Kompakt

Dieser Sonderband bietet nach den zwei Bänden von „Grimms Manga“ weitere Märchen im Manga-Stil. Leider bieten einige davon wenig Neues, da sie sehr originalgetreu gehalten wurden, der Rest aber überzeugt mit innovativen Einfällen und Umsetzungen. Dieser Band sollte in keinem Regal von Märchenfreunden fehlen.

Bewertung

	Autor	Anike Hage, Anna Hollmann, Misaho Kujiradou, Mikiko Ponczeck, Inga Steinmetz, Luisa Velontrova, Nina Werner, Reyhan Yildirim
	Illustration	Anike Hage, Anna Hollmann, Misaho Kujiradou, Mikiko Ponczeck, Inga Steinmetz, Luisa Velontrova, Nina Werner, Reyhan Yildirim
	Übersetzung	Yuki Kowalsky („Dornröschen“)
	Verlag	Tokyopop
	Erschienen	Januar 2013
	ISBN	978-3-8420-0638-6
	Seitenanzahl	224 Seiten
	Altersgruppe	Ab 10 Jahren

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Inhalt

Enthalten sind folgende Märcheninterpretationen: „Der alte Sultan“ von Anike Hage, „König Drosselbart“ von Mikiko Ponczeck, „Rumpelstilzchen“ von Anna Hollmann (neu umgesetzt), „Brüderchen und Schwesterchen“ von Inga Steinmetz, „Aschenputtel“ von Nina Werner (neu interpretiert), „Die Bremer Stadtmusikanten“ von Reyhan Yildirim (eine sehr originelle neue Fassung), „Frau Holle“ von Luisa Velontrova (aus Sicht der Pechmarie) und „Dornröschen“ von Misao Kujiradou, das ebenfalls auf spannende Weise neu erfunden wurde.

Stil

Dank der unterschiedlichen Zeichner sind auch die Darstellungen der einzelnen Märchen sehr verschieden. Während bei „Der alte Sultan“ die Tiere zwar realistisch gezeichnet sind, nutzen sie zugleich ihre Pfoten wie Hände, was ihre Gestik mitunter amüsant wirken lässt. In „König Drosselbart“ wird den Charakteren durch die dicken Striche ein comicartigerer Anstrich verliehen, das sie besonders niedlich macht. Vor allem die Streiche der Prinzessin werden durch die deformierten Figuren perfekt in Szene gesetzt. In „Rumpelstilzchen“ sind sehr filigrane Figuren enthalten, die geradezu elfengleich aussehen. Viele SD-Szenen lockern die Handlung auf und setzen dem Werk einen sehr persönlichen Stempel der Autorin auf.

„Brüderchen und Schwesterchen“ wiederum sind sehr einfach dargestellt, vor allem bei Bildern, die sie von weiter weg zeigen. Durch die Augen und das Maul zeigt das Reh menschliche Züge. „Aschenputtel“ orientiert sich an der Kleidung des 17. Jahrhunderts, aus der das Originalmärchen von Charles Perrault stammt. Die dynamische Verteilung der Panels und die ausdrucksstarken Augen der Figuren fangen den Manga-Stil erneut gut ein.

„Die Bremer Stadtmusikanten“ erhalten sehr individuelle Züge. Durch den Einsatz von Rasterfolien und den zusätzlichen Charakter Tori, der im Original nicht auftaucht, sind die Bilder neu und frisch. „Frau Holle“ ist sehr einfach gezeichnet, u.a. haben die Figuren keine Nasen, besitzt aber einen eigenen Charme, der sich durch das Auftauchen eines neuen Charakters und dem Blick auf die Gedanken der Pechmarie zeigt. „Dornröschen“ wiederum ist äußerst eindrucksvoll durch die schlanken Figuren und ihre mit Spitzen und Juwelen behängten Kleider in Szene gesetzt und somit am typischsten für einen Manga. Für das Ende des Bandes ein bemerkenswerter Abschluss.

Durchgängig wurden die Geräusche in Deutsch belassen, da es sich ja um deutsche Originale handelt, während in „Dornröschen“ die japanischen Geräusche daneben ins Deutsche übersetzt wurden.

Aufmachung

Das Cover des Hardcoverbandes zeigt im Ausschnitt ein Bild von Aschenputtel. Durch Spotlack wurden sowohl Titel als auch das Bild hervorgehoben. Farbzeichnungen von Kei Ishiyama leiten in die Handlung ein, danach folgen noch die vier Coverentwürfe der deutschen Zeichner, die für die ursprüngliche Version für die Fans zur Auswahl als Cover standen. Eine Farbzeichnung von Rotkäppchen und Wölfchen aus der ursprünglichen „Grimms Manga“-Version beendet das Buch. Die Rückseite listet die enthaltenen Beiträge.

Ähnliche Titel

Grimms Manga (Manga); Grimms Monster (Manga); Die Legenden vom Traumhändler (Manhwa)

Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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