Kompakt

Die spritzigen Dialoge, die großartige Heldin und die packende Action, sowie die vielen Einfälle, die Gini Koch umsetzt, ergeben eine unwiderstehliche Mischung: Men In Black (eigentlich Woman in Black) trifft auf Aerosmith – wer hätte gedacht, dass Haarspray eine todsichere Waffe gegen Aliens ist?

Bewertungwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com

Originaltitel Touched by an Alien
Autor Gini Koch
Übersetzung Diana Bürgel
Verlag Piper
Erschienen Oktober 2011
ISBN 978-3-492-26816-5
Seitenanzahl 464 Seiten

Zur Leseprobe.

Inhalt

Pueblo Caliente, Arizona. Katherine „Kitty“ Katt, eigentlich Marketingmanagerin, wird Zeugin eines unschönen Ehestreits, der sich in kürzester Zeit zu einem waschechten Alien-Angriff auswächst. Weder ängstlich noch dumm greift Kitty zu ihrem Montblanc-Füller und greift das Viech an. Als sie es gerade besiegt hat, tauchen äußerst attraktive Herren in Armani-Anzügen auf, die sie mit zu einem geheimen Stützpunkt nehmen. Sie erfährt, dass ihre neuen Freunde diese „Überwesen“ genannten Wesen schon seit Jahren bekämpfen und sie nun gerne in ihr Team aufnehmen würden. Von Vorteil ist auch, dass ihr Mitstreiter, Jeff(rey) Martini, ein ebenso gut aussehender wie von ihr hingerissener Mann ist. Also stürzt sich Kitty in den Kampf gegen Überwesen – mit iPod, Haarspray und ihrem intelligenten Köpfchen ausgestattet.

Stil und Charaktere

Aus der Ich-Perspektive von Kitty berichtet reißt der Roman von der ersten bis zur letzten Seite mit. Die Charaktere sind einfallsreich, intelligent und schlagkräftig – eine perfekte Kombination für die an Action reiche Handlung und die vor Witz sprühenden Dialoge, zu denen unter anderem Wortgefechte wegen Kittys Handtasche, dem schwarzen Loch á la Mary Poppins-Tasche, die als Running Gag enthalten ist. Auch funkt es zwischen Kitty und Jeff von Beginn an: “ ‚ Ich habe nämlich ernsthaft vor, dir ans Herz zu wachsen.‘ – ‚Wie ein Schimmelpilz?‘ “ (S. 48) Jeff weiß ganz genau, was er will – Kitty -, während sich unsere Heldin da anfangs nicht so ganz sicher ist: „Martini versprühte weiter seinen unvergleichlichen Charme, mit dem Erfolg, dass ich mich allmählich fragte, ob ich mir schon mal Gedanken über das Hochzeitsporzellan machen oder doch lieber eine Gesichtsoperation mit meiner eigenen Version des Zeugenschutzprogramms kombinieren sollte, um mich vor ihm in Sicherheit zu bringen.“ (S. 20)

Äußerst erfrischend ist, dass die Heldin nicht auf den Mund gefallen ist, aber zugleich ein überaus schlaues Köpfchen besitzt, das es ihr erlaubt, rasch Verbindungen zu ziehen und Dinge zu erkennen, die der Leser durch sie erfahren kann. Zwischendurch übt sie sich in Zurückhaltung, bricht aber sehr rasch wieder hervor, was für manche enervierend sein könnte – für hoffentlich viele jedoch einfach herrlich amüsant.

Die Actionszenen sind zahlreich und geradezu genüsslich ausgearbeitet. Gini Koch lässt ihre Helden für ihre Siege arbeiten und das nicht zu knapp. So hat man die gesamte Zeit das Gefühl, in einem Roman über „Men in Black“ zu sitzen, denn die Mischung von Einfallsreichtum und folgender Umsetzung ist perfekt gelungen, bis hin zum großen Showdown, bei dem Koch noch einmal alles auffährt, was möglich – und unmöglich – ist.

Die sich entwickelnde Beziehung zwischen Jeff und Kitty erhält genug Aufbau, um glaubwürdig zu wirken. Zudem ist sie äußerst sexy und durch etliche, leidenschaftliche Aufeinandertreffen gekennzeichnet. Die Welt der Außerirdischen und die dazugehörenden Regeln sind rasch durchschaut, obwohl gegen Ende ein kleiner Punkt kommt, an dem einige Aha-Momente den Leser erwarten, die bisher noch gefehlt haben.

Die Nebenfiguren erhalten sehr individuelle Züge, die sie einem ans Herz wachsen lassen – allen voran Kittys Mutter und Vater, Christopher, der Cousin von Jeff, oder auch James Reader, ehemaliges Topmodel. Anspielungen auf Filme wie „Ghostbusters“ und „Man in Black“, sowie auf Comics wie „X-Men“ oder „Daredevil“ werden das Herz eines jeden Comic- und Filmfans erfreuen, der natürlich die dahinter liegende Idee rasch begreift, noch bevor Kitty ihren Gedankengang erklären muss.

Aufmachung

Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover wohl Kitty und Jeff. Vor allem erstere ist leicht zu erkennen, da sie ein T-Shirt ihrer Lieblingsband trägt. Die Handlung wird in 64 Kapitel unterteilt und durch eine Danksagung und einen knappen Text, geschrieben von Kitty, eingeleitet. Die Rückseite zeigt das Logo von Kittys T-Shirt genauer, das unter der Inhaltsangabe platziert wurde.

Reihenfolge

1. Aliens in Armani (Touched by an Alien)
2. Alien Tango (Alien Tango)
3. (Alien in the Family)
4. (Alien Proliferation)
5. (Alien Diplomacy)

Ähnliche Titel

Felidae (Roman); Men in Black (Film); Romane von Susan Kearney; futuristische Titel von Kate Pearce (Roman)

Herzlichen Dank an den Piper-Verlag für das Rezensionsexemplar.