Los ging es mit einer gemütlichen Runde Kaffeetrinken unter den Teilnehmern, dann teilte sich die Gruppe schon bald in das „How to deal with praise, criticism & awards“-Panel und das „Translations“-Panel. An letzterem nahmen Julia Schwenk vom Cursed-Verlag und Feliz Faber und Neus Casas, beide Übersetzer von Dreamspinner, teil. Schön war, dass betont wurde, dass Autoren oftmals in einem bestimmten Bereich Experten sind, über den sie gerne schreiben, während Übersetzer quasi Allrounder sein müssen, denn je nach Text, den sie zugeteilt bekommen, müssen sie sich mit einem ganz neuen Bereich auseinandersetzen, der nicht unbedingt viel damit zu tun hat, was man zuvor übersetzt hat.

Auch wurde angesprochen, dass Sexszenen mit die schwersten Szenen sind, die man übersetzen kann. Man muss als Übersetzer in der Lage sein, nicht nur die Erotik, sondern auch das Gefühl zu transportieren, die im Original enthalten sind. Belletristische Übersetzungen, so wurde deutlich, sind alles, nur nicht technisch, was die Herausforderung, aber auch das Schöne ist.

Das „The perfect narration“-Panel wurde von Andrew Grey geleitet, und er stand zugleich gemeinsam mit Jay Northcote den Teilnehmern, die sich über Audiobooks und die Umsetzung von Büchern in eben jene informieren wollten, Rede und Antwort. Wie Autoren die perfekten Sprecher für ihre Bücher finden, wie sich die Bezahlung ungefähr einsortieren lässt, wie man nach dem Einsprechen noch einmal das komplette Hörbuch durchhören darf und als Selfpublisher dem Sprecher Rückmeldungen geben darf … all das wurde angesprochen. Wie Andrew sagte: „It takes multiple audiobooks to build an audiobook market.“ – das gilt vor allem für Selfpublisher.

Auf der Keynote von L.A. Witt gab es einiges zu lachen und zu staunen, denn sie schaffte es, ihre Lebensgeschichte und die Herausforderungen ihres Beginns als Autorin in so wunderbare Worte zu fassen, dass wir im Publikum schallend lachten und in der nächsten Sekunde aufstöhnten, wenn wir etwas erfuhren, das wir ihr lieber nicht gewünscht hätten. Ihre Karriere begann mit einer Wette: „My entire writing career started on a dare because someone dared me to write a gay romance.“ Sehr spannend war, dass sie die Veränderungen im Militär ansprach, die ihr Hoffnung darauf machen, dass sich die Gesellschaft Stück für Stück verändert.

Abschließend blieb nur noch festzustellen, dass ein Buch nach dem anderen ein Herz und eine Überzeugung nach der anderen verändern – „One book at a time, one heart and one mind at a time“.

Auch nächstes Jahr wird die Euro Pride Con wieder stattfinden. Erneut in Berlin und diesmal am 24./25.6.17.