Liebesromanautorin Elise Rome ist auch als Ashley March bekannt.Sie ist dazu übergegangen, ihre Romane als eBooks zu veröffentlichen und änderte dafür ihr Pseudonym. Daher ist es an der Zeit, ihr einige Fragen zu ihrer Entscheidung und ihren aktuellen Projekten zu stellen. (Foto: Copyright Elise Rome)
Danke, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben.
In „Skandal oder Verführung“ (Romancing the Countess) ist die Heldin Witwe. Was macht so eine Heldin besonders faszinierend?
Erstmal vielen Dank, dass ich auf diesem Blog Besucherin sein darf! Es ist aufregend, hier zu sein! =)
Ehrlich gesagt stammt die Idee zu „Skandal oder Verführung“ weniger daher, dass ich Interesse daran hatte, über eine Witwe zu schreiben, sondern weil ich die Beziehung zwischen einer Witwe und einem Witwer erforschen wollte. Beide Charaktere haben bereits geliebt und denjenigen verloren – der sie zusätzlich betrogen hat – und dann finden sie einander … Das Potential für so viel Angst und Konflikt zogen mich an der Geschichte an. =)
Sie haben Ihr Pseudonym gewechselt. Warum und wie haben Sie sich für den neuen Namen entschieden?
Im September 2011 entschloss ich mich, den traditionellen Veröffentlichungsweg zu verlassen und stattdessen in Eigenregie zu veröffentlichen. Ich habe einen neuen Namen gewählt, um mich – und mein Schreiben – von früheren Romanen abzugrenzen. Ich habe Elise zu Ehren meiner Mutter gewählt, die 2010 verstorben ist (ihr Vorname war Alisa), und Rome, weil es einfach zu buchstabieren ist und für mich einen romantischen, historischen Anklang besitzt.
Sie verlegen Ihre Romane nun selbst als eBooks. Auf Ihrer Homepage sprechen Sie von den Gründen dafür. Könnten Sie Ihren deutschen Lesern von den Vorteilen Ihrer Entscheidung berichten?
Ich muss zugeben, dass die Zeit zwischen der Entscheidung, selbst zu verlegen, die ich 2011 getroffen habe, und heute mit unerwarteten Hindernissen gepflastert war. Wir hatten ein paar Familienprobleme, was darin resultierte, dass mein erstes Buch als Elise Rome verschoben werden musste, so dass es nun am Ende des Frühlings diesen Jahres (wahrscheinlich wird es Juni werden) erscheinen wird.
Obwohl ich aus verschiedenen Gründen den Entschluss gefasst habe, selbst zu verlegen, war ein Hauptgrund die Möglichkeit, das zu schreiben, was ich schreiben will. Es gibt nichts Einschränkenderes für einen Autor als eine aufregende Idee zu haben, die einen nicht schlafen lässt, und dann von einem Verlagshaus informiert zu werden, dass sie etwas anderes haben wollen. Das war für mich ausschlaggebend, keinen weiteren traditionellen Autorenvertrag anzustreben. Und ich glaube, dass diese Freiheit, meine Ideen erforschen zu können, auch zu besseren Geschichten und Charakteren für die Leser führt.
Glücklicherweise beschränkt mich der Selbstverlag nicht auf eBooks. Ich werde auch den Vorteil nutzen, den Print-on-Demand-Ausgaben bieten, indem sie den Lesern die Möglichkeit geben, online Bücher bei englischen Großhändlern zu drucken. Zusätzlich arbeite ich für Deutsch und andere Fremdsprachen mit Agenten für Auslandsrechte zusammen.
In Deutschland erschien „Skandal oder Verführung“. Was können die Leser von „The Sinning Hour“ erwarten, das unter dem Namen Elise Rome erscheint?
Ich denke, einer der großen Unterschiede in meinem neuen Werk, den die Leser bemerken werden, ist, dass ich mich mehr zu den mittleren und niedrigeren Gesellschaftsklassen hingezogen fühle, auch wenn Mitglieder der Aristokratie dann und wann als Nebencharaktere oder (manchmal) als Held oder Heldin auftauchen werden. Beispielsweise ist in „The Sinning Hour“ der Held ein Aktmaler, der seinem Leben in der Unterschicht auf den Straßen entkommen konnte, und die Heldin ist seine Angestellte – eine Frau, die sehr viel Zeit in der mittleren und den niedrigeren Gesellschaftsschichten verbracht hat. Natürlich gibt es wieder sehr viel sexuelle Spannung und Existenzängste. =) Eine kleine Leseprobe der ersten beiden Kapitel kann auf meiner Homepage abgerufen werden.
