Kompakt
Obwohl die jungenhafte Heldin anfangs gewöhnungsbedürftig ist, fesselt die ungewöhnliche Geschichte den Leser bald an das Manga. Vor allem Leos Charakter und Aikos abstruse Ideen, wie sie Leo dazu bringen kann, sich in sie zu verlieben, sind Highlights des Bandes.
| Bewertung |   |
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Originaltitel | Himitsu no Ai-chan, vol. 1 |
| Autor | Kaori | |
| Illustration | Kaori | |
| Übersetzung | Hirofumi Yamada | |
| Verlag | KAZÉ | |
| Erschienen | Mai 2013 | |
| ISBN | 978-2-88921-521-8 | |
| Seitenanzahl | 192 Seiten | |
| Altersgruppe | Ab 12 Jahren | |
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Inhalt
Aikos Kasumi ist ein sehr burschikoses Mädchen und sieht in Leo Amano, ihrem Klassenkameraden, ihren größten Feind. In allem muss sie sich mit ihm messen, egal ob es sich dabei um Basketball oder die Anzahl der erhaltenen Liebesbriefe handelt. Als sie ihrem Bruder Ritsuki in seinem Maidcafé in einer Verkleidung unter die Arme greift, glaubt sie, die perfekte Lösung ihres Zwistes mit Leo gefunden zu haben: Als Mai will sie ihn um den Finger wickeln und ihn danach fallen lassen. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass ihre eigenen Gefühle Achterbahn fahren könnten …
Ebenfalls enthalten ist die Kurzgeschichte „Deine Hand“: Masayoshi und Chiyo verbringen drei Jahre in der gleichen Schule, doch Chiyo schafft es einfach nicht, Masayoshi ihre Gefühle zu gestehen.
Stil
Rasant beginnt das Manga mit einem Basketballspiel, bei dem sofort deutlich wird, worin Aikos Problem besteht: Als kurzhaarige und eher drahtige Erscheinung ist sie der Schwarm aller Mädchen, aber weniger bei den Jungs begehrt. Leo, ihr Klassenkamerad, nimmt keinerlei Rücksicht auf ihr Geschlecht und misst sich mit ihr, indem sie die erhaltenen Liebesbriefe miteinander vergleichen. Leo selbst ist bei allen Mädchen beliebt, denn er ist hochgewachsen, hat längere Haare und ist sportlich.
Der direkte Vergleich zwischen den Gesprächen in der Mädchen- und denen in der Jungenkabine nach dem Basketballspiel ist raffiniert umgesetzt, da die Ereignisse auf einer Doppelseite quasi zeitgleich dargestellt werden. Auf der nächsten Seite verlassen alle die Kabinen, die nebeneinander liegen, und begegnen sich dadurch im Flur.
Die Zeichnungen unterstreichen zu Beginn Aikos jungenhafte Seite, allerdings verändern sie sich im Lauf der Handlung und zeigen auch ihre weiblichen Vorzüge und ihre Weiterentwicklung zu einem mädchenhafteren Charakter. Sie entdeckt ihre eigene Zuneigung zu Leo, die auf nachvollziehbare Weise heranwächst. Während in anderen Manga gerne betont wird, wie auf einmal Liebe zwischen den Figuren auftaucht wie ein Kaninchen, das der Zauberer aus dem Hut zaubert, erhält Aiko hier genug Raum, um herauszufinden, was Leo ausmacht und wie er sich ihr gegenüber verhält. Dadurch kann auch der Leser den Emotionen der beiden besser folgen.
Erstaunlich ist die weitere Handlung des Bandes, die nicht so verläuft, wie man das normalerweise gewohnt ist. Hier verlässt Kaori die bekannten Pfade und bringt neue Reaktionen ihrer Figuren, so dass der Leser gebannt der Geschichte folgt, um nicht zu verpassen, wie es weitergeht.
Die Hintergründe werden meist durch Rasterfolien ersetzt, zwischendurch gibt es aber detailreiche Darstellungen der Handlungsorte, was das Zuordnen der Geschichte leicht macht. Die erotischeren Stellen werden ästhetisch in Szene gesetzt und konzentrieren sich auf die Gefühle der Figuren statt auf die rein körperlichen Aspekte einzugehen. Auch dadurch setzt sich das Manga von anderen ab.
Die Geräuschworte wurden komplett übersetzt. Trotz der dynamischen Anordnung der Panels bleiben sie doch deutlich genug voneinander getrennt, um auch Neueinsteigern in diesem Bereich den Anfang zu erleichtern.
Die Zusatzgeschichte „Deine Hand“ zeigt deutlich, wie sich die Zeichnerin seit 2003 verbessert hat, denn hier sind die Zeichnungen und die Aufteilung der Panels noch sehr gewöhnungsbedürftig, auch wenn schon hier die ungewöhnliche Geschichte ins Auge fällt. „Aikos Geheimnis“ wurde im Original 2010 veröffentlicht, wodurch die rasante Entwicklung von Kaori deutlich wird.
Aufmachung
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover Aiko, während auf der Rückseite unter einer Art Inhaltsangabe Leo abgebildet ist. Ein Vorwort und ein Nachwort umschließen die Hauptgeschichte.
Ähnliche Titel
Switch Girl (Manga); GALS (Manga); Hana Kimi (Manga); So nicht, Darling (Manga);
Herzlichen Dank an den KAZÉ-Verlag für das Rezensionsexemplar.
