Kompakt

Der Auftakt der fünfteiligen-Fantasy-Serie „Auf den Spuren der Macht“ überzeugt durch seine sympathischen Figuren und die liebevolle Buchgestaltung. Die einfache, aber lebendig gestaltete Handlung macht es besonders für jüngere Leser zu einer unterhaltsamen Lektüre, die sich vor allem um das Thema Selbstvertrauen dreht.

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Ulrike Münch – Das Ornament – Auf den Spuren der Macht
Autor Ulrike Münch
Verlag Unimedica im Narayana Verlag
Erschienen November 2014
ISBN 978-3-944125-30-5
Seitenzahl 344 Seiten

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Inhalt

Eines Tages findet Lukas einen seltsamen Lederbeutel neben seinem Bett, gemeinsam mit einem alten Pergament, in dem immer wieder die Rede von einem Ornament ist, das unglaubliche Macht mit sich bringen soll. In derselben Nacht hat er noch von beidem geträumt und nun liegen diese Gegenstände plötzlich in seinem Zimmer!

Gemeinsam mit seinem besten Freund Moppel entdeckt er, dass sie mit dem Buch in die Vergangenheit reisen können, wo sie in gefährlichen Abenteuern an einzelne Fragmente des Ornaments gelangen. Sobald diese zusammengesetzt sind, erwacht es zu neuem Leben. Diese Chance wollen sich auch die Bösewichte nicht entgehen lassen – allen voran der fiese Rektor Dr. Walthard, der nicht ohne Grund wie ein lebendiges Skelett aussieht …

Stil und Charaktere

Der Einstieg in die Geschichte erfolgt direkt auf der ersten Seite und katapultiert den Leser mitten ins Geschehen. Lukas wacht auf und stellt mit Erschrecken fest, dass die noch eben im Traum befindlichen Gegenstände plötzlich in seinem Zimmer sind … Die Überraschung ist auf Seiten des Lesers gleich groß wie bei dem Held des Buches, was bereits eine gute Identifikationsgrundlage schafft.

Ulrike Münch gestaltet all ihre Figuren sehr lebendig und verpasst ihnen charakteristische, runde Eigenarten, die sie sympathisch – oder das genaue Gegenteil – erscheinen lassen. Der große Bösewicht, Rektor Dr. Walthard, wird besonders gelungen als fieser, machtgieriger Magier dargestellt, der unter seinen Schülern mit Vorliebe Strafarbeiten und Schelte verteilt. Die Autorin beschreibt die Charaktere bildreich, lässt aber gleichzeitig genügend Spielraum für die eigene Fantasie. Das wird durch die personale Erzählperspektive unterstützt, bei der mehrere ihre Sicht der Dinge verraten.

Für junge und ebensolch gebliebene Leser ist der Roman ab einem Alter von neun Jahren zu empfehlen. Lukas, der 12-jährige Held der Geschichte, ist eher schmächtig, leidet an Asthma und benötigt eine gute Portion Selbstvertrauen. Um das zu erlangen, eignet sich die Suche nach dem Ornament wunderbar. Hier stürzt er sich gemeinsam mit seinem besten Freund Moppel – der Zahlenkombinationen übrigens in geniale Eselsbrücken verwandeln kann – in Abenteuer, in denen sie einiges über das Leben lernen, u. a. dass Verlieren manchmal eine Illusion ist und der vermeintlich Stärkere nur so viel Macht über einen besitzt, wie man selbst zulässt.

Ein kleiner Kritikpunkt lautet, dass eine zeitliche und räumliche Einordnung der Orte und Geschehnisse zur Orientierung hilfreich gewesen wäre. Es ist unklar, in welcher Welt sich das Ornament eigentlich befindet und wann Lukas‘ Abenteuer, die ihn in unterschiedliche Zeiten verschlagen, stattfinden. Die temporäre Struktur wird zwar im Groben klar, wäre aber auch durch eine detailliertere Angabe gut ergänzt worden. Dieser ‚Mangel‘ macht jedoch deutlich, dass „Das Ornament“ eher eine jüngere Zielgruppe anspricht, die dem keine solche Bedeutung zuspricht wie ältere bzw. erwachsene Leser.

Aufmachung

Das Hardcover zeigt auf der Vorderseite das titelgebende Ornament. Dieses ist mitsamt dem Titel und dem Verlagsnamen durch goldenen Spotlack hervorgehoben. Der lange Klappentext auf der Rückseite liefert einen guten Einblick in die Handlung.

Die Geschichte ist in 35 Kapitel unterteilt, denen ein kleiner Epilog mit dem Titel „Ein paar Tage später“ folgt. Unter der Überschrift „Blick in die Kristallkugel“ verrät die Autorin etwas zum nächsten Band. Die Kapitelnummern werden von zwei Drachen eingefasst, die sich als Motiv durch die ganze Buchgestaltung ziehen.

Leider passen die sechs Schlussanzeigen nicht recht zu diesem Kinder- und Jugendbuch, da sie (vegane) Kochbücher, homöopathische Eselsbrücken oder Tiergeschichten bewerben und an der eigentlichen Zielgruppen vorbeigehen.

Reihenfolge

1. Das Ornament
2. Das Versteck des Dämons (Mai 2015)

Ähnliche Titel

„Die Träume des Jonathan Jabbok“ (Ralf Isau – Kinderbuch); „Jamies Quest: Aufgabe gesucht“ (Cornelia Franke – Kinderbuch); „Magisterium: Der Weg ins Labyrinth“ (Cassandra Clare, Holly Black – Kinderbuch)

Herzlichen Dank an Narayana für das Rezensionsexemplar.

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