Kompakt

Gehaltvolle Comickost aus deutschen Landen, die sich nicht hinter internationalen Künstlern zu verstecken braucht. Die Überlegungen, die in die Geschichte eingeflossen sind, beeindrucken zutiefst und werden durch die schönen Zeichnungen zusätzlich unterstützt, so dass Handlung und Bilder als kongeniale Partner ein hervorragendes Ergebnis bilden, das Lust auf mehr macht.

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Autor Felix Mertikat und Benjamin Schreuder
Illustration Felix Mertikat
Verlag Cross Cult
Erschienen Oktober 2011
ISBN 978-3-942649-27-8
Seitenanzahl 64 Seiten
Altersgruppe Ab 14 Jahren

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Inhalt

Landsberg, 5 Nach den Blinden Tagen. Heinrich Lerchenwald und seine Assistentin Frau D. werden gerufen, um den Einbruch einer Seele, die von der Toteninsel gekommen ist, aufzuklären. Gemeinsam mit dem beseelten Maschinenmensch Hirschmann finden sie die Leiche eines kleinen Mädchens im Kamin, was weitere Fragen aufwirft. Je tiefer sich Heinrich in den Fall einarbeitet, desto gefährlicher wird es für ihn …

Stil

Felix Mertikat hat sich bei der Entwicklung des Universums von „Steam Noir“ selbst übertroffen, denn die Charaktere und die Umgebung bilden eine harmonische Einheit. Zwischen altbekannten Gegenständen wie Fenstern oder Ziegelsteinen schleichen sich futuristische Dinge wie seltsam anmutende, leuchtende Geräte oder grob wirkende Prothesen ein, die deutlich machen, dass der Leser sich nicht in der aktuellen Zeitperiode befindet.

Die Farbgebung ist sehr düster und dunkel, was vor allem zu Beginn sehr auffällt. Heinrich Lerchenwald ist ein Gelehrter, dessen schwarze Haare und schlaksige Figur ihn leicht wieder erkennbar machen. Frau D. besitzt helle Haare und wirkt äußerst kompetent, was sie durch ihre praktische Frisur unterstreicht, wie auch durch ihre offene Ausdrucksweise. Hirschmann, der Maschinenmensch, sticht dank seiner gold-blauen Metallteile, aus denen sein Körper besteht, aus den Panels hervor.

Eindrucksvoll sind auch die Maschinen, mit denen sich die Charaktere in der Geschichte voran bewegen, und die Roboter, mit denen sie interagieren. Sehr stimmungsvoll ist beispielsweise auch die Doppelseite 32/33, auf der ein Blick auf ein zerfallendes Gebäude ermöglicht wird, vor dem Hirschmann und Heinrich unten rechts zu ihrem nächsten Auftrag marschieren.

Die Panelaufteilung ist klar verfolgbar und sehr interessant gelöst. Die Größe der Panels unterscheidet sich sehr voneinander, was der Geschichte einiges an Faszination verleiht. Die einzelnen Bilder werden nicht durch klassisch weiße Stege voneinander getrennt, sondern wirken wie mit Tusche umrandet. Manche Seiten scheinen fast wie einzelne Fotos zu sein, die auf den Hintergrund gelegt wurden.

Aufmachung

Der Hardcoverband ist sehr beeindruckend gestaltet, indem ein Bild von Hirschmann auf dem Cover zu sehen ist. Die Rückseite zeigt ein Bild aus dem Comicband über der ausführlichen Inhaltsangabe, die vor Zahnrädern zu lesen ist. Ausführliche Zusatzinformationen schließen in Form von „Appendices“ den Band ab und ehren den Inhalt zusätzlich mit den Zeichnungen von drei Zeichnerkollegen, die sich der Charaktere von „Steam Noir“ angenommen haben.

Ähnliche Titel

„Dark Love“ von Lia Habel (Roman); „Die Eiserne See“ -Reihe von Meljean Brook (Roman); Romane von Jules Verne; Kiiri (Manga)

Herzlichen Dank an den Cross Cult-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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