Kompakt

Der Selbstversuch liest sich spannend und eröffnet durch die zwischendurch etwas polemisch formulierten Beiträge einen Anreiz, das eigene Denken und Herangehen an den ökologischen Fußabdruck zu hinterfragen. Die Ausschnitte aus anderen Büchern machen Lust, sich mit den weiterführenden Veröffentlichungen zu beschäftigen.

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Schill_Anstaendig leben
Autor Sarah Schill
Verlag Südwest Verlag
Erschienen März 2014
ISBN 978-3-517-08991-1
Seitenanzahl 224 Seiten

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Inhalt

Sarah Schill entschließt sich, einen Monat lang vegan zu leben und darüber in einem Blog zu berichten. Die verschiedenen Stufen ihrer Beschäftigung mit der veganen Lebensweise, ihr Bemühen um eine plastikfreie Umgebung und ihre Versuche, diese Erkenntnisse an ihre Bekannten und Familie weiterzugeben, sind in ihrem Blogartikeln verewigt, die in diesem Buch zusammengefasst sind.

Stil und Verständnis

Das Buch gliedert sich in drei Abschnitte. Zuerst geht Sarah Schill auf ihren Versuch ein, vegan zu leben. Ihre Stolperfallen und ihre Erkenntnisse sind alle in einzelnen Artikeln dargestellt, die zwischendurch durch Ausschnitte anderer Bücher untermauert oder mit Statistiken belegt werden. So finden sich neben dem bekannten „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer auch Zitate aus dem Film „Earthlings“ und andere Veröffentlichungen, die den Leser dazu animieren, sich mit den erwähnten Titeln auseinanderzusetzen oder sie sich genauer anzusehen.

Zwischendurch klingt die Autorin verzweifelt, hin- und hergerissen und wütend, was aber durch das Wissen gemildert wird, dass es sich bei den Kapiteln, die sich in den drei Teilen des Buches befinden, um Blogartikel handelt. Einzelne Schlaglichter auf ihre Erkenntnisse oder auch ihre Erfahrungen mit veganen Restaurants, Einkaufszentren, etc. wirken auf den ersten Blick etwas willkürlich, lassen aber einen durchgängigen Ton erkennen.

Ihre Auseinandersetzung mit einer Vermeidung von Plastik ergibt sich aus ihren Erfahrungen als Veganerin. So wird die Entwicklung organisch zum nächsten Teil des Buches vollzogen. Auch hier finden sich zahlreiche weiterführende Hinweise zu Informationen und sie zeigt offen ihre Frustration und ihre Ohnmacht gegenüber einer mit Plastik vollgestopften Welt.

Schließlich folgt noch der Abschnitt darüber, wie sie sich in die Gemeinschaft einbringen und dort aktiv werden will, indem Lebensmittel nicht weggeworfen werden, etc. Auch hier wird wieder sehr subjektiv über ihren Selbstversuch berichtet. Dadurch ist das Lesen des Buches von verschiedenen Emotionen beim Leser gekennzeichnet: Amüsement über diverse Aktionen von Schill, Kopfschütteln über Verhaltensweisen, die nicht nachvollziehbar sind oder die aggressive Reaktionen ihrer Mitmenschen ausgelöst haben, Interesse für die eingestreuten Statistiken und Ausschnitte aus diversen anderen Materialien und auch Ärger über manche Ansichten, die die eigenen Vorstellungen herausfordern und zum Vergleichen mit den eigenen Verhaltensweisen einladen. Kalt wird das Buch auf jeden Fall keinen Leser lassen.

Aufmachung

Das mit einer Klappbroschur ausgestattete Taschenbuch zeigt ein Bild der Autorin auf dem Cover. Auf der Rückseite und der vorderen Klappe befinden sich Inhaltsangaben, auf der hinteren Klappe eine Vita der Autorin. Ein zweiseitiges Inhaltsverzeichnis hilft bei der Orientierung. Ein Anhang mit weiterführenden Büchern, Filmen und Blogs, sowie eine Danksagung beschließen das Buch.

Ähnliche Titel

„Anständig essen“ von Karen Duve (Sachbuch); „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer (Sachbuch); „Plastikfreie Zone“ von Sandra Krautwaschl (Sachbuch); „Vegan für alle“ von Jan Bredack (Sachbuch)

Herzlichen Dank an den Südwest-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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