Planen Sie, zu den „traditionellen“ Veröffentlichungsformen zurückzukehren?
Ich werde es nicht ausschließen, aber wenn ich das tue, werde ich wohl nie mehr ausschließlich dafür schreiben. Wenn ich mich je entscheiden müsste, würde ich auf jeden Fall beim Selbstverlag bleiben.
Erhalten Sie Fanbriefe und wie bleiben Sie mit Ihren Fans in Kontakt?
Ja, und ich liebe das! Das versüßt mir den Tag, besonders wenn der Rest meines Tages aus brüllenden Kleinkindern besteht. 😉 Wegen zwei Töchtern und einem Baby, das unterwegs ist, bin ich nicht mehr so oft in den sozialen Medien unterwegs, wie ich es sein möchte (eines Tages werde ich wieder mehr Zeit haben!). Aber ich liebe es, von Lesern E-Mails zu erhalten, und beantworte sie immer. Die Leser können sich auf meiner Homepage auch in meinen Newsletter eintragen. Darin verschicke ich Informationen über neue Veröffentlichungen und andere wichtige Informationen.
Können Sie uns etwas über die „Unmasked“-Serie verraten, von der „The Sinning Hour“ den ersten Teil darstellt?
Ich bin ein Riesenfan von Lisa Kleypas. 🙂 Und seit ich „Roulette des Herzens“ (Dreaming of you) und danach „Es begann in einer Winternacht“ (Devil in Winter) gelesen habe, wollte ich schon immer eigene Bücher über eine Spielhölle schreiben. Allerdings wollte ich ihnen meinen eigenen Dreh verpassen. Die „Unmasked“-Serie handelt davon. Darin sind fünf Frauen gemeinsam Besitzerinnen einer Spielhölle (weil ich starke, unabhängige Frauen liebe) und sie entstammen alle unterschiedlichen Gesellschaftsschichten – der Unter-, Mittelschicht und der Aristokratie. Die Serie beginnt mit Simon und Miranda in „The Sinning Hour“ und wird mit Rachel enden, der Frau, der die Spielhölle gegeben wurde, nachdem ihr Geliebter, der ursprüngliche Besitzer, gestorben war.
Haben Sie Empfehlungen für Ihre Leser – vielleicht einen Roman/Comic/Hörbuch, das Sie besonders genossen haben?
Natürlich jeder Historical von Lisa Kleypas, aber ich liebe auch die aktuellen historischen Liebesromanautorinnen Cecilia Grant und Meredith Duran. Für etwas mehr Abenteuer sollte man zu Shana Galen greifen.
Außerhalb des Liebesromangenres war das letzte Buch, das Eindruck auf mich gemacht hat, „Der Nachtzirkus“ (The Night Circus) von Erin Morgenstern.
Leider schaffe ich es nicht, so viel zu lesen, wie ich möchte – aber dieses Problem haben wir doch alle, nicht wahr? 😉
Was halten Sie von Romanen, die als Graphic Novels umgesetzt werden, wie beispielsweise die Bücher von P.C. Cast, Sherrilyn Kenyon oder Gail Carriger?
Davon habe ich gehört, aber es ist für mich persönlich weniger von Interesse. Ich bin nicht mit Comics oder Graphic Novels aufgewachsen, daher ist es einfach nicht mein Medium. Allerdings ist mein Ehemann ein großer Graphic Novel-Fan, weshalb es interessant wäre zu beobachten, ob die Umsetzung von Romanen in Graphic Novels bei der Genre-Loyalität zu einem Crossover führen könnte.
Möchten Sie Ihren Fans noch etwas mitteilen?
Als jemand, der als Kind geschworen hat, 25 Sprachen zu lernen, bevor ich sterbe (*hüstel* Ich kratze noch nicht mal an dieser Nummer!), bin ich sehr glücklich, dass mein Buch ins Deutsche übersetzt wurde. =) Danke für Eure Unterstützung, und ich hoffe, dass Euch „Skandal oder Verführung“ gefällt!
Danke für das Interview.