Am Samstag, 25.6.2011, machte ich mich auf den Weg nach München, wo das Comicfestival stattfand. Erstmal ging es darum, das Künstlerhaus zu finden, da ich dort bisher noch nie gewesen war – prompt dauerte die Suche ein wenig. Schade war auch, dass es keinen Lageplan der Stände und diversen Ausstellungsräume gab, so dass man sich als Neuling ein wenig unsicher auf den verschiedenen Etagen bewegte, bis man die Standorte einigermaßen abgespeichert hatte.

Fest eingeplant hatte ich einen Termin am Stand von Tokyopop und hoffte, vorher noch eine Signatur von Juanjo Guarnido und Juan Diaz Canales zu erhalten, die genialen Schöpfer von „Blacksad“, erschienen bei Carlsen Comics. Obwohl ich pünktlich angekommen war, stellte ich rasch fest, dass ich nicht die Einzige mit dieser grandiosen Idee war. Die Schlange vor den Signiertischen war beeindruckend lang. Obwohl ich ziemlich weit vorne war, dauerte es lange, bis ich auch nur einige wenige Meter vorrücken konnte. Ein Dankgebet ging an meine Arbeit am Flughafen als Pressefachverkäuferin, bei der man einfach lernt, lange zu stehen. Dabei kam ich mit zwei Comicfans ins Gespräch, die mitbekamen, wie unruhig ich wurde, je weiter die Zeit voranschritt. Schließlich konnte ich nicht länger warten: Obwohl ich schon bald an die Reihe gekommen wäre, hatte ich meinen Termin mit Tokyopop, den ich schon um eine akademische Viertelstunde überschritten hatte. Netterweise boten die beiden Comicfans an, meinen Band von „Blacksad“ an sich zu nehmen und ein Autogramm zu besorgen. Sie brachten mir den Band nach einer Weile vorbei – mit meiner heiß ersehnten Signatur.

Das Gespräch mit Tokyopop verlief äußerst kurzweilig und amüsant – nochmal danke an Hr. Aminfazli dafür. Eine Freundin wollte ein Autogramm von Bill Morrison (s. Foto), so dass ich – inzwischen Experte für Autogramme und das ewige Anstehen – sie darauf hinwies, sie solle sich schon vor dem eigentlichen Termin in Position stellen. Nebenbei konnten wir beide ein paar Cosplay-Darstellerinnen sehen, die als Batgirl, Catwoman und Harlequin aus „Batman“ verkleidet waren.

Mein darauf folgendes Interview mit Philippe Luguy, dem Zeichner von „Tassilo“ und „Gildwin“, war ein wenig kompliziert, da Luguy erstmal nicht aufzufinden war und ich danach informiert wurde, dass ich das Interview wohl ohne Übersetzer führen muss. Meine Französischkenntnisse waren so eingerostet, dass ich glücklicherweise Horst Berner als Unterstützung bekam, dessen enger Kontakt zu Luguy einiges erleicherte.

Glücklich ließ ich schließlich den Tag ausklingen und zog einen Schluss für zukünftige Veranstaltungen: Bring nächstes Mal mehr Zeit mit!