder verdächtigt, und Brennan, Mikeys älterer Bruder, weiß nicht mehr, was er noch unternehmen kann, damit nicht alles noch schlimmer wird. Da kommt ein seltsamer Anruf vom FBI, denn sie haben etwas gefunden. Genauer gesagt jemanden. Im Verhörraum sitzt ein Riese von einem Mann, der Ähnlichkeit mit Conan dem Barbar hat, und er behauptet, Mikey und der auserwählte Held eines Landes namens Terrenos zu sein. Er habe den dortigen Tyrannen, den Gottkönig Lore, besiegt und sei nun auf der Suche nach fünf Weisen, die auf der Erde Lore noch die Treue halten, um sie zu töten. Doch sind das wirklich seine Absichten?

Stil

Selten öffnet man ein Comic und kann nicht eher wieder aufhören, bis man die letzte Seite gelesen hat (die es übrigens auch ordentlich in sich hat). Birthright ist so eine Serie, denn sie fängt von der ersten Seite an ein und nimmt mit auf einen wilden, packenden und spannenden Ritt durch die Abenteuer der Rhodes-Familie, der den Leser atemlos zurücklässt.

Die einzelnen Figuren sind hervorragend ausgearbeitet. Die Mutter der Familie kämpft damit, dass sie immer die Rolle der Spielverderberin zugeschrieben bekommen hat. Sie ist durch das Verschwinden ihres Sohnes fest der Ansicht, dass ihr Mann damit zu tun hatte. Er wiederum ging bisher in seiner Rolle als Spielkamerad für seine Söhne auf. Dass er nun für einen Mörder gehalten wird, bringt ihn zum Alkohol und zerstört ihn fast. Als sein Sohn wieder auftaucht, findet er rasch zurück in seine alte Vaterrolle, wodurch der Konflikt mit seiner Frau neu entfacht wird.

Brennan ist eigentlich der ältere Bruder, darf aber in diesem Band noch nicht so viel davon ausspielen. Er hat ein wenig Schwierigkeiten, sich mit dem erwachsenen Mikey anzufreunden, und sucht noch nach dem, was er tun kann.

Mikey hingegen ist der große Held der Geschichte. Sie wird in zwei Zeitebenen erzählt: auf der einen Seite das, was er nach seinem Verschwinden nach Terrenos erlebt hat, auf der anderen Seite das, was im Hier und Jetzt geschieht. So wechselt man zwischen Mikey als Kind und dem erwachsenen Mikey, der ein Geheimnis verbirgt. Wie es dazu gekommen ist, erlebt man nur häppchenweise, was zum großen Teil für die unglaubliche Spannung verantwortlich ist.

Die Zeichnungen sind eine Mischung aus Realismus und Fantasy, was die blutigen Schlachten, die der junge Mikey führen muss, etwas erträglicher macht. Die Fantasy-Welt wird durch eine Kinderzeichnung am Ende des Comics noch einmal genauer vorgestellt, aber auch während der Geschichte erhält sie durch die Monster und die verschiedenen Figuren, die Mikey trifft, einen individuellen Touch.

Die Bösen sind passend gruselig gezeichnet und erweisen sich als raffiniert einfallsreich, wodurch man unbedingt wissen will, wie sich alles weiter entwickelt. Und das erwähnte letzte Panel, ein ganzseitiges Bild, bildet einen heftigen Cliffhanger. Jetzt geht das Warten auf Band zwei los.

Aufmachung

Der Hardcoverband zeigt den kleinen Mikey mit seinem Beschützer. Auf der Rückseite ist eine Inhaltsangabe unter einem Bild der Gräueltaten von Lore zu finden. Im Anschluss an die Geschichte folgen die US-Cover der einzelnen Hefte.

Ähnliche Titel

„Conan, der Barbar“ (Robert E. Howard – Roman, Film); „Willow“ (Film)

Herzlichen Dank an Cross Cult für das Rezensionsexemplar.