Kompakt

Die herrlichen Zeichnungen sind wieder einmal bis ins letzte Detail ausgefeilt. Dazu noch der unnachahmliche Humor, der Tassilo und Alwin auszeichnet – und die wunderbare Mischung fängt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite ein.

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Originaltitel Percevan 14: Les Marches d’Eliandysse
Autor Jean Léturgie
Illustration Philippe Luguy
Übersetzung Horst Berner
Verlag Salleck Publications
Erschienen Juni 2012
ISBN 978-3-89908-464-1
Seitenanzahl 48 Seiten
Altersgruppe Ab 14 Jahren

Inhalt

Tassilo und Alwin reisen in die Grafschaft Antrim, um der Hochzeit von Isabel, der Tochter des Grafen Reginald, beizuwohnen. Statt festliche Vorfreude erwartet sie jedoch eine angstvolle Stimmung in der Bevölkerung, denn Reginald hat einen Pakt mit Prinzessin Eliandysse, die auf einer Insel vor der Küste leben soll, gebrochen. Nun verwüsten Flutwellen und Erdbeben den Landstrich. Tassilos Neugier ist geweckt, so dass er nicht eher ruhen wird, als bis er herausgefunden hat, was genau hinter den Katastrophen und der mysteriösen Eliandysse steckt.

Stil

Philippe Luguy kann sich diesmal vollständig austoben: Schon die ersten Panels zeigen eine herrliche Landschaft, die an Irland erinnert, was er auch im Interview bemerkt hat. Was eigentlich eine relativ „langweilige“ Ansicht ist, da sie aus langgezogenen Hängen besteht, die hinab auf die Küste führen, wurde von Luguy mit so vielen kleinen Strichen und Linien ausgearbeitet, dass das Auge des Lesers den Zeichnungen gerne folgt.

Tassilo trägt wie immer seine blaue Tunika und einen blauen Umhang. Dazu lassen ihn seine roten Haare aus jedem Panel herausstechen. Alwin hingegen ist weitaus emotionaler und zutiefst unglücklich über den Landstrich, in den es sie verschlagen hat. Wer sich auf ein Wiedersehen mit Blimli freut, darf in jedem Bild auf die Suche nach dem kleinen Kerl gehen, da er manchmal ein wenig untergeht – aber keine Sorge, er erhält seinen großen Moment in diesem Band. Sehr spannend ist die weibliche Hauptfigur, Isabel. Sie ist nicht nur sehr hübsch, sondern besitzt auch Köpfchen, das sie gegen Ende unter Beweis stellt und womit sie Tassilo das Leben rettet.

Fans der Reihe dürfen sich ebenfalls auf eine alte Bekannte freuen: Frau Klementine, Alwins liebste aller Köchinnen, wurde dem Grafen von Antrim von Meister Ekkehard ausgeliehen, um für die Hochzeit zu kochen. Als Alwin und sie aufeinandertreffen, gibt es einige herrlich amüsante Szenen über ihre Vorliebe für Speckbohnen.

Die Aufteilung der Panels ist zwar stets eindeutig, aber ein wenig dynamischer als in anderen Comics, denn Luguy nutzt Höhe und Breite gekonnt aus, um die sich auftürmenden Wogen darzustellen, deren Gischt Alwin und Tassilo vor sich herjagt. Besonders eindrucksvoll ist ihm auch auf Seite 12 das Schloss des Grafen gelungen, das sich zwischen Felsen und Schluchten erhebt, während an den Seiten Wasser herabfließt.

Erzählungen von vergangenen Tagen werden durch hellbraun hinterlegte, beschreibende Kästen dargestellt, die das Geschehen kommentieren. Die Geräuschworte werden direkt in die Zeichnungen eingeflochten. Zwei Seiten fallen aus der sonst mit weißen Stegen getrennten Seitenaufteilung heraus: Seite 31 unterstützt den Weg von Tassilo und seiner Gruppe in die Tiefe durch eine düstere Darstellung einer Höhle, die sich über die gesamte Seite erstreckt. Die übrigen Panels wurden auf diese Zeichnung verteilt. Die zweite Seite, Seite 37, ist noch beeindruckender durch einen Blick auf Elyandisses Insel. Was genau dort zu sehen ist, wird hier natürlich nicht verraten. Auch hier werden die weiteren Panels um das große Bild angeordnet.

Aufmachung

Das DIN A4 große Comic macht schon durch das Cover neugierig auf den Inhalt. Die Rückseite zeigt eine ausführliche Inhaltsangabe auf schwarzem Grund.

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Herzlichen Dank an den Salleck Publications-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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