Kompakt

Pascale Graffs unterhaltsamer Roman liefert ein Smartphone in der Hauptrolle als wildgewordene Beraterin in Liebesdingen – definitiv für Fans skurriler Situation, denn was Gabriella ihrem unglücklich verliebten Schützling Martin ‚antut‘, führt zu einigen Lachkrämpfen …

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Pascale Graff – Die Tarzan-Therapie
Autor Pascale Graff
Verlag Digital Publishers
Erschienen August 2015
ISBN 978-3-945298-14-5
Seitenanzahl  ca. 330 Seiten

Inhalt

Wer hat nicht schon einmal den Drucker oder andere technische Geräte angemotzt, weil sie nicht funktionieren wollten … Was würde passieren, wenn diese plötzlich zurückreden? Martin, seit über fünf Jahren unglücklich in seine Arbeitskollegin Nina verliebt, passiert genau das. Zugegebenermaßen befindet er sich auch in einer verzweifelten Situation: Er bat seine Angebetete, ob des gerade freigewordenen Platzes durch den väterlichen Umzug ins Altersheim, in sein großes Haus einzuziehen. Das tut sie auch – allerdings mit ihrem neuen Freund Matthias, seines Zeichens attraktiver Strahlemann und ebenso Arbeitskollege von Martin. Kein Wunder, dass Gabriella, die Stimme aus seinem Handy, beschließt, Martin in einen Traummann zu verwandeln!

Stil und Charaktere

Auch wenn sich die Herkunft des Titels „Die Tarzan-Therapie“ erst am Ende der Lektüre aufklärt, so warne ich Sie vor: In diesem Buch geht es um die männliche Perspektive – und das gleich zwei Mal!

Pascale Graff erzählt Ihren Roman nämlich aus Martins Sicht in der Ich-Form. Der Mittdreißiger ist totaler Durchschnitt, hängt an den alten Möbeln seiner Kindheit und leidet unter einem hoffnungslosen Fall von Liebeskrankheit. Zumindest denkt das der Leser auf den ersten Seiten, wird im weiteren Verlauf jedoch eines besseren belehrt. Der tollpatschige und unbeholfene Protagonist ruft stellenweise zwar etwas zu arges Fremdschämen hervor, aber seine Angebetete Nina nutzt ihn wirklich nach Strich und Faden aus – das ist nicht nur für Gabriella qualvoll zu ertragen, auch für den Leser. Gott sei Dank taucht eines Tages die resolute Lateinamerikanerin auf, oder vielmehr ihre Stimme … Die Idee des sprechenden Smartphones ist herrlich skurril und bringt jede Menge Situationskomik mit sich. Gerade durch diese lernt der Leser auch den heimlichen zweiten Protagonisten kennen: Doktor von Hohenfels, Martins Therapeut.

Die Autorin lässt den Herrn Doktor immer wieder kurz nach Martins Therapiesitzungen zu Wort kommen – zur sichtbaren Abgrenzung mit vorangestellten Sternchen markiert und aus der dritten Person erzählt. Besonders unterhaltsam sind dabei die Beobachtungen des Therapeuten hinsichtlich Martins Verhaltensänderungen. Er vermutet nämlich etwas ganz anderes dahinter als ein unerklärliches Telefonphänomen namens Gabriella und entwickelt dahingehend seine eigene Theorie.

Selbst mit einigen Fremdschäm-Momenten liefert Pascale Graff einen unterhaltsamen Roman, der zwar keine tiefsinnigen Wahrheiten – obwohl, vielleicht doch: finde dich selbst, dann klappt das auch mit der Liebe –, aber gelungene Lacher bietet.

Aufmachung

Das E-Book ist in 12 Kapitel mit herrlich seltsamen Kapitelnamen (das Finale: Die Penis-Offenbarung) unterteilt. Am Ende befindet sich eine Auflistung der Zitatquellen sowie ein Verweis auf ein weiteres Buch des Verlags.

Ähnliche Titel

„Hummdeldumm“ (Tommy Jaud – Roman); „Vollidiot“ (Tommy Jaud – Roman); „Macho Man“ (Moritz Netenjakob – Roman); „Mieses Karma“ (David Safier – Roman)

Herzlichen Dank an digital publishers für das Rezensionsexemplar.

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