Kompakt

Fans von Neil Gaiman und Coraline werden sich großartig unterhalten fühlen und der Darstellung mit den hübschen Zeichnungen begeistert folgen. Dank der in sich geschlossenen Handlung ist das Comic aber auch für an Geistergeschichten interessierte Leser perfekt geeignet.

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Anyas Geist Originaltitel Anya’s Ghost
Autor Vera Brosgol
Illustration Vera Brosgol
Übersetzung Monja Reichert
Verlag Tokyopop
Erschienen März 2014
ISBN 978-3-8420-0777-2
Seitenanzahl 224 Seiten
Altersgruppe Ab 13 Jahren

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Inhalt

Anya wünscht sich nichts mehr, als möglichst unauffällig ihr Schulleben hinter sich bringen zu können. Allerdings hat sie sich gerade mit ihrer besten Freundin gestritten, ihr Kumpel geht ihr auf die Nerven und ihr Schwarm kennt nicht mal ihren Namen. Auch in ihrer Familie, die sich noch stark am Russischen orientiert – ihrem Heimatland -, fühlt sie sich missverstanden. Als sie zufällig in einer Grube über die Knochen und den dazugehörenden Geist von Emily stolpert, verändert sich ihr langweiliges Leben und sie erkennt auf einmal, dass sie sehr viele Chancen hat. Da sie sich mit Emily anfreundet, möchte sie ihr helfen, ihren Tod aufzuklären. Damit halst sie sich jedoch ein ziemlich großes Problem auf …

Stil

Vera Brosgol hat an „Coraline“ und „Norman“, zwei übernatürlich angehauchten Animationsfilmen, mitgewirkt. Diese Schule sieht man sowohl ihrem Zeichenstil, als auch ihrem gewählten Handlungsverlauf an – was aber nicht das Schlechteste ist.

Denn obwohl eifrige Neil Gaiman-Leser den Roten Faden der Geschichte vorausahnen dürften, unterhalten die schönen Zeichnungen und die rasant in Szene gesetzten Actionsequenzen so gut, dass man den Erlebnissen von Anya gerne folgt.

Die Panelstrukturierung ist meist klar und durch weiße Stege auch für westliche Comicleser gut nachzuvollziehen. Zwischendurch bricht Brosgol allerdings mit der festen Linie und arbeitet vor allem in den Rückblenden auf Emilys Leben mit viel Schwarz und fließenden Übergängen.

Anya ist dank der comichaften Mimik stets leicht zu verstehen, denn in manchen Seiten kommt Brosgol komplett ohne Geräuschworte, die ins Deutsche übersetzt wurden, oder Dialoge aus (bspw. S. 50). Anyas Blicke und Bewegungen sind deutlich genug, um dem Inhalt gut folgen zu können.

Emily hingegen muss wegen ihrer Geisterexistenz ohne Füße auskommen und besitzt meist eine langgezogene, rauchartige Verbindung zu ihren Knochen, die sie ein wenig wie einen Djinn aus der Flasche wirken lassen. Ihre Augen besitzen keine Pupillen, aber die Augenbrauen und der restliche Gesichtsausdruck zeigt deutlich, was sie gerade bewegt.

Auch die anderen Figuren sind individuell ausgearbeitet und können leicht voneinander unterschieden werden. Einzig Siobhan, Anyas Freundin, ähnelt auf den ersten Blick einem jungen Mann statt einer Frau, da sie immer Hosen trägt und keine fraulicheren Formen, wie zum Beispiel Anya, besitzt.

Die Hintergründe sind rudimentär ausgearbeitet. Zwischendurch gibt es Einblicke in das Zuhause von Anya oder die Schule, doch meist kommt das Comic ohne diese Darstellungen aus und zeigt nur die Figuren in den einzelnen Panels.

Unbekannte Begriffe werden durch Sternchen gekennzeichnet und auf dem unteren Seitenrand erklärt.

Aufmachung

Der Hardcoverband zeigt bereits auf dem Titelbild, worum es im Comic geht. Die Rückseite gibt die wichtige Szene wieder, in der Anya in das Loch fällt und unten von den Knochen von Emily erwartet wird. Dazwischen befindet sich die Inhaltsangabe. Nach dem Comic folgt ein Foto der Autorin und Zeichnerin und ihre Vita.

Ähnliche Titel

Romane von Neil Gaiman; Coraline (Film, Comic, Roman)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